Mehr Abendzüge bei der BOB

Seit Monaten schon müssen die Fahrgäste der BOB am Abend in Holzkirchen umsteigen. Insbesondere dem Fahrgastbeirat war das ein Dorn im Auge. Um bei den Kunden Wiedergutmachung zu leisten, will die BOB diesen Misstand beheben.

Die Fahrgäste der BOB, wie hier am Holzkirchner Bahnhof, hatten in letzter Zeit wenig zu lachen.
Ab Dezember müssen die Fahrgäste am Abend in Holzkirchen nicht mehr umsteigen.

Wer am Abend zwischen München und dem Oberland pendelt, der muss in Holzkirchen umsteigen. Ab dort fährt nur noch ein Zugteil weiter, die anderen bleiben zurück. Hintergrund ist eine Forderung der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG). Diese hatte mehr Zugkilometer in Stoßzeiten gefordert, wollte dafür aber keine höheren Beiträge bezahlen müssen. Daher musste bei einigen Zügen in der Nacht gespart werden.

BOB zahlt Leistungen selbst

Doch die Fahrgäste gingen auf die Barrikaden. Insbesondere der Fahrgastbeirat prangerte diesen Missstand seit Monaten an. Jetzt hat die BOB reagiert und will ab dem 14. Dezember die Umsteigesituation verbessern. Da sie diese Leistung aber auch weiterhin nicht von der BEG bezahlt bekommt, muss die BOB dafür in die eigene Tasche greifen. Und zwar die kommenden zehn Jahre.

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„Die Finanzierung für mich als Netzmanager schon eine Herausforderung“ bekennt Arno Beugel von der BOB. Aus Sicht von BOB-Chef Kai Müller-Eberstein soll dies eine Geste der Wiedergutmachung sein für die Versäumnisse insbesondere in den ersten Monaten dieses Jahres. Zukünftig wird die BOB also mit zwei Zügen von München aus losfahren. Damit soll auch das Platzproblem entschärft werden. „Wenn in München beispielsweise eine Theaterveranstaltung ist, ist der Zug bisher schon sehr voll“, weiß Eberstein.

“Nicht verhältnismäßig”

Das Umsteigen entfällt allerdings nur für die Fahrgäste in Richtung Bayrischzell und Lenggries. Reisende Richtung Tegernsee müssen zukünftig in Schaftlach umsteigen. Damit entfällt für sie lediglich das teilweise verwirrende Umsteigen in Holzkirchen, wo man an bestimmten Tagen das Gleis wechseln muss.

Der Grund dafür, dass die Tegernseer Gäste nicht den selben Komfort wie die anderen Reisenden erfahren, sei laut Eberstein die Finanzierung. „Ein dritter Zug wäre nicht verhältnismäßig“, glaubt der BOB-Chef.

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