“Ein mörderisches Soloprogramm”

Sechs Jahre begleitet Jörg Steinleitner den Tegernsee mit ein und derselben Krimi-Figur. Schickeria, Traditionalisten von der Loferlfraktion, die Millionarios und die Urlaubspreußen sind Thema in seinen Büchern. Jetzt kriegt er Konkurrenz aus der eigenen Familie.

Jörg Steinleitner präsentierte schon vor zwei Jahren in der Naturkäserei seinen „Tegernsee-Krimi“.
Jörg Steinleitner präsentierte schon vor zwei Jahren in der Naturkäserei seinen „Tegernsee-Krimi“.

Tegernseer Stimme: Seit sechs Jahren begleitest Du das Tal mit deiner Krimi-Figur Anne Loop. Wie bist auf den Spielraum Tegernseer Tal gekommen?

Jörg Steinleitner: Das hat sich aufgedrängt. Meine Urgroßmutter war eine Tegernseerin, einer meiner Vorfahren war Schiffskapitän auf dem Tegernsee und außerdem prallen im Tal allerlei Gegensätze mit krimineller Energie aufeinander.

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Welche meinst Du da?

Steinleitner: Na ja, zum Beispiel solche wie die Bussi-Bussi-Schickeria, die Traditionalisten von der Loferlfraktion, die Millionarios, die Urlaubspreußen und die Trachtenmafia und mitten drin Anne Loop, Sepp Kastner und Kurt Nonnenmacher!

Fünf Fälle hast Du erfolgreich entstehen lassen. Geht einem an einer Stelle auch mal die Puste aus Oder positiv formuliert: wann kommt der nächste Anne Loop Fall?

Steinleitner: Natürlich geht einem niemals die Puste aus. Ich habe aber im vergangenen Jahr gemeinsam mit dem Autor und Regisseur Matthias Edlinger an der sechsteiligen Krimiserie „Ambach“ geschrieben, die von einem jungen Kunstfälscher erzählt, der nach und nach in richtig mörderische Kreise abrutscht. Deshalb haben es die Anne Loop und der Kurt Nonnenmacher dieses Jahr etwas ruhiger.

Du hast einen Teil deiner Kindheit im Allgäu verbracht. Heute lebst du am oberbayerischen Riegsee bei Murnau, das ist gar nicht weit weg vom Tegernsee. Was unterscheidet die Allgäuer von den Oberbayern?

Steinleitner: Der Oberbayer ist wesentlich selbstbewusster als der Allgäuer, man könnte auch sagen aufschneiderischer und lauter. Der Allgäuer ist dafür sehr hinterlistig. Da ich Gene beider Volksgruppen in mir trage, vereine ich beide Eigenschaften in meiner Person, weshalb man sich vor mir in Acht nehmen sollte. Ganz unter uns: Ich bin brandgefährlich.

Du spielst demnächst im Stieler-Haus in Tegernsee. Was erwartet die Gäste?

Steinleitner: Ein mörderisches Soloprogramm. Es heißt „Sagt der Horst zum Scheich“ und beinhaltet auch musikalische Elemente. Im Wesentlichen gebe ich aber Einblick in die kuriosen Verhörmethoden meines Wiesseer Ermittlerteams. „Sagt der Horst zum Scheich“ ist ein Best-of meiner fünf Anne-Loop-Bände. Ich habe meine Lieblingsszenen zusammengestellt. Es wird lustig.

Du hast Dir die eigene Konkurrenz ins Haus geholt. Deine Tochter hat mit deiner unwesentlichen Hilfe ein Buch geschrieben. Wie hat dir der Ausflug in das Jugend/Kinderbuch gefallen? Wird es Fortsetzungen geben?

Steinleitner: Ja, das hat Spaß gemacht und macht es noch immer. Jona, sie wird bald dreizehn, und ich sind das ganze Jahr auf Tournee. „Juni im Blauen Land“ erzählt von den kleinen und großen Abenteuern in einem bayerischen Dorf an einem See. Es ist eine absolut handyfreie Geschichte, in der ins Heu gehüpft, Wurst geschaukelt und eine Wildgans gerettet wird.

Aber die Dorfkinder müssen in diesem Sommer auch den gemeinen Halfterdiebstahl aufklären. Bei unseren Mitmachlesungen spiele ich Akkordeon, wir singen mit den Kindern und knacken Detektivrätsel. Es ist ein Buch für die ganze Familie, zum Vor- und Selberlesen für Vor- und Grundschüler.

Jörg Steinleitner ist am 4. Mai zu Gast im Stieler Haus in Tegernsee. Karten gibt es hier.

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