Immer wieder werden alte Anwesen abgerissen. Entweder stehen sie großen Immobilienvorhaben im Weg oder das Geld für Renovierungsmaßnahmen fehlt. Denkmalpfleger und Kulturschützer sehen die bayerische Kulturlandschaft im Tegernseer Tal gefährdet. Doch eine neue Institution, eine Art „Bayerische Denkmalstiftung“, soll nun helfen, alte Gebäude und Landschaftsflächen zu erhalten.
„National Trust“ als Vorbild
Das Denkmalnetz Bayern plant in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Landesverein für Heimatpflege eine Stiftung, die ähnlich wie „National Trust“ in England aufgebaut werden soll. Die 1895 gegründete Wohltätigkeitsorganisation schützt die wichtigsten Plätze, Gebäude und Wälder in England, Wales und Irland.
Als Grundlage dient dem National Trust ein Fonds, der von bürgerlichen Spendengeldern finanziert wird. Erste Ansätze der Idee einer bayernweiten bürgerschaftlichen Gemeinschaft für Denkmalschutz stehen schon fest. Der Geschäftsführer des Landesvereins für Heimatpflege, Martin Wölzmüller, erklärt was hinter dieser Idee steckt:
Jeder Bürger kann sich durch Spenden an die geplante Stiftung daran beteiligen, dass unser Land sein Gesicht behält.
Für die Umsetzung fehlen jedoch noch sämtliche Genehmigungen, wie beispielsweise bei der Finanzierung, so Wölzmüller weiter. „Die Idee einer Stiftung muss noch ausgearbeitet werden, aber das Grundgerüst steht. Derzeit wird ein Verein gegründet, der die Leitlinien und Strukturen einer bürgerschaftlichen Stiftung festlegen wird.“
Durch Sponsoren und Spendengelder könnten somit auch hier im Tal wichtige bayerische Anwesen vor dem Abriss gerettet werden. Die Schutzgemeinschaft Tegernseer Tal (SGTT) hofft auf einen derartigen Fonds und sieht großes Potenzial in den alten Denkmälern.
Angela Brogsitter-Fink, erste Vorsitzende der SGTT, erklärt: „Man könnte mithilfe einer Art ‚Bayerischer Denkmalstiftung’ Gebäude kaufen, dadurch vermieten, oder zahlende Besucher empfangen. Ich hoffe sehr, dass wir das in Bayern erreichen werden.“
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