Zunächst ging es am Ratstisch um die Gründung der Arbeitsgruppe „Bad Wiessee radelt“. In ihr wirken neben Vertretern der Bürgerschaft und der Verwaltung die Gemeinderäte Fritz Niedermaier, Florian Sareiter, Bernd Kuntze-Fechner und Rolf Neresheimer mit. Sie sollen die Vorarbeiten für die Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Kommunen (AGFK) leisten, damit der Ort fahrradfreundlicher wird. Denn in Wiessee wäre dies möglich, so Bürgermeister Peter Höß (Wiesseer Block), da man im Vergleich zu den Nachbargemeinden gute Voraussetzungen mit einem flachen Gelände und mehreren Wegen habe. „Diese können wir optimiert den Radlern zur Verfügung stellen“. Besonders dafür eingesetzt habe sich Gudrun Tenne als Bürgerin der Gemeinde.
Nach der Kommunalwahl im März sollen andere oder weitere Vertreter aus dem neuen Gemeinderat entsandt werden. Geplant ist, dass vor jeder Tourist-Info eine E-Bike-Ladestation installiert wird. Die Kosten dafür in Bad Wiessee trägt die Gemeinde. Damit dies taleinheitlich geschieht, soll dies laut Höß Thema einer der nächsten Bürgermeister-Dienstbesprechung werden. Geplant sind auch einige Fahrradständer im Ortszentrum, ob am Lindenplatz oder an der Adrian-Stoop-Straße, unweit des Pavillons.
Tempo 30 auf der Bundesstraße
Vom Landratsamt will die Gemeinde wissen, ob eine Tempo-30-Zone in den Bereichen Lindenplatz und der Grundschule auf der B318 möglich ist. Des Weiteren soll ein Gutachten ausloten, wie das Radfahren im Ort sicherer werden könne.
Die Ankündigung eines Tempolimits ließ Kurt Sareiter (CSU) nicht ruhen: „Gilt das auf der gesamten Bundesstraße?“ Höß: „Nur im Bereich Lindenplatz und Grundschule“. Am Lindenplatz könne man ohnehin nicht schneller fahren, war am Ratstisch vernehmbar. „Wann kann man denn dort überhaupt Tempo 30 fahren“, fragte auch Thomas Erler (CSU), „das ist doch selten möglich“. Vor allem an der Grundschule sollte „runtergebremst werden“, erwiderte Höß. Wenn am Lindenplatz Radfahrer unterwegs seien, ginge es ohnehin „nur langsamer für die Fahrzeuge“.
Auch die Lärmbelästigung ist laut Höß durch das „relativ schnelle Fahren im Ort an der Grenze des Zumutbaren“. Ob man denn auf Bundesstraßen überhaupt Tempo 30 erlassen könne, fragte Klaudia Martini (SPD). Im Bereich von Schulen sei dies möglich, so Höß darauf. „Tempo 30 ist auch ein Sicherheitsaspekt“, ergänzte Bernd Kuntze-Fechner (SPD), „daher sollte man es versuchen“. So sah es auch der Gemeinderat und war einstimmig für die AG „Wiessee radelt“.
Die B318 mit Radschutzstreifen
Damit neben dem Tempolimit für Fahrzeuge auch die Radler auf der B318 sicher unterwegs sein können, soll vom Ortseingang bei der Spielbank bis zum Zentralparkplatz in der Ortsmitte beidseitig ein Radschutzstreifen geschaffen werden. Nach Rücksprache mit dem Verkehrsbeauftragten des Landratsamtes, Peter Schiffmann, sei dies möglich, da die Bundesstraße in diesem Bereich sehr breit sei, erklärte Höß. Ein Radschutzstreifen komme nicht nur den Radfahrern entgegen, so der Rathauschef, er führe zwangsläufig auch dazu, „dass langsamer gefahren werden muss“.
Was in München möglich sei, sollte auch in Wiessee machbar sein, meinte Höß. Wenn kein Radfahrer unterwegs ist, könne der Streifen von Fahrzeugen genutzt werden. Solch eine Vorlage des Landratsamts zum Radschutzstreifen müsse man „umsetzen“. Einstimmig war der Gemeinderat dafür, dass das Landratsamt weitere Schritte in Abstimmung mit der Polizei einleitet.
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