Eine Bootshütte am Tegernsee ist Luxus – viele gibt es nicht. Und auch nicht alle werden für ihren eigentlichen Zweck genutzt. In der einen oder anderen Hütte werden auch mal Partys gefeiert. So auch vor dem Hotel Malerwinkel: Laut der eigenen Homepage konnte die Bootshütte für Hochzeiten, Geburtstagsfeiern und sogar Meetings gebucht werden. Sie bietet für bis zu 50 Leute Platz und ist im Winter sogar beheizbar.
Der Besitzer, Thomas Höß, bot seinen Hotelgästen diesen Service allerdings jahrelang ohne eine Genehmigung an. Im Dezember 2015 beantragte Höß deshalb eine nachträgliche Genehmigung für die anderweitige Nutzung der Bootshütte bei der Stadt Tegernsee, die für alle Belange auf dem See zuständig ist. Trotz kritischer Stimmen, einigte sich der Stadtrat auf eine Änderung des Flächennutzungsplan.
Markus Söder äußert sich zu Party-Hütte
Im Zuge dieses Verfahrens äußerten sich nun auch andere Behörden und Ämter, unter anderem das Bayerische Schlösser- und Seenverwaltung. Die lehnt die gastronomische Nutzung der Hütte ab und fürchtet einen Präzedenzfall.
Das erfuhr auch die Gemeinde Rottach-Egern und wandte sich auf der Klausurtagung in Kreuth an den Heimat- und Finanzminister Markus Söder. Dieser reagierte schriftlich und teilte der Stadt Tegernsee mit, er werde der Seenverwaltung einen entsprechenden Vertrag mit den Betreibern für die gastronomische Nutzung der Hütte nahelegen.
Tegernseer Bürgermeister Johannes Hagn machte auf der vergangenen Stadtratssitzung deutlich, dass er die Bedenken der Seenverwaltung zwar nachvollziehen könne, er es aber schön fände, wenn die Bootshütten auch im vernünftigen Rahmen für die Öffentlichkeit zur Verfügung stünden. Das bedeutet, die Stadt Tegernsee ist mit der nachträglichen Genehmigung bezüglich der Hütte im Malerwinkel weiterhin einverstanden.
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