Mehr Strahlung in Marienstein

Ohne Smartphone ist man heutzutage beinahe nackt. Ständig wollen wir sende- und empfangsbereit sein. Negative Auswirkungen auf den Menschen werden für ein störungsfreies Handytelefonat ignoriert. Die Kehrseite der Medaille: Mobilfunkmasten breiten sich aus. Ein weiterer soll jetzt in Marienstein aufgestellt werden.

In der Hauptstraße 76 in Waakirchen ist die Firma Kinshofer ansässig.

Mobilfunkmasten stehen fast überall und sind inzwischen Bestandteil unseres Alltags. In Marienstein in Waakirchen, unmittelbar auf dem Produktionsgelände der Firma Kinshofer in der Bergwegstraße 20, wird die Telekom mit deren Einverständnis demnächst einen weiteren aufstellen.

Einstimmig gab der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung zu diesem Standort sein. „So haben unsere Forstarbeiter eine bessere Netzabdeckung, und können im Falle einer Notsituation die Rettungskräfte per Handy alarmieren.“ Zwischen zwei möglichen Standorten konnte die Gemeinde wählen.

Anzeige

Die Alternative zum Produktionsgelände der Firma Kinshofer wäre der Platz beim Hochbehälter Goriholz gewesen. Da die Sendeleistung dort aber nicht ganz Marienstein abgedeckt hätte, wie Waakirchens Bauamtsleiter Christoph Marcher erklärt, blieb nur der Bereich bei der Firma Kinshofer übrig.

Die Folgen der Dauerbestrahlung

Die Auswirkungen der von den Sendemasten ausgehenden permanenten elektromagnetischen Bestrahlung sind umstritten. Fest steht aber, dass Mobilfunkstrahlung einen thermischen Effekt hat. Das heißt, beim Telefonieren wird das Gewebe um einige zehntel Grad erwärmt. Auch wenn man sein Smartphone in der Hosen- oder Jackentasche trägt, überträgt sich dieser Effekt auf die umliegenden Organe.

Einer Studie aus dem Jahr 2015 zufolge wirkte sich die Dauerbestrahlung bei Ameisen beispielsweise so aus, dass sie bewegungsunfähig wurden. Bei Pflanzen führte die Bestrahlung zu qualitativen und quantitativen Veränderungen in den Blättern. Die Zellwände erschienen leicht gewellt, während die Kontrollpflanzen normale, glatte Wände hatten.

Wieviel Sendemasten stehen im Tal?

In den Gemeindegebieten rund um den Tegernsee stehen inzwischen 35 Sendemasten. Laut Internet-Portal der Bundesnetzagentur kommt man auf sieben Masten in Gmund, fünf in Tegernsee, sechs in Bad Wiessee, vier in Rottach-Egern und dreizehn im Gemeindegebiet Kreuth.

Schon vor einigen Jahren wurde festgestellt, dass bei Bäumen im Umkreis von Sendeanlagen Veränderungen in Krone, Blättern, Stamm und Ästen aufgetreten waren. Beim Menschen zeigten sich die Auswirkungen der Strahlung in Form von Bluthochdruck, Impotenz oder Krebs.

Auch Angela Brogsitter-Finck, Vorsitzende der Schutzgemeinschaft Tegernseer Tal, ist sich sicher, dass die Strahlung für Mensch und Natur schädlich ist. Abgesehen davon halte sie Mobilfunkmasten in der Landschaft für „optisch nicht schön“. Sie räumt aber ein: „Wir werden das nicht verhindern können, weil jeder mobil und erreichbar sein will.“

SOCIAL MEDIA SEITEN

Anzeige
Aktuelles Allgemein

Diskutieren Sie mit uns
Melden Sie sich an und teilen Sie
Ihre Meinung.
Wählen Sie dazu unten den Button
„Kommentare anzeigen“ aus

banner