Der Gemeinderat in Kreuth hat auf der gestrigen Sitzung dem Bauantrag von Herzog Max in Bayern grünes Licht erteilt. Damit darf in Wildbad Kreuth neben dem „Parkhaus“ ein Abfüll- und Lagergebäude entstehen, in dem das Wasser der Quelle „Zum heiligen Kreuz“ zu Mineralwasser weiterverarbeitet wird.
„Kreuth könnte das zu neuem Ruhm verhelfen“, sagte Bürgermeister Josef Bierschneider.
Zuvor muss dem Quellwasser Mineralwasserqualität nachgewiesen werden, damit ein privilegierter Bau im Außenbereich überhaupt möglich ist. Ein derartiges Anerkennungsverfahren laufe derzeit parallel zum Bauantrag. Stichprobenartigen Quellwasseranalysen seien laut Bierschneider „positiv“ und lassen hoffen, dass das Wasser auch einer näheren Untersuchung stand hält.
“Mineralwasser birgt riesige Chancen für Kreuth”
Bierschneider erhofft sich durch das Mineralwasser aus der Heilquelle, dass im Namen “Kreuth” beinhalten muss, nicht nur mehr Bekanntheit für den Ort bringt.
„Es handelt sich hier um eine riesige Chance für unsere Gemeinde. Das Mineralwasser könnte zu einem weiteren Werbeträger Kreuths werden und passt perfekt zu den regionalen Produkten, die zum Beispiel schon heute über die Naturkäserei angeboten und vertrieben werden“, sagte Bierschneider.
Der Kommune könnte der Absatz des Wassers auch eine interessante Gewerbesteuerquelle und neue Arbeitsplätze bescheren. Denn um mögliche Steuereinnahmen zu garantieren, muss der Hauptsitz des vertreibenden Unternehmens in Kreuth angesiedelt sein. Dahingehend gäbe es laut Bierschneider schon eine Vereinbarung zwischen den beteiligten Partnern.
Vertriebspartner ist bereits gefunden
Beteiligt sind nicht nur die Herzogliche Brauerei Tegernsee und die Gemeinde Kreuth. Mit an Bord ist auch die Andechser Molkerei Scheitz, die das Abfüllen in Flaschen, den Vertrieb sowie den Abverkauf des Mineralwassers übernehmen wird und eine Firmenneugründung mit Sitz in Kreuth zugesagt hat.
Außerdem war sich das Gremium über eine weitere Bedingung einig: Sollte die Quelle irgendwann versiegen und dadurch die Grundlage für eine gewerbsmäßige Förderung des Quellwassers und somit die Privilegierung des Baus entfallen, muss das Gebäude abgetragen oder ganz abgerissen werden. Auch andersartiges Gewerbe, wie etwa ein Beherbergungsbetrieb oder dergleichen, dürfen dort zukünftig nicht entstehen.
Maximal acht LKW-Fahrten am Tag
Bei dem Gebäude, das im Stil eines ländlichen Bauernhofs gebaut wird, handelt es sich um eine reine Produktionsanlage. Das über den Tag produzierte Mineralwasser wird täglich in ein Zentrallager außerhalb des Tegernseer Tals geschafft. Kein Problem stellt laut den Beteiligten die zusätzliche Belastung durch LKWs dar. Lediglich acht Fahrten sind täglich geplant, und das bei vollem Betrieb. Am Wochenende sollen die Laster ebenfalls fahren. Dann aber über den Sylvenstein.
In der Produktionshalle werden unter anderen Technik und zwei Tanks untergebracht in denen das Wasser gereinigt und zwischengelagert wird. „Möglichst wenig zu klärendes Wasser soll dann noch in der Kläranlage ankommen“, sagt Bierschneider und ergänzte: “Das ist ein sehr wichtiger Punkt.” Das Wasser sei schon vorgeklärt, und stelle daher keine zu hohe Belastung für die Kanalisation dar. 50 Einwohnergleichwerte wurden für das Bauvorhaben genehmigt, die nicht weiter erhöht werden sollen. Auch nicht wenn die Produktion irgendwann vergrößert wird.
Ungeklärt ist noch die Frage der Zufahrt zu der Produktionsanlage. Außerdem befindet sich ein kleiner Teil des Gebäudes in einem Hochwasserüberschwemmungsgebiet. Dies solle noch mit dem Wasserwirtschaftsamt abgestimmt. „Der Bau kann im Notfall auch leicht versetzt realisiert werden, falls hierdurch Probleme entstehen“, beruhigte Bierschneider.
Hintergrund:
Frau Judith Winkler vom Gästehaus Winkler hat aus verschiedensten Büchern, Überlieferungen und Erzählungen die Geschichte zur Quelle „Am heiligen Kreuz“ zusammengetragen.
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