Nachdem der Kämmerer Gerhard Hofmann bereits 2011 ein Plus im Rottacher Verwaltungshaushalt verkünden konnte, fällt das Ergebnis laut ersten Prognosen für 2012 noch höher aus. Über eine Million Euro steht unterm Strich zu Buche.
Der Rottacher Gemeinderat zeigte sich hoch erfreut über die Zahlen. Franz Hafner mahnte aber dennoch zur Besonnenheit.
Der Kämmerer hatte die guten Nachrichten bereits in der vorletzen nichtöffentlichen Gemeinderatssitzung verkündet. Nun wurden die Zahlen auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das Fazit lautet: Die Einnahmen der Gemeinde fallen 2012 deutlich höher aus als gedacht. Insbesondere bei der Gewerbe-und der Grunderwerbssteuer verzeichnet Rottach-Egern ein sattes Plus.
Auch die Erlöse aus dem Kur-, dem Fremdenverkehrsbeitrag, sowie der Einkommenssteuerbeteiligung fallen höher aus als erwartet.
Rottach weiterhin vorsichtig
Lediglich bei der Grundsteuer B hatte man mit höheren Einahmen gerechnet. Alles in allem ist das jedoch eine sehr positive Meldung für die Gemeinde. “Durch das gute Ergebnis im Verwaltungshaushalt kann auf eine zusätzliche Kreditaufnahme beziehungsweise einer Rücklagenentnahme verzichtet werden”, betonte Hofmann.
Da die Ausgabehaushaltsstellen weitestgehend eingehalten werden, “ist mit einer zusätzlichen Zuführung in den Vermögenshaushalt von über einer Million zu rechnen”, so der Kämmerer weiter.
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Zur Erklärung: Wie unterscheiden sich diese zwei Bereiche?
Im Verwaltungshaushalt werden nur die laufenden Einnahmen und Ausgaben dargestellt. Das sind Zahlungen, die die Gemeinde regelmäßig zu leisten hat oder selbst erhält!
Beispiele: Steuereinnahmen, Personalkosten, Umlagen
Im Vermögenshaushalt hingegen werden nur vermögenswirksame Einnahmen und Ausgaben getätigt. Das sind meistens große und einmalige Projekte! Man könnte auch sagen, dass diese Zahlungen Einfluss auf das Vermögen der Gemeinde haben.
Beispiele: Grundstückserlöse, Kreditaufnahmen, Tilgung von Krediten, Rücklagenentnahme, Zuführung vom Verwaltungshaushalt
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Trotz aller positiver Meldungen ist man in Rottach aber weiterhin vorsichtig. “Insgesamt kommt es vor allem darauf an, ob die Steuereinnahmen weiterhin so ergiebig sprudeln. Sollte es hier zu Einbrüchen kommen, werden wieder stärker Einsparungen gesucht werden müssen.”, so der Kämmerer im September diesen Jahres, der wohl auch weiter auf die Euphoriebremse drücken wird.
Der Kämmerer hat hier wohl vor allem die zahlreichen kostspieligen Großprojekte im Hinterkopf. Neben dem Neubau der Turnhalle sowie der Tiefgarage an der Fürstenstraße, schlägt auch das Seeforum ordentlich zu Buche.
In die selbe Richtung argumentierte daher auch Bürgermeister Hafer zum gleichen Zeitpunkt:
Ich weiß, dass das eine unnötige Bitte ist, weil wir die letzten Jahre es bisher schon immer so gehalten haben. Aber ich möchte nur nochmal sagen, dass wir uns natürlich von den guten Zahlen nicht dazu verleiten lassen dürfen, jetzt unnötig Schulden zu machen.
Auf den Rottacher Haushalt könnten daher in Zukunft auch wieder schlechtere Zeiten zukommen, dafür will die Gemeinde aber gewappnet sein. Die besten Voraussetzungen – Haushaltsdisziplin und eine gute Einnahmensituation – hat sie dafür.
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