Besonders die Mieter der Gemeindewohnungen in der Robert-Holzer-Straße in Kalkofen fühlen sich benachteiligt. Doch Bürgermeister Hafner widerspricht: „Diese Wohnungen zu sanieren, wäre schlichtweg ungerecht.“
Wie viele andere Gemeinden hat auch Rottach-Egern Wohnungen und Gebäude in kommunalem Besitz. Insgesamt 137 sind es derzeit. Laut eigener Maßgabe hat man sich vorgenommen, jedes Jahr eines der Häuser zu sanieren und energetisch auf den neuesten Stand zu bringen. Damit will man die Nebenkosten für die Mieter senken.
Sanierung erst für 2021 geplant
In diesem Punkt sehen sich insbesondere die Bewohner der beiden Häuser in der Robert-Holzer-Straße in Enterrottach benachteiligt. Da sie über einen Nachtspeicherofen heizen müssen, sind ihre Nebenkosten besonders hoch.
Um dies auszugleichen, reichte vor rund zwei Monaten ein Mieter den Antrag auf einen Kamin beim Gemeinderat ein. Dieser lehnte den Antrag zwar ab, verwies jedoch darauf, dass man die Häuser sanieren wolle. Auf der nun erstellten Prioritätenliste der Gemeinde sind die Sanierungen der benannten Häuser allerdings erst für das Jahr 2021 eingeplant.
„Das ist eindeutig zu spät“, fand Gemeinderätin Alexandra Wurmser auf der jüngsten Sitzung. Ihrer Meinung nach könne man zumindest 2014 anfangen zu planen, um dann im folgenden Jahr die Wohnungen zu sanieren. „Ich erinnere daran, dass wir jedes Jahr ein Gebäude sanieren wollten“, so Wurmser.
Häuser sind zu jung
Bürgermeister Franz Hafner hielt indes dagegen. Dem Plan liege schließlich kein böser Wille zugrunde. Aber es gebe eben noch wesentlich ältere Wohnungen, die vorher saniert werden sollen. „Die Wohnungen in der Robert-Holzer-Straße jetzt zu sanieren, ist schlichtweg nicht gerecht“, meinte Hafner.
Denn es stimme nicht, dass die Mieter in der Robert-Holzer-Straße benachteiligt werden, so der Bürgermeister. Da man sich der hohen Energiekosten bewusst ist, habe man dies bereits beim Mietpreis berücksichtigt. „Insgesamt zahlen sie also nicht mehr als andere Mieter in vergleichbaren Wohnungen“, ist sich Hafner sicher.
Kämmerer Gerhard Hofmann ergänzte die Ausführungen noch und warb für den entworfenen Plan. Wenn man schon so eine Sanierung angehe, so Hofmann, dann mache es Sinn, auch neue Bäder oder ein neues Dach einzubauen. Für so eine Großsanierung sind die 30 Jahre alten Häuser allerdings zu jung.
Verwaltung stößt an Grenzen
Zudem habe man sich für die kommenden Jahre mit der Turnhalle, der Tiefgarage und der Sanierung des Bauhofs bereits viel vorgenommen und einen strengen Investitionsplan entworfen. Wenn eine Maßnahme gewünscht wird, die rund 400.000 Euro kostet, müsste man etwas anderes schieben. Denn auch die Verwaltung ist nicht unendlich belastbar, wie Hofmann betonte:
Wir arbeiten an der Leistungsgrenze.
Da sich das Thema insgesamt als zu komplex herausstellte, einigte man sich schließlich darauf, im Rahmen der Klausurtagung im Januar erneut über die Sanierung zu beraten. Bis dahin soll die Verwaltung eine Übersicht über die durchschnittlichen Heizkosten erstellen, an der sich die Gemeinderäte dann orientieren können.
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