Mehr Qualität bei der BOB

Kapazitätsengpässe, Spannungen zwischen Radlern und Mitarbeitern, Zugausfälle, mangelnde Kommunikation – die BOB steht immer wieder in der Kritik. Ein nun veröffentlichtes Ranking zeigt, dass sich einiges mittlerweile verbessert hat. Und einiges auch nicht.

Die BOB fährt auf ihrem Weg durch das Oberland durch idyllische Natur - ein Grund mehr, den Schadstoffausstoß mit grüner Technologie zu verringern.
Die BOB auf dem Weg zu mehr Qualität?

Mithilfe von externen Testern und Fahrgastbefragungen bewertet die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) mit einem eigenen Qualitätssystem alle bayerischen Regionalzüge. Am 2. August hat die BEG nun ein aktuelles Zwischenergebnis ihres Qualitätsrankings herausgegeben.

Die Erhebungsperiode beträgt auch bei der BOB, wie bei allen 28 getesteten Bahn-Unternehmen, zwei Jahre und endet im Dezember 2017. In dieser Zeit werden 1.000 Fahrgastbefragungen und 200 offene sowie verdeckte Tests durchgeführt. Die Ergebnisse fließen in eine Datenbank ein. Sie werden 14-tägig aktualisiert und sind für die Unternehmen einsehbar.

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Beim Qualitätsranking berücksichtigt werden die Sauberkeit der Fahrzeuge, Fahrgastinformationen, Komfort und Serviceorientierung. Die Pünktlichkeit der Züge wird dabei nicht bewertet.

Kontinuierliche Steigerung bei der BOB

Aktuelles Qualitätsranking der BOB
Der Trend für die BOB zeigt nach oben.

Ein Wert von Null im Punktesystem bedeutet, dass die Erwartungen der BEG gerade so erfüllt werden. Schneidet ein Unternehmen besser ab, erhält es einen Bonus.

Dieser liegt bei maximal 100 Punkten. Wer Minuspunkte hat, zahlt Strafe. Zum Abschluss der letzten Erhebungsperiode hatte die BOB noch 6,7 Minuspunkte, zur jetzigen Rankingveröffentlichung erzielte sie ein Plus von 7,8 Punkte. Damit lag sie mit 1,13 Punkten im Bonusbereich.

In welchen Bereichen hat sich die Qualität verbessert?

Laut Wolfgang Oeser, Leiter Qualitätsmanagement bei der BEG, habe es bei der BOB jüngst Qualitätsverbesserungen in allen Testkategorien gegeben. Bessere Bewertungen als früher habe die BOB beispielsweise für die Außensauberkeit erhalten. Auch die Testergebnissse bei den Sanitäreinrichtungen seien im Vergleich zum Vorjahr positiver ausgefallen, so Oeser, der allerdings betont:

Der Messwert für die Sauberkeit der WC- und Sanitäreinrichtungen liegt noch immer im negativen Bereich.

Ganz anders bei der WC-Ausstattung. Dafür gab es laut Oeser positive Werte. Verbesserungen hätte es auch bei der Fahrgastinformation im Zug sowie bei der Kompetenz der Zugbegleiter gegeben.

Von Platz 17 auf Platz 21 gerutscht

Doch die zusätzlichen Punkte haben nicht zu einem besseren Platz der BOB im Gesamtranking geführt. Im Kreis der 28 Regional-Bahnen im Freistaat rangiert die Bayerische Oberlandbahn nun auf Platz 21 – vier Plätze schlechter als 2015.

„Unterschiedliche Faktoren können zur Verschiebung der Rangfolge führen“, sagt dazu Wolfgang Oeser. Entscheidend seien unter anderem die Anzahl der teilnehmenden Netze sowie deren Punkteänderungen. Ein Merkmal für Qualitätsänderungen bei der BOB sei dies allerdings nicht, erklärt der Pressesprecher.

Die objektive Punktebewertung zeigt, dass sich die Qualität der BOB verbessert hat. Die Rangfolge zeigt allerdings auch, dass Qualitätsverbesserungen bei anderen Netzen zu noch besseren Ergebnissen geführt haben.

Bis Ende Dezember 2017 hat die BOB noch Zeit, ihr Testergebnis zu verbessern. Erst dann stehe laut BEG fest, ob ein Bonus oder Malus für die BOB anfällt und wie hoch dieser sein wird. Daraus würden dann auch mögliche Straf- oder Bonuszahlungen resultieren.

Aktuelles Qualitätsranking der BOB
Die Bayerische Oberlandbahn – auf dem 21. von 28 Plätzen.

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