Mehr Radler – mehr Unfälle?

Manch einer möchte meinen Radfahren grenzt schon an Risikosport. Immer wieder sorgen Radfahrer für Schlagzeilen – auch im Oberland. Doch wie viele Unfälle passieren tatsächlich?

Wird Radfahren im Tal zum Risikosport? / Quelle: Klaus Wiendl

Radfahren wird immer beliebter. Gerade durch die Corona-Krise zog es viele Familien, Mountainbiker und Freizeitradler nach draußen. Das führt zu Problemen.

Auch im Tegernseer Tal rund um den See und in den Bergen sind immer mehr Radler unterwegs. Vor allem auf den Hauptstraßen wird es da oft eng. Und auch die E-Bikes bringen ein ganz neues Risiko mit. Kommt es da nicht auch gehäuft zu Unfällen? Robert Ruttkowski kümmert sich in der Polizeiinspektion Bad Wiessee um den Verkehr. Wenn jemand Bescheid weiß, dann er. Er kann aktuelle Zahlen liefern.

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In den vergangenen beiden Jahren passierten im Schutzbereich der Polizeiinspektion Bad Wiessee folgende Fahrrad- und Pedelecunfälle.

  • 2018: 72 Verkehrsunfälle, davon einer mit tödlichem Ausgang, insgesamt waren 68 Verletzte zu beklagen, davon 16 Schwerverletzte.
  • 2019: Es wurden 65 Unfälle aufgenommen, hierbei verletzten sich 65 Personen, 14 davon schwer. Tödliche Unfälle gab es nicht.

Damit ist klar: Die Unfallzahlen sind von 2018 auf 2019 gesunken. Bleibt noch die Frage nach den viel diskutierten E-Bikes. Auch da kann Ruttkowski weiterhelfen. “Generell ist das Unfallrisiko nicht zwangsläufig höher. Allerdings ist zu bedenken, dass mit Pedelecs grundsätzlich die gefahrene Durchschnittsgeschwindigkeit steigt”, argumentiert er.

Im Umstand, dass Pedelecs auch ungeübten Radfahrern die große Bergtour ermöglichen, sieht er ein Problem:

Problematisch wird hier dann oftmals das Bergabfahren mit den schwereren E-Bikes auf unbefestigtem beziehungsweise geschotterten Untergrund.

Abschließend kann Ruttkowski noch einige interessante Zahlen vorlegen: “Eine Auswertung ergab, dass 2019 46 der 65 Unfälle durch ein Fehlverhalten des Radfahrers passierten.” Ob die Zahlen auch 2020 erneut sinken, wird sich wohl erst in einem halben Jahr sagen lassen. Gefühlt scheinen – auch bedingt durch die Corona-Krise – jedenfalls nochmal deutlich mehr Radfahrer als zuvor unterwegs zu sein.

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