Mitarbeiter demonstrieren vor Tegernseer Klinik

Es geht um ihre Existenz. Die Mitarbeiter der Orthopädischen Klinik an der Tegernseer Point forderten heute Vormittag ein klares Bekenntnis zur Zukunft ihres Arbeitsplatzes. Doch sie müssen weiter zittern.

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130 Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel, wenn die Deutsche Rentenversicherung Bayern Süd (DRV) ihren Klinikneubau auf der Tegernseer Point fallen lässt und stattdessen ein Alternativ-Grundstück findet.

„Es ist fünf vor zwölf“, sprach Petra Göbel von ver.di Bayern bei der heutigen, friedlich verlaufenden Demonstration zu den Beschäftigten. Die Gewerkschaft hatte alle Arbeitnehmer und Auszubildenden in den Innenhof der Klinik geladen. Die Mittagspause sollte genutzt werden, um die Fragen, die den Mitarbeitern schon lange auf der Seele brennen, an den DRV-Vorstand zu stellen. Seit Bekanntgabe des 3-Stufen-Plans vor etwa drei Jahren „stopfe man nur Löcher“ anstatt Probleme zu lösen, so Göbel.

Unsere Geduld ist am Ende. Wir haben keine Zeit mehr für Stufen. Wir müssen die Treppe auf einmal nehmen.

Für die Beschäftigten gebe es wenig bis keine Alternativen, sollte es sich die DRV anders überlegen, deshalb bestünden die Mitarbeiter auf der Beantwortung ihrer Frage, wie es mit der Klinik weitergehe. Wie berichtet, sucht die DRV – aus Angst vor einem Prozess aufgrund der Widerstände gegen den Klinikneubau – ein geeignetes Grundstück für einen Ersatzbau. Bislang hieß es, es sei noch kein geeignetes Grundstück gefunden worden und man wolle an den Plänen auf der Point festhalten.

Ehemaliges Grundstück der May-Klinik besichtigt

Auch heute versicherte die Vorstandsvorsitzende der DRV, Verena Di Pasquale, den Beschäftigten, dass am 3-Stufen-Plan festgehalten werden. Sie fügte aber gleichzeitig hinzu, der DRV-Vorstand hätte heute das ehemalige Grundstück der May-Klinik in Kreuth besichtigt. Das allerdings ohne den Geschäftsführer der Berliner Immobilienfirma Cooley Group, Benedict Mathews, wie dieser auf telefonische Nachfrage versichert.

Erneut ist das Grundstück der May-Klinik in Kreuth im Gespräch …

„Eine reine Ortsbesichtigung“, versichert DRV-Pressesprecher Jan Paeplow. Noch könne man nicht sagen, ob diese Alternative überhaupt in Betracht komme. Auch er betont: „Wir halten am 3-Stufen-Plan fest.“ Doch die Mitarbeiter sind durch die Verzögerungen irritiert und beängstigt. Sie fürchten, dass ihre Arbeitsplätze langfristig gefährdet sein können und bangen um ihre Existenz. Außerdem haben sie Angst, in andere Kliniken verteilt zu werden. Bei der letzten Mitarbeiterversammlung hätte man ihnen die Standorte Dachau und Passau in Aussicht gestellt. Eine Mitarbeiterin:

Was sollen wir denn da? Wir alle haben doch unsere Familien hier.

Man glaube zwar nicht, umziehen zu müssen, aber so, wie man es in der Versammlung verstanden hätte, seien „mit Kreuth Verhandlungen wegen des Grundstücks im Gange“. Man wolle einfach nur wissen, wie es weitergeht. Die ver.di-Vertrauensleute der Klinik Tegernsee appellierten deshalb an die Verantwortlichen, dass die Bau- und Instandhaltungsmaßnahmen der Tegernseer Klinik bei der DRV Bayern Süd ebenso wie die Sicherung der Arbeitsplätze an erster Stelle zu stehen haben.

Eine klare Aussage blieb auch heute aus. „Wir werden hoffentlich bald mehr wissen“, so ein Mitarbeiter nach Ende der „Mittagspause“. Man sei schon glücklich, wenn das Ergebnis an die Öffentlichkeit komme. Den Rest müsse man abwarten. Auch Karin Seifert von ver.di Bayern zeigte sich zufrieden über das Ergebnis: „Ziel war es, dass der DRV-Vorstand sich der Situation stellt. Dieses Ziel haben wir erreicht.”

Christian Heide, ver.di Vertrauensmann und Vorsitzender der Fachgruppe Rentenversicherung, hält die Sorgen der Mitarbeiter für „nicht unbegründet“. Zu viele Jahre würde sich das Ganze schon hinziehen. Sein Appell: Die Bedenken der Beschäftigten ernst zu nehmen.

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