„Wir brauchen ein neues Park-Konzept“

Parken ist im Tal ein Dauerthema, vor allem wenn es um die Parkplatzgebühren geht. Auch in Tegernsee ist das Bezahlen von Gebühren ein ständiger Begleiter, da freie Parkplätze Mangelware sind.

Doch wo darf man wie lange umsonst parken und ab wann muss man bezahlen? In der letzten Sitzung des Stadtrats wurde genau dieses „Chaos“ angesprochen.

An der Hauptstraße in Tegernsee ist das Parken bereits nach einer halben Stunde gebührenpflichtig
An der Hauptstraße in Tegernsee ist das Parken bereits nach einer halben Stunde gebührenpflichtig.

Wer kennt das nicht? Man geht zu seinem Auto, um sein Parkticket zu verlängern, und hat bereits einen Strafzettel an der Windschutzscheibe hängen: „Parkticket seit halber Stunde abgelaufen.“ Diese halbe Stunde kostet einen dann 15 Euro. Ärgerlich, aber vor allem in Tegernsee die Regel.

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Denn in der Stadt sind Parkplätze Mangelware. Vor allem einen gebührenfreien Stellplatz für sein Fahrzeug zu finden, gestaltet sich sehr schwierig. Die meisten Parkmöglichkeiten sind mittlerweile gebührenpflichtig. Und bei genauerem Hinsehen fällt auf, dass es dabei Unterschiede gibt.

Wunsch nach einheitlicher Regelung

An der Hauptstraße sowie am Zentralparkplatz in Tegernsee ist das Parken 30 Minuten gratis. Wohingegen am Bräustüberl und am Bahnhof 60 Minuten frei geparkt werden darf. Jede weitere Stunde kostet zwar überall 50 Cent, doch warum gibt es Unterschiede innerhalb der Stadt? Diese Frage stellten sich mehrere Bürger, wie Stadtratsmitglied Rudolf Gritsch (CSU) bei der Stadtratssitzung am vergangenen Montag erklärte.

Daher griff Gritsch das Thema bei der Sitzung auf und plädierte für eine einigermaßen einheitliche Lösung: „Warum gibt es keine einheitlichen Gebühren einerseits an der Hauptstraße und andererseits für das restliche Stadtgebiet?“ Damit wäre die freie Parkzeit an allen Parkplätzen gleich, nur an der Hauptstraße gäbe es eine Sonderregelung.

Ob es Reformbedarf gibt, soll in der kommenden Stadtratssitzung diskutiert werden, doch Bürgermeister Johannes Hagn ist dagegen. Denn wie er erklärt, sei die Regelung eine reine Steuerungsfunktion:

Dort wo viel Parkplatzbedarf ist und ein ständiger Wechsel herrscht, verlangen wir mehr. Beispielsweise am Horn-Parkplatz oder an der Hauptstraße sollen die Leute ja nicht den ganzen Tag stehen. Dafür sind andere Parkplätze mit mehr Fläche vorgesehen.

Die kostenfreie Zeit an großen Parkplätzen wie am Bahnhof in Tegernsee sind länger, da dort mehr Parkmöglichkeiten vorhanden sind. Währenddessen gibt es im Stadtkern immer weniger Stellplätze, wodurch dort schon nach einer halben Stunde Geld verlangt wird, um dauerhaftes Parken zu reduzieren.

Hagn sieht daher zunächst keinen Handlungsbedarf, da im kommenden Jahr die gesamte Parkplatzproblematik angegangen werden soll: „Wir brauchen ein komplett neues Parkraumkonzept.“ Daher sei es im Moment nicht rentabel, einzelne Dinge zu verändern.

Stadtratsmitglied Andreas Obermüller (Freie Wähler) ist ähnlicher Meinung wie Hagn. In seinen Augen hätte eine einheitliche Gebührenstruktur keine Vorteile, denn das jetzige System wurde gut durchdacht. Dennoch hat auch Obermüller Verbesserungswünsche:

Grundsätzlich fehlt es an einem Konzept. Eine bessere Beschilderung und vor allem Anzeigen, auf denen die Besucher die Anzahl der freien Parkplätze aufgelistet bekämen, wäre mehr als wünschenswert.

Obermüller hofft dabei auf die Ausarbeitung eines neuen Konzepts im kommenden Jahr. Denn der ehemalige Bürgermeister Peter Janssen habe die Vorschläge meist abgelehnt, „aber wir hoffen, dass unser neuer Bürgermeister Hagn auf die durchaus sinnvollen Ideen eingeht.“

Seinen Strafzettel muss man in Tegernsee zwar momentan trotzdem bezahlen, doch immerhin hat die Stadt vor, das Parkplatzchaos im kommenden Jahr neu zu regeln. Wann genau das jedoch passieren wird, ist noch immer nicht klar.

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