Mit Stand vom 31. Oktober vergangenen Jahres lebten im Landkreis 966 Flüchtlinge. 48 weniger als noch im März davor. Bis zum Jahresende hatte sich diese Zahl auf 946 verringert. Aktuell sind es nur noch 897 Flüchtlinge, die im Landkreis Miesbach untergebracht sind.
Weiter gestiegen ist dagegen die Zahl der anerkannten, bleibeberechtigten Asylbewerber. Waren es im Dezember vergangenen Jahres insgesamt noch 176, so sind es jetzt 199, die ihre staatlichen Unterkünfte verlassen und sich eine eigene Wohnung suchen müssen.
Rottach-Egern: Von 90 auf fünf Flüchtlinge
Zuletzt waren 239 Asylbewerber und anerkannte Bleibeberechtigte in den Traglufthallen untergebracht. Davon wohnten 151 in der Holzkirchner Traglufthalle, 88 in der Rottacher. Bedingt durch deren Abbau mussten Alternativen für die Unterbringung der Flüchtlinge gefunden werden, was dem Landratsamt zunächst Schwierigkeiten bereitete. Da nicht ausreichend Unterkunftsmöglichkeiten für alle Geflüchteten vorhanden waren, habe man „Wohnraum-Akquise“ betrieben, so erklärte die Behörde.
Wie berichtet, zogen die ersten Asylbewerber aus der Rottacher Traglufthalle schon Anfang des Jahres in ihre neuen Unterkünfte. Sie wurden dabei auf den gesamten Landkreis verteilt: Bayrischzell, Otterfing, Fischbachau, Valley, Weyarn, Schliersee, Hausham, Miesbach und Bad Wiessee.
So sank die Zahl der Flüchtlinge der Gemeinde Rottach-Egern mit Stand vom Januar von 90 auf aktuell nur noch 5. Zu spüren war auch die Auswirkung der Sammelabschiebungen von afghanischen Flüchtlingen, die sich in der Rottacher Traglufthalle aufhielten. Neue Flüchtlinge sollen in Rottach-Egern nicht mehr untergebracht werden, wie der Pressesprecher des Landratsamts Birger Nemitz bereits Anfang Januar erklärte.
Konstante Zahlen im Tal
In Tegernsee sind derzeit 18 Asylbewerber untergebracht. Die meisten leben in Gemeindewohnungen, von denen die Stadt 140 besitzt. Das Bastenhaus, für dass das Landratsamt seit Juni letzten Jahres Miete zahlt, und in dem eigentlich 60 Flüchtlinge unterkommen sollten, steht dagegen noch immer leer.
In Gmund leben aktuell 26 Flüchtlinge. Seit Schließung der Seeturnhalle Ende 2016 wurden diese in der Gemeinde verteilt. Mit der geplanten Fertigstellung der zwei Mehrfamilienhäuser in der Hirschbergstraße direkt neben dem Bauhof, mit je 14 Wohnungen, könnte sich das gegen Ende des Jahres ändern. Wie die Bauamtsleiterin Christine Lang auf Nachfrage mitteilt, wird das östliche Gebäude voraussichtlich Ende 2017, das westliche Anfang 2018 belegt werden können.
Ein Großteil der aktuell 33 untergebrachten Asylbewerber in Waakirchen ist in zwei Wohnungen in Marienstein untergebracht. Aber auch in die vom Landratsamt angemieteten Asyl-Häuser in Schaftlach sind schon weitere Flüchtlinge gezogen (wir berichteten).
Mehr Flüchtlinge in Bad Wiessee
32 Flüchtlinge hat Kreuth zu verzeichnen. Diese hat man sowohl in der Unterkunft in Weißach am Buchenweg untergebracht als auch im ehemaligen Kinderheim samt Nebengebäude am Riedlerberg.
In Bad Wiessee ist die Zahl der Asylbewerber von Stand Januar mit 29 auf aktuell 52 angestiegen. Im Februar waren es noch 40, im März insgesamt 51. Deren Unterbringung erfolgte unter anderem im Haus Rheinland. 14 Flüchtlinge hätten eigentlich im Gästehaus Otto untergebracht werden sollen, aber wie berichtet hatte die Betreiberin ihr Angebot überraschend zurückgezogen.
Nach Traglufthallen-Abbau
Laut Nemitz hat man nun auch für die verbliebenen Asylbewerber aus der Traglufthalle Holzkirchen, die demnächst abgebaut werden soll, eine Lösung gefunden. Die Traglufthalle in Rottach-Egern wurde bereits abgebaut:
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Die Flüchtlinge aus Holzkirchen werden wie folgt untergebracht:
Gemeinschaftsunterkunft Holzkirchen 35
Container Holzkirchen 49
Neue Unterkunft Holzkirchen 7
Container Warngau 5
Container Valley 4
Otterfing 4
Container Miesbach 4
Tegernsee 2
Landkreisübergreifende Verteilung 48
Die Gemeinschaftsunterkunft ist die alte Polizeiwache, die von der Regierung von Oberbayern betrieben wird. Bei der neuen Unterbringung in Holzkirchen handele es sich um eine neue Unterkunft in der Breitensteinstraße 8, einem sogenannten Dreispänner. Dort hat das Landratsamt zwei Wohnungen angemietet.
Mit „Landkreisübergreifende Verteilung“ sind die Personen gemeint, die den Landkreis verlassen haben und nun von der Regierung von Oberbayern in Penzberg untergebracht worden sind.
Insgesamt lebten Ende Oktober in Holzkirchen noch knapp 200 Flüchtlinge, im Tegernseer Tal 206. Mit Stand vom 31. März sind es nur noch 118 in Holzkirchen und 166 im Tegernseer Tal. Während es im ganzen Freistaat mehr als 7.000 unbegleitete jugendliche Flüchtlinge gibt, sind es derzeit im gesamten Landkreis 67. Diese Zahl hat sich im Vergleich zum Januar und Februar mit 68, und März mit 67 nicht gravierend geändert.
Und hier die aktuellen Asylbewerberzahlen im Landkreis von Januar bis April:
SOCIAL MEDIA SEITEN