Dafür braucht es auch im Tegernseer Tal neue Funkmasten. Auch nahe der Wiesseer Aueralm soll ein solcher Mast entstehen. Viel Mitsprache hat Bad Wiessee dabei aber nicht.
Etwa 800 der insgesamt 900 Basisstationen für digitalen Behördenfunk in Bayern sind fertiggestellt. Der Funk dient vorwiegend Einsatzkräften wie Polizei und Feuerwehr. Auch am Wallberg, in den Kreuther Ortsteilen Stuben und Klamm und nahe der Wiesseer Aueralm sind Masten geplant. Ende März hatte der Wiesseer Gemeinderat bereits einer Teilnahme am Probebetrieb ab Oktober 2015 zugestimmt.
In den vergangenen Monaten gab es dann aber keine neuen Informationen rund um den geplanten Mast nahe der Aueralm. „Es ist ruhig geworden. Nicht, dass schon beschlossen wurde, dass der dort hin kommt“, betonte Fritz Niedermeier (Wiesseer Block) am Donnerstag im Wiesseer Bauausschuss.
Wo kommt der Mast hin?
Noch immer steht nicht abschließend fest, wo genau der Mast errichtet werden soll. „Wir gehen davon aus, dass er etwas rechts der Auerlam im Wald auf dem Gebiet der Bayerischen Staatsforsten gebaut wird“, erklärt der Wiesseer Geschäftsleiter Michael Herrmann. Vor Kurzem gab es deshalb einen Vor-Ort-Termin. Vertreter der Projektgruppe DigiNet, von der Bayerischen Staatsregierung mit der Umsetzung der BOS-Funk-Pläne beauftragt, trafen sich mit Verantwortlichen der Gemeinde und mit Anliegern. „Wir kommen allerdings erst ins Spiel, wenn ein Bauantrag eingereicht, wird“, so Herrmann weiter.
Ein solcher Antrag liegt der Gemeinde allerdings bislang nicht vor. „Wir befinden uns noch in Gesprächen mit der Naturschutzbehörde, den Anwohnern und der Gemeinde“, erklärt Michael Ruhland von der Projektgruppe DigiNet. Eine Entscheidung über den genauen Standort für den Mast sei noch nicht gefallen, innerhalb der kommenden vier Wochen wisse man dann aber mehr, so Ruhland weiter.
Wenig Mitsprache für Bad Wiessee
In Sachen Standortfrage hat die Gemeinde allerdings nur wenig Mitspracherecht. Laut Innenministerium soll die Standortsuche im Einvernehmen mit den Gemeinden erfolgen und Alternativvorschläge der Kommunen geprüft werden. In der Praxis stellt sich dieser Prozess allerdings etwas anders dar.
Das zeigen die Beispiele in Kreuth. Dort lehnte die Gemeinde einen Mast im Ortsteil Klamm direkt entlang des Wanderwegs zur Königsalm ab. Die Regierung von Oberbayern ist an diese Entscheidung allerdings nicht gebunden und baut den Mast trotzdem. Insofern machen sich auch die Verantwortlichen im Wiesseer Rathaus wenig Hoffnungen. „Wenn die den Mast bauen wollen, werden sie ihn bauen“, ist sich Herrmann sicher.
Die geplanten BOS-Funkmasten sind umstritten. Zum einen sind die Masten kein schöner Anblick und aufgrund ihrer Höhe von etwa 35 Meter schon von Weitem zu sehen. Zudem sehen Kritiker Gefahren für Mensch und Natur durch die damit verbundene Strahlenbelastung. Im Sommer 2013 kam eine unabhängige internationale Strahlenschutzkommission jedoch zu einem anderen Ergebnis und stufte den digitalen BOS-Funk als gesundheitlich unbedenklich ein.
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