Herrmanns Stuhl bleibt vorerst leer

Er hat mit Bürgermeister Höß große Themen angepackt und dabei auch Kritik einstecken müssen. Seit 2008 arbeitet Michael Herrmann als Geschäftsleiter für die Gemeinde Bad Wiessee. Sein Absprung ist nah – doch ein geeigneter Nachfolger ist noch nicht gefunden.

Geschäftsleiter Michael Herrmann (links) verlässt Bad Wiessee. Einen Nachfolger hat Bürgermeister Peter Höß noch nicht gefunden.

Spätestens zum 1. Juli bleibt der Arbeitsplatz von Michael Herrmann erstmal verweist. Wie im Januar berichtet, wechselt Herrmann von seinem Posten als Geschäftsleiter der Gemeinde Bad Wiessee ins Landratsamt Bad Tölz. Doch die Nachfolgesuche gestaltet sich schwieriger, als erhofft.

Aus dem Rathaus ist zu hören, dass es zum Ausscheiden von Herrmann keinen neuen Geschäftsleiter geben wird. Vom Merkur lässt sich Bürgermeister Peter Höß so zitieren: “Dabei waren wir nahe dran.” Der Wunschkandidat habe sich dann allerdings, so Höß, anders entschieden. Man werde sich in den kommenden Monaten mit dem “verbliebenen Mitarbeiterstamm behelfen müssen.”

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Eine kurzfristige Lösung für die vakante Stelle des Geschäftsleiters sieht Höß nicht. Ein geeigneter Bewerber müsse erstmal seine Stelle kündigen, sechs Monate sei dabei die normale Frist. Daher werde Wiessee die Position erneut ausschreiben lassen. Die Verantwortlichen hoffen auf weniger fachfremde Bewerber, denn bei den aktuellen Herausforderungen braucht die Gemeinde einen ähnlich erfahrenen Verwaltungsexperten, wie es Herrmann gewesen ist.

Ursprünglicher Artikel vom 9. Januar 2017 mit der Überschrift: „Michael Herrmann wechselt das Revier“
Seit 2008 arbeitet Michael Herrmann für die Gemeinde Wiessee als Geschäftsleiter. Zusammen mit Bürgermeister Peter Höß hat Herrmann in den letzten Jahren einige Projekte geplant und umgesetzt, gleichzeitig aber auch viel Kritik einstecken müssen. Sei es, wenn es um Investitionen, Schuldenabbau, Baustellen oder wie jüngst um die Neugestaltung des Lindenplatzes ging. Jetzt zieht es den passionierten Jäger ins Nachbartal.

Geschäftsleiter Michael Herrmann verlässt Bad Wiessee zum 1. Juli / Archivbild

Wie die Tegernseer Stimme exklusiv erfahren hat, wechselt der 35-Jährige zum 1. Juli den Job und geht ins Landratsamt nach Bad Tölz. Als Leiter des Ausländeramtes werde er dort künftig für das Kreiswahlamt und das Standesamt zuständig sein, sagt er. Und damit betritt er vertrautes Terrain, obwohl er sich in seinem neuen Aufgabenbereich, mit dem er bisher nur auf kommunaler Ebene zu tun hatte, erst noch einarbeiten müsse, wie er betont.

Denn 1998 hat Herrmann im Tölzer Landratsamt als Verwaltungsfachangestellter gelernt und war dann im Jugendamt tätig, bevor er 2008 als Geschäftsleiter nach Bad Wiessee ging. Seine Kündigungsfrist in Bad Wiessee läuft am 30. Juni aus. Als Grund für den Jobwechsel erklärt Herrmann:

Es war einfach Zeit für eine Veränderung und eine neue Herausforderung.

Das breite Aufgabenspektrum sei es gewesen, was ihn in Bad Wiessee fasziniert habe: „Wenn man morgens ins Büro kam, sei es immer anders gekommen als man gedacht habe.“ Enorm anstrengend sei dabei vor allem das politische Spannungsfeld in und um den Ort gewesen, das die Arbeit nicht gerade erleichtert habe. Im neuen Job sei dies vermutlich genauso, mutmaßt er, aber er werde sich nach eigener Aussage umfangreich einarbeiten. Seine Jagd-Leidenschaft werde er aber weiterhin als Hobby ausüben.

Kommunikativ und gut vernetzt

Bürgermeister Peter Höß bedauert die Entscheidung seines engsten Mitarbeiters. Für ihn bedeute die Kündigung, dass er sich jetzt nach einem neuen Geschäftsleiter umschauen müsse.

„In so einem Alter wechseln Mitarbeiter oft den Arbeitsplatz und stellen sich neuen Herausforderungen. Das ist nichts Ungewöhnliches“, so Höß. Er habe Michael Herrmann als einen sehr kommunikativen Geschäftsleiter kennengelernt, der ein gutes Netzwerk hatte. Geschätzt habe Höß dabei vor allem seine fachliche Kompetenz, die er durch regelmäßige Fortbildungen immer wieder vertieft habe.

Im Landratsamt Bad Tölz wollte man sich zu dem neuen Mitarbeiter derzeit noch nicht äußern. Wie der Sachgebietsleiter der Personalverwaltung auf Nachfrage mitteilt, seien „Dinge noch offen“.

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