Im Dezember vergangenen Jahres zog Sternekoch Dieter Maiwert die Notbremse. Wie berichtet wurde das gleichnamige Restaurant in Rottach-Egern in geordneter Insolvenz abgewickelt. Zusammen mit seiner Lebensgefährtin Madeleine Maaßen, auf deren Namen das Lokal zuletzt eingetragen war, arbeitete der 58-Jährige seit März 2010 in dem Betrieb. Doch im kompletten letzten Jahr sanken die Umsätze. Und so erklärte Maiwert im Dezember auf TS-Nachfrage:
Es ist nicht schlecht gelaufen, aber eben nicht gut.
An der Qualität des Essens lag es offensichtlich nicht, dass der Spitzenkoch das Restaurant in Rottach aufgeben musste. Nur wenige Wochen vor der Zahlungsunfähigkeit hatte Maiwert zum dritten Mal hintereinander einen Michelin-Stern verliehen bekommen.
Zu wenig Bankettveranstaltungen
Ob er sich diesen auch in seinem neuen Stammhaus in Dresden erkochen wird, lässt der 58-Jährige offen. Gegenüber den Dresdner Neuesten Nachrichten erklärt Maiwert:
Ich strebe das nicht an. Ich bin froh, wenn ich hier Aufmerksamkeit bekomme und viele Leute ihren Weg zu uns finden.
Erst vor wenigen Tagen hat der Koch, der rund 14 Jahre im Tegernseer Tal aktiv war, sein Restaurant in der Villa Herzog im Dresdner Stadtteil Weißer Hirsch eröffnet. Punkten möchte er dort mit dem individuellen Charme des Hauses sowie leicht mediterraner und zugleich klassisch französischer Küche. Dabei haben er und seine Lebensgefährtin Madeleine Maaßen bereits anstrengende Monate hinter sich:
Immer wieder gab es neue Baustellen. Die Villa Herzog ist ein altes Objekt. Ich wusste, dass es Probleme geben könnte. Und die gab es dann auch.
Doch nun ist alles fertig. 26 Sitzplätze bietet das Restaurant innen, 17 weitere gibt es im Vorhof der Villa, der vor allem an Sommerabenden genutzt werden soll. Zusätzlich will das Duo in wenigen Monaten das im Haus befindliche Hotel mit zwölf Zimmern übernehmen und weiterführen. Darüberhinaus soll es Räumlichkeiten für Veranstaltungen und Events geben.
Aus der Insolvenz seines Rottacher Restaurants hat Maiwert scheinbar gelernt. So erklärte er im vergangenen Jahr – auf die Gründe für die rückläufigen Umsätze angesprochen – man habe wohl das falsche Konzept zur falschen Zeit gehabt. 95 Prozent à la carte-Geschäft, aber zu wenig Platz für Bankettveranstaltungen wie Hochzeiten, Geburtstage oder Firmenfeiern. Das habe man eindeutig zu spät erkannt, betonte der Spitzenkoch. In Dresden soll nun alles besser werden.
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