Millionen für Investitionen

Die Finanzlage der Gemeinde ist stabil, trotz der Investition in den Bauhof. Der Haushalt wurde ohne Debatte und einstimmig verabschiedet.

Einstimmig wurde der Haushalt im Rottacher Gemeinderat gestern verabschiedet. / Archivbild

Da sich bereits der Finanzausschuss am 7. Februar mit dem Zahlenwerk des Kämmerers Martin Butz befasste, hatte er im Gemeinderat leichtes Spiel. Sein Haushaltsplan ging ohne Fragen und Debatten über die Bühne. Denn in diesem Jahr kommt der Kämmerer noch ohne neue Darlehen aus.

Weniger erfreulich ist die Fínanzplanung bis 2019. Wegen Investitionen zur „Aufrechterhaltung der Infrastruktur“ von Rottach werden für die nächsten beiden Jahre pro Jahr ungefähr drei Millionen Euro an Kreditaufnahmen „unumgänglich“ sein. Doch auch jetzt investiert die Gemeinde bereits kräftig in den Straßenbau, wie die Vorlage des Verwaltungshaushalts mit 17,7 Millionen zeigt.

Anzeige

Allein 1,2 Millionen Euro fließen 2017 in die Rundumerneuerung des Bauhofs, den sich Rottach insgesamt 3,7 Millionen Euro kosten lässt. Fast ein Millionenprojekt ist auch der zweite Bauabschnitt der mautpflichtigen Suttenstraße. Im Suttengebiet wird zudem eine neue Wasserleitung von der Lahneralm für 130.000 Euro verlegt. Für die Instandhaltung der Gemeindestraßen werden 300.000 Euro angesetzt. Im vergangenen Jahr waren es noch 220.000 Euro.

Gestiegene Personalkosten

Gewaltig zu Buche schlägt mit 640.000 Euro eine neue Drehleiter für die Feuerwehr. Einer der dicksten Brocken sind wie alljährlich die Personalkosten mit knapp 3,5 Millionen Euro. 150.000 mehr, als im Vorjahr. Dies sei zum einen einer zusätzlich Kraft in der Finanzverwaltung und zum anderen der tariflichen Anpassung im Öffentlichen Dienst geschuldet, so Butz.

Gegen die Mehrausgaben steht aber auch eine Entlastung von 80.000 Euro, da die Kreisumlage um einen Punkt auf 54 Prozentpunkte gesenkt wurde. Immerhin sind aber noch 4,4 Millionen Euro in den Haushalt des Landkreises nach Miesbach abzuführen. Kaum die Kirche kommt nicht zu kurz. Für die Sanierungen des alten Pfarrhofs und des katholischen Kindergartens gibt es Zuschüsse von insgesamt 190.000 Euro. Die Zuführung zum Vermögenshaushalt beträgt knapp 350.000 Euro. Unter dem Strich ergeben sich Ausgaben von 6 Millionen Euro.

Geringe Pro-Kopf-Verschuldung

Ein dickes Loch reißen die „deutlich geringeren Gewerbesteuereinnahmen“, die von 4,6 auf 2,8 Millionen Euro sanken. Eine Erklärung dafür nennt Butz öffentlich nicht. Da die Einnahmen nicht mehr die Ausgaben decken, müssen 1,6 Millionen Euro aus der allgemeinen Rücklage entnommen werden. Diese schrumpft bis Ende des Jahres auf nur noch 746.000 Euro.

„Damit ist die Einhaltung der Mindestrücklage in Höhe von 195.270 Euro erfüllt“, versichert der Kämmerer. Dennoch würden die Schulden um 134.000 auf 2,2 Millionen sinken. „Die Pro-Kopf-Verschuldung liegt somit bei 392 Euro“ und damit deutlich unter dem Landesdurchschnitt von 678 Euro. Während Kreuth mit 744 Euro knapp darüber liegt, hat Bad Wiessee eine Verschuldung von knapp 6.000 Euro pro Kopf. Verständlich, dass Rottachs Kämmerer daher für seine „gute Arbeit“ vom Bürgermeister gelobt wird.

SOCIAL MEDIA SEITEN

Anzeige
Aktuelles Allgemein

Diskutieren Sie mit uns
Melden Sie sich an und teilen Sie
Ihre Meinung.
Wählen Sie dazu unten den Button
„Kommentare anzeigen“ aus

banner