Hochwasserschutz für eine knappe Million

Wie berichtet, bekam Tegernsee bereits die Rechnung für den Hochwasserschutz an der Rottach präsentiert. Nun stimmte auch der Gemeinderat in Rottach-Egern dem Vertrag mit dem Rosenheimer Wasserwirtschaftsamt zu. Und der wird richtig teuer.

Der Hochwasserschutz an der Rottach wird erneuert. Doch wer zahlt?
Der Hochwasserschutz an der Rottach wird erneuert. Doch wer zahlt wieviel?

Im Grunde war die Summe von 920.000 Euro schon bekannt, die auf die Gemeinde für den Hochwasserschutz an der Rottach für den 1,3 Kilometer langen Abschnitt zukommt. Denn der Stadtrat in Tegernsee verabschiedete bereits vergangene Woche die Kostenteilung mit Rottach-Egern. „Die Gesamtkosten für den Ausbau betragen 2,9 Millionen Euro“, so Rottachs Vize-Bürgermeister Josef Lang (CSU) bei der letzten Sitzung am Dienstagabend.

Da 60 Prozent der Freistaat trage, entfallen auf Tegernsee und Rottach als Anlieger 40 Prozent der umlagefähigen Kosten: diese mache insgesamt 1,16 Millionen Euro aus. Diese wiederrum werde durch die Zahl der Anwesen geteilt, die vom Hochwasserschutz profitieren. In Tegernsee sind das 23 Immobilien, 88 auf der Seite von Rottach-Egern, das damit den Löwenanteil von 920.000 Euro trägt. Und Lang betonte:

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Das wird wahrscheinlich nicht billiger werden, sondern teurer, denn die Kalkulation stammt aus dem Jahr 2012.

Tegernsee ist demzufolge mit mindestens 240.376 Euro dabei. Ob es dabei bleibt, ist offenbar fraglich, denn es liege laut Lang noch gar keine endgültige Planung vor. Dies soll erst im Frühjahr vorgestellt werden. Deswegen werde der Betrag von 920.000 Euro auch erst in den Haushalt von 2017 eingestellt. Einstimmig genehmigte der Gemeinderat die Kostenbeteiligung.

Ursprünglicher Artikel vom 11. November 2016:
Im nächsten Jahr wird der 1,3 Kilometer lange Abschnitt der Rottach zwischen der Brücke an der Bundesstraße und der Tuftenbrücke am Sportplatz Birkenmoos saniert. In drei Bauabschnitten werden die Teils morschen Deiche mit Quadersteinen oder Stützmauern aus Beton um bis zu 72 Zentimeter erhöht. So soll die Rottach, die Tegernsee und Rottach-Egern trennt, viele Hausbesitzer vor künftigen Hochwassern schützen.

Tegernsee und Rottach teilen sich die Kosten

Die Kosten von 2,9 Millionen Euro werden nicht auf die Anwohner umgelegt, wie noch vor einem Jahr befürchtet, sondern auf die beiden Kommunen. Sie müssen sich mit 40 Prozent an den umlagefähigen Kosten von 1,16 Millionen Euro beteiligen, erklärte Bauamtsleiterin Bettina Koch am Dienstagabend den Stadträten.

Da Tegernsee mit 23 „künftig geschützten Häusern“ einen geringeren Anteil habe, als Rottach-Egern mit 88 Anwohnern, ergebe sich folgender „Aufteilungsschlüssel“. Für Rottach ergebe sich ein Betrag von 920.000 Euro, auf Tegernsee kommen 240.376 Euro zu. “Im Haushalt für nächstes Jahr wurden dafür bereits 250.000 Euro eingestellt”, so Koch.

Extrakosten für Felitzerbrücke

Laut Wasserwirtschaftsamt Rosenheim seien darin aber noch nicht die Kosten für die Felitzerbrücke enthalten. Wie berichtet, wird die marode Brücke erneuert und der Höhe des Hochwasserdammes angepasst. Künftig wird sie nur noch für Fahrzeuge bis zu 7,5 Tonnen genutzt werden können. Ansonsten bleibt sie Fußgängern und Radlern vorbehalten. Auch hier haben die beiden betroffenen Orte eine Kostenteilung vereinbart.

Die Planungskosten dafür aber übernimmt die Stadt Tegernsee. Damit ist auch schon angedeutet, dass die Bauarbeiten an der Rottach im nächsten Jahr fortgesetzt werden. Peter Schiffmann (SPD) hält den Hochwasserschutz zwar für eine „sehr sinnvolle Maßnahme, dennoch sollte man bei der Ausführung darauf schauen, dass das Geld vernünftig ausgegeben wird“, sagte er in Richtung Bauamtsleiterin.

Es gab da manche Arbeiten, wo man sich fragt, ob da nicht doppelt gearbeitet wird.

Er habe beobachtet, dass bereits in den Bereichen der Humus aufgebracht und der Rasen angesät werde, in denen demnächst wieder saniert und Mauern errichtet werden sollen. Doch trotz der Zweifel genehmigte der Stadtrat die Kostenumlage einstimmig.

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