Männer mit Sexvideo erpresst

Perfide Masche der Internetbetrüger: Über Facebook suchen sie sich ihre meist männlichen Opfer aus. Dann werden über Skype sexuelle Handlungen ausgetauscht. Am Ende fordern die Erpresser ihre Opfer zur Herausgabe einer hohen Geldsumme auf – oder ein Videomitschnitt wird veröffentlicht. Jetzt tauchen auch in unserer Region die ersten Fälle auf. Doch die Dunkelziffer ist hoch.

Vorsicht bei der Internetnutzung: Vor allem junge Männer wurden zuletzt Opfer von Erpressern.
Vorsicht bei der Internetnutzung: Vor allem junge Männer wurden zuletzt Opfer von Erpressern.

Öffentlich an den Pranger gestellt – und zwar nackt und in eindeutiger Position: Womit die Erpresser ihren Opfern drohen, ist wohl der Alptraum eines jeden Internetnutzers. Jetzt warnt die Polizei auch die Bürger im Raum Tegernseer Tal und Umgebung wachsam zu sein.

Ausgesucht werden die meist männlichen Opfer zumeist zufällig über Facebook. Nach dem ersten Kennenlernen kommen schnell eindeutige Angebote. Nacktfotos oder Videos werden ausgetauscht, zum Teil werden auch bei Skype-Konferenzen sexuelle Handlungen ausgetauscht. Doch laut Polizei dauert es dann nicht lange, bis die Täter ihr wahres Gesicht zeigen. Denn das ist nur der Auftakt zu einer heimtückischen Erpressermasche.

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Dunkelziffer ist hoch

„Das hinterhältige Spiel mit den Gefühlen der gutgläubigen Opfer einerseits und der offene Umgang mit personenbezogenen Daten andererseits kann einen hohen Preis haben“, heißt es von der Polizei. Denn die Erpresser drohen den Opfern damit, die Fotos oder Videomitschnitte zu veröffentlichen, sollten diese nicht Geldsummen zwischen hunderten oder sogar tausenden Euros überweisen.

Aktuell sind die Täter besonders im südlichen Oberbayern aktiv. Im Landkreis Traunstein wurden 2015 neun Fälle zur Anzeige gebracht, in Rosenheim drei. Zuletzt hatte es einen 24-Jährigen aus Bad Aibling erwischt. Doch laut der Polizei dürfte die Dunkelziffer weit höher liegen: „Aus Scham oder Furcht vor Konsequenzen im persönlichen Umfeld wird oftmals Stillschweigen bewahrt.“

Bei derartigen Fällen warnt die Polizei jedoch davor auf die Forderungen der Erpresser einzugehen. Stattdessen sollte die nächste Polizeidienststelle informiert werden. Zudem sollten Chatverläufe und Screenshots gesichert und der Kontakt zu den Erpressern abgebrochen werden. Die Kriminalpolizei wird dann die Ermittlungen aufnehmen.

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