“Schlammschlacht” in Tegernsee geht weiter

Es stinkt seit langem in der Schwaighofbucht. Der Grund: Schlamm. Das Geld fürs Gutachten wurde von der Stadt Tegernsee bereits genehmigt. Jetzt steuert auch der Verein “Rettet den Tegernsee” etwas bei. Der Startschuss für die Faulschlamm-Prüfung.

Der Verein „Rettet den Tegernsee“ rund um Andreas Scherzer spendet 7.000 Euro zum Gutachten dazu.

Weder Freistaat noch Wasserwirtschaftsamt hatten sich bisher für die verschlammte Schwaighofbucht verantwortlich gefühlt. Die Stadt Tegernsee beschloss daraufhin, ein Gutachten in Auftrag zu geben, das den Schlamm auf Schadstoffe hin untersuchen sollte. Auch sollte aufgezeigt werden, welche Behörde für die Schwaighofbucht verantwortlich ist, und wer zu welchen Maßnahmen verpflichtet.

Denn erst, wenn das Gutachten über die Beschaffenheit des Faulschlamms vorliege, könne man über die weitere Vorgehensweise in der Schwaighofbucht entscheiden, so hieß es. Bislang existieren drei Optionen: Entweder alles so lassen, wie es ist, den Schlamm absaugen und in den See zurückführen oder auf dem Landweg entfernen. Letzeres wäre allerdings sehr aufwendig und teuer, und eine Schlammwolke würde zudem die Fische gefährden.

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Gutachten kommt noch in diesem Jahr

Die Kosten in Höhe von 20.800 Euro für das Gutachten wurden vom Tegernseer Finanz- und Verwaltungsausschuss bereits genehmigt. Das Geld muss die Stadt jedoch nicht alleine aufbringen. Je ein Drittel übernehmen sowohl das Wasserwirtschaftsamt Rosenheim als auch der Verein „Rettet den Tegernsee.“

Bio Consult hatte der Stadt Tegernsee die Durchführung des Gutachtens noch für dieses Jahr zugesagt. Das Gutachten, bei dem auch die Bayerische Abfallwirtschaft und das Wasserwirtschaftsamt Rosenheim einbezogen sind, soll klären, was mit den Sedimenten nach heutiger Gesetzeslage passieren kann.

Entschlammung kann in Angriff genommen werden

Der Verein „Rettet den Tegernsee“ geht davon aus, dass eigentlich nur organische Sedimente in dem Schlamm sein dürften. Denn im Einzugsbereich der Rottach gebe es weder Schwerindustrie, noch Metall- oder Chemie- oder lederverarbeitende Betriebe.

Man gehe nach derzeitigem Kenntnisstand außerdem davon aus, dass das Gutachten keine Belastung des zutagegeförderten Materials ausweisen werde. In diesem Fall ließe sich der entnommene Schlamm verarbeiten und auch als Dünger wiederverwenden. Zusammen mit der Initiative „Rettet die Schwaighofbucht“ hatte der Verein bereits 1.200 Unterschriften engagierter Bürger gesammelt, um eine Verlandung der Schwaighofbucht zu verhindern.

Dabei betonten die Initiatoren immer wieder, dass das Problem mitnichten nur der muffige Geruch sei. Da die geringe Wassertiefe immer mehr Wasservögel anlockt, weil sie dort leichter Nahrung finden, verunreinigen sie mit ihren Ausscheidungen das Wasser. Eine Gesundheitsgefahr für Badegäste.

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