Aktualisierung vom 17. Mai / 14:21 Uhr
Auf der gestrigen Sitzung des Kreuther Gemeinderates wurden weitere Details zur Wallbergrodelbahn bekannt gegeben. Der Speicherteich soll zwischen dem Panoramarestaurant und dem Wallbergkircherl entstehen. Als Ausgleich dafür wird der Setzberglift abgebaut.
Die Rodelbahn könnte damit moderner und vor allem sicherer werden. Wie wir bereits am Dienstag berichteten, sehen die Planungen vor, neben der zusätzlichen Beschneiung auch die gefährlichen Stellen auf der Rodelstrecke zu verbreitern.
Dabei ist die Modernisierung der Bahn ein Muss, wie Bürgermeister Josef Bierschneider erklärte: „Dass an der Rodelbahn etwas gemacht werden muss, ist allgemein bekannt.“ Vor allem im oberen Bereich gibt es einige Engstellen. Durch die Verbreiterung auf bis zu 3,50 Meter soll so mehr Platz für die Rodler zum Ausweichen geschaffen werden.
Speicherteich auf dem Wallberg
Doch die Rodelbahn wird nicht nur entschärft, sondern auch die Beschneiungsanlage soll erweitert werden. Dafür will man zwischen dem Panoramarestaurant und dem Wallbergkircherl einen Speicherteich anlegen. Geschäftsführer Peter Lorenz erklärt auf Nachfrage, dass dieser allerdings nicht größer ausfallen solle als ein etwas größer dimensionierter Gartenteich. Man brauche nicht so viel Schnee wie auf einer Skipiste, so Lorenz weiter.
Gefüllt werden soll das 2.000 Kubikmeter Wasser umfassende Staubecken mit dem abfließenden Regen und Schmelzwasser vom Dach des Bergrestaurants. Das so gewonnene Wasser wird dann über Leitungen, die entlang der Rodelbahn verlegt werden, zu sogenannten Schneischachten gebracht. Von diesen Schneischachten aus soll die Strecke punktuell beschneit werden, wie Lorenz erläutert: „Die Lanzen im Boden produzieren maschinellen Schnee, und wir verschieben den dann auf der Länge der Strecke. Damit soll die Bahn länger befahrbar bleiben und vor allem sicherer werden.“
Lift und Skipiste kommen weg
Für die Fläche des Teichs benötigen die Betreiber allerdings Ausgleichsflächen. Diese wollen die Alpenbahnen nun durch den Abbau des Setzberglifts und der Skipiste nachweisen. Abschließend befand Bierschneider das Projekt auf der gestrigen Gemeinderatssitzung als sehr begrüßenswert und bezeichnete es „als positive Verbesserung des touristischen Angebots“. Die übrigen Räte stimmten mit der Ansicht des Bürgermeisters überein.
Und auch Lorenz sieht die Rodelbahn mit den verabschiedeten Maßnahmen auf einem guten Weg. Ob es allerdings tatsächlich schon für die nächsten Saison reicht, konnte der Chef der Wallbergbahn nicht sagen. Das, so Lorenz, hänge vor allem vom Genehmigungsverfahren ab. Das Landratsamt muss noch seine Einwilligung geben.
Ursprünglicher Artikel vom 14. Mai mit der Überschrift: “Wallberg: Rodelbahn soll sicherer werden”
Die Rodelbahn am Wallberg ist mit rund 6,5 Kilometern die längste Naturrodelbahn Deutschlands. Doch leider ist sie auch eine der gefährlichsten. Vertreter des ADAC stellten in den vergangenen beiden Jahren Sicherheitsmängel auf der Strecke fest.
Nun wollen die Verantwortlichen reagieren und die Bahn sicherer machen. Einen entsprechenden Antrag haben sie bei der Gemeinde Kreuth bereits eingereicht.
Die Sicherheit auf den Rodelbahnen ist für die Kreuther Verantwortlichen ein bekanntes Brennpunktthema. Bereits bei der Bürgerversammlung hatte sich ein Bürger über eine Rodelbahn beschwert. Damals ging es um die Strecke am Setzberg. Auf der engen Bahn kamen sich immer wieder Forstfahrzeuge und Rodler in die Quere.
Bürgermeister Josef Bierschneider verwies damals noch darauf, dass eine Regelung wie bei der Wallberg-Rodelbahn nicht möglich sei. Hier teilen sich Fahrzeuge und Sportler nämlich die Fahrzeiten. Dennoch gibt es auch am Wallberg nun Bedarf zur Modernisierung. Denn die Rodelstrecke am Wallberg gilt als gefährlich und wurde in den vergangenen zwei Jahren vom ADAC nur mit der Testnote „ausreichend“ bewertet.
Entschärfung plus Speicherteich
Auf dem Weg vom Wallberg-Panoramarestaurant in 1.620 Metern Höhe bis runter zur Talstation auf rund 900 Metern gibt es einige enge Passagen. Diese sollen laut Aussage von Bierschneider entschärft werden. Zusätzlich dazu will man seitens der Alpenbahnen die Beschneiungsanlage erweitern. Die dafür nötigen Wassermengen sollen zukünftig dann in einem Speicherteich gelagert werden können.
Wie genau das vonstatten gehen soll, ist derzeit offen. Geschäftsführer Peter Lorenz befindet sich noch bis morgen im Urlaub und war daher für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
Neben der Wallbergbahn wird es in der Sitzung des Kreuther Gemeinderates noch um einige andere Themen gehen. So stehen unter anderem mehrere Bauanträge auf der Tagesordnung.
Hier noch die komplette Tagesordnung der Sitzung am Donnerstag
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