Im Advent 2020 haben wir über unsere „Tegernsee-Eis-Nixen“ berichtet. Eine Gruppe von Eisschwimmern aus den Kreisen Tölz/Wolfratshausen sowie Miesbach, die sich am Tegernsee zum gemeinsamen Schwimmtraining treffen.
In diesem Jahr sind die Männer und Frauen auch wieder im See unterwegs. Von weitem gut auszumachen an der roten Rettungsbojen, die sich mit sich ziehen.Ohne die kein erfahrener Schwimmer in das Eiswasser steigt. Es sei auch immer angeraten, nicht allein zu schwimmen, wie uns “Eis Nixe” Heidelinde Partheymüller aus Warngau am Telefon erklärt.
Franziska Partheymüller ist noch immer Deutsche Meisterin
Heidelinde Partheymüller, selbst seit zwei Jahren mit dem „Eisschwimm-Virus” infiziert, wie sie lachend erzählt, ist die Mutter der immer noch aktuellen Deutschen Meisterin auf der 100 Meter Eiswasser Freistil Strecke, Franziska Partheymüller. Franziska ist beruflich im Rettungswesen des BRK tätig und ehrenamtliche Ausbilderin bei der Wasserwacht am Tegernsee.
Sie war es, die unseren Kollegen Martin bei seiner Seeüberquerung zusammen mit Bürgermeister Robert Kühn aus den Fluten des Tegernsees rettete (Anmerkung des Kollegen: Pffff). Im letzten Winter trainierte die junge Warngauerin auf die Titelverteidigung hin. Doch leider wurde daraus nichts, wie uns Mama Partheymüller informiert:
Leider haben 2021 gar keine offiziellen Meisterschaften stattgefunden. Deshalb hat auch Franziska noch den Titel.
Auch für 2022 sehe es nicht viel besser aus. Nach und nach seien alle Wettbewerbe aufgrund der anhaltenden Pandemie gecancelt worden. Offizielle Meisterschaften seien in diesem Winter kaum denkbar. Allerdings geben echte Eissportler nicht so leicht auf, wie sich im weiteren Gespräch herausstellt.
“Weltmeisterschaften ohne Welt” im polnischen Glogow
„Wir werden Anfang Februar zu den „Weltmeisterschaften ohne Welt“ in Polen fahren. Mal sehen, wie das wird. Franziska und ich sind angemeldet,“ berichtet die passionierte Eisschwimmerin voller Vorfreude. Zu der Meisterschaft habe sich jeder anmelden können. Offiziellen Charakter habe der Wettbewerb heuer nicht, da kaum internationale Verbände teilnehmen. Auch die WhatsApp-Gruppe, die die Tölzerin Katrin Wedekind betreut, sei noch aktiv.
Wir treffen uns zwar nicht so häufig, weil wir alle beruflich sehr eingespannt sind, aber zum Beispiel samstags gegen 14:00 Uhr trainieren wir regelmäßig im Tegernsee.
Bei gutem Wetter geht die Gruppe am Steg vor Gut Kaltenbrunn in das kalte Nass, bei schlechter Witterung verlegen sie den Einstieg. Mit vier Grad hat der Tegernsee inzwischen die richtige Trainingstemperatur für die Sportler erreicht. Das ist ein Grad unter der erforderlichen offiziellen Höchsttemperatur für das Eisschwimmen.
Ohne Sauna oder Bad im heißen Pott geht es nicht
Durch die Pandemie seien die Trainingsmöglichkeiten leider sehr eingeschränkt, berichtet die Warngauerin weiter und spielt dabei auf die fatale Situation im Kreis an (wir berichteten). Zurzeit seien kaum Trainingszeiten zu buchen. Zudem sei die notwendige Testung aufwändig, wenn auch notwendig wie Partheymüller aufklärt. Und auch ganz wichtig für den Sport: “Nach dem Eisschwimmen braucht es die Sauna oder einen „heißen Pott“ – aber das ist ja undenkbar in der Pandemie – mit mehreren Leuten gemeinsam in den Pott zu steigen”, erklärt Partheymüller bedauernd.
Polar Bär Yeti als Trainingsmotivation
Zum Schluss berichtet die Sportlerin dann noch ganz begeistert von der “Polar Bear Challenge” im Netz. Einer Art virtuellem Eisschwimm- Wettbewerb. Die Idee hatte eine Engländerin, “wer sonst”? Fast 4000 Eissportler haben schon die unterschiedlichen Herausforderungen angenommen. Die starten bei der einfachen Polar Bear Classic Aufgabe und enden beim herausfordernden Polar Bear Yeti. Auch das Mutter und Tochter Eisschwimm-Gespann hat sich schon bei den Engländern angemeldet. Und nicht nur die.
„Wir machen den Polar Bear Gold. Das motiviert wirklich sich mit anderen Sportlern, wenn auch nur virtuell, zu messen und bringt Spaß. Meine andere Tochter in Nürnberg und ihr Freund haben sich für den Silbernen Polar Bär angemeldet. Und der Lars will den Yeti Bear heuer schaffen“!
Der Lars ist übrigens Lars Mack. Der „eisschwimmende Polizist“ aus München, wie er in der Szene genannt wird. Der hochdekorierte Eiswassersportler ist seit 2020 ein “Iron Ice Man”. Auch Mack trainiert manchmal im Tal.
Sollte euch jetzt die Lust packen, mit dem (richtig betriebenen) Eisschwimmen zu starten, dann geht doch einfach mal am Wochenende an den Tegernsee. Um 14:00 Uhr könnt ihr dort am Gut Kaltenbrunn die Eis Cracks antreffen.
Aber bitte nicht vergessen, euch vorher zu informieren, ob ihr auch die richtigen Voraussetzungen für diesen herausfordernden Sport mitbringt.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
SOCIAL MEDIA SEITEN