Immer mehr Touristen zieht es in die Berge, vor allem rund um den Tegernsee und Schliersee. Und das trotz oder gerade wegen der Corona-Pandemie. Das sorgte in den vergangenen Monaten immer wieder für Ärger. Doch auch der Wintersport boomt seit Jahren – egal ob Ski, Skitouren, Schneeschuhgehen, Langlaufen oder Winterwandern.
Touristiker erwarten durch die corona-bedingten Einschränkungen und Ausgangsbeschränkungen, dass sich dieser Trend im kommenden Winter nochmals verstärken wird. Daher startet die Alpenregion Tegernsee Schliersee (ATS) gemeinsam mit der für den Landkreis zuständigen Unteren Naturschutzbehörde sowie der Gebietsbetreuung für das Mangfallgebirge in diesem Winter den Einsatz von freiberuflich tätigen Rangern.
Landkreis schafft zwei weitere Stellen
Diese sollen in zahlreichen hochfrequentierten Gebieten tätig sein – so zum Beispiel rund um die Rotwand und am Spitzingsee, am Hirschberg, rund um den Wendelstein oder am Sudelfeld. Zusätzlich haben die Kreisgremien zwei weitere Stellen ab 2021 für Ranger geschaffen, die voraussichtlich im kommenden Frühjahr ihre Arbeit aufnehmen werden und die freiberuflichen Ranger unterstützen (wir berichteten).
„Die Lage ist kaum mehr kontrollierbar“, erklärte Katharina Schreiber, Dienststellenleiterin der Polizeiinspektion Miesbach, damals in der Sitzung des Umweltausschusses. Auch der Leiter der Wiesseer Polizeiinspektion Thomas Heinrich war sich sicher: Es werde weiter eskalieren. Er forderte in der Oktober-Sitzung deshalb umfangreiche Rechte für die Ranger.
Besucher „positiv lenken“
Wie die ATS nun betont, sei die Hauptaufgabe der Ranger vor allem die Sensibilisierung und Lenkung aller Gäste, die in der Natur unterwegs sind. Dabei stehe das Thema Naturschutz und Einhaltung der Schon- und Schutzgebiete genauso im Fokus wie Tourenhinweise, Hilfestellung oder aktuelle Informationen zu den derzeit geltenden Corona-Einschränkungen. „Mit unseren Rangern wollen wir freundlich und offen auf unsere Gäste zugehen“, sagt Tim Coldewey von der Produktentwicklung Winter bei der ATS.
Wir sind dabei nicht hoheitlich unterwegs, sondern wollen in erster Linie die Besucher sensibilisieren und positiv lenken.
Durch den Einsatz der Ranger soll außerdem die Arbeit von Florian Bossert, Gebietsbetreuer für das Mangfallgebirge, unterstützt werden: „Mein Arbeitsgebiet umfasst das komplette Mangfallgebirge, da kann ich an frequentierten Tagen gar nicht an allen Hotspots gleichzeitig vor Ort sein“, so Bossert. Die personelle Unterstützung durch die Ranger eröffne neue Möglichkeiten bei der Besucherlenkung. „Wir können viele der Neueinsteiger im freien Gelände aber auch ‚alte Hasen‘ für den respektvollen Umgang mit der Natur sensibilisieren.“
Derzeit finden mit den 30 interessierten Rangern Einführungs-Exkursionen und Sicherheitauffrischungen statt. „Wir werden – natürlich unter Berücksichtigung der aktuellen Verordnungen des Freistaats Bayern – sobald wie möglich starten“, so Coldewey von der ATS. „Und wenn die zwei geplanten Ranger des Landratsamtes verfügbar sind, streben wir durch gegenseitige Unterstützung einen gemeinsamen, sinnvollen Einsatz der Ranger an, um den Bedürfnissen von Tourismus und Naturschutz bei der Besucherlenkung gerecht zu werden.“
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