Montgolfiade der Superlative in Rottach

Seit 2000 fand das Ballonfahrer-Spektakel fast durchgehend in Wiessee statt. Doch nun erforderten die Abrisspläne der Familie Strüngmann an der Seepromenade einen Umzug nach Rottach. Ob und wo aber die Montgolfiade 2019 stattfinden kann, ist noch unklar.

(v. l.): Gesamtorganisator Peter Rie, professioneller Ballonfahrer Michael Unger und TTT-Geschäftsführer Christian Kausch bei der Pressekonferenz.

Der Umzug der 18. Montgolfiade vom 26. Januar bis 4. Februar 2018 in die Nachbargemeinde hatte auch unter den Wiesseer Vermietern für reichlich Unmut gesorgt. Rathauschef Peter Höß sprach sich schon im Frühjahr für eine Verlegung aus. Im Alleingang hatte er angesichts der geplanten Abbrucharbeiten des ehemaligen Hotels Lederer entschieden, dass Bad Wiessee nicht zur Verfügung stehen würde.

Diesen Ball nahm Rottach-Egern gerne auf und macht daraus nun eine Mammutveranstaltung mit Schmankerlmarkt und Lasershows. Zeitgleich findet auch der 16. Lichtmessmarkt im Seeforum statt, dem Mittelpunkt der Veranstaltung an jeweils zwei Wochenenden von Freitag bis Sonntag.

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Enormer Werbeeffekt für Rottach

Am „idealen Startplatz“, der Oswaldwiese am Voitlhof, heben neben Heißluftballonen ebenso Luftschiffe ab. Dies wurde heute vom Veranstalter, der Tegernseer Tal Tourismus GmbH (TTT), auf einer Pressekonferenz angekündigt. Geschäftsführer Christian Kausch erhofft sich auch vom neuen Startplatz „eine wahnsinnige Strahlkraft“. Der Werbeeffekt sei enorm, da die Bilder dank Handy um die ganze Welt gehen würden. Viele Gäste würden deswegen auch ein Wochenende im Tal verbringen.

Mit dem Wechsel nach Rottach-Egern müssten „viele Sachen neu entwickelt werden“. Vom Parkraum- bis zum Sicherheitskonzept. Auch an kostenlose Shuttlebusse zwischen Startplatz und Veranstaltungsort Kuranlage ist gedacht und auf einer Großbildleinwald sollen die Ereignisse der Tage zu sehen sein.

„Wir haben die Veranstaltungstage bewusst thematisiert“, ergänzte Peter Rie als Gesamtorganisator der TTT. Unter dem Motto „Feiern-Staunen-Genießen“ erwarten die Gäste auch einen Lounge- und Partybereich im Kurpark mit DJs und Live-Musik verschiedener Bands im Pavillon.

Man werde laut Rie sehr viel in die Technik investieren. „Die ganzen Bäume dort werden illuminiert. Wir können auch auf die bestehende Infrastruktur des Rottacher Adventmarkts zurückgreifen“. Die vorhandenen Hütten würden zu 100 Prozent von regionalen Partnern „bestückt werden“. Zu 80 Prozent seien die Gastronomen auch die „Christkindl-Standlbetreiber“.

Wichtig war vor allem, die Montgolfiade im Tal zu behalten.

Kausch geht vorerst davon aus, dass die Montgolfiade zunächst nur alle zwei Jahre hier stattfinden könne, da sie nur im Wechsel mit dem Winterseefest möglich sei. Dies bedeute aber nicht, „dass die Veranstaltung eine unsichere Zukunft hat“. Wenngleich es zunächst wichtig war, das Ballon-Spektakel überhaupt durchführen zu können und „im Tal zu behalten“, so werde nun Rottach-Egern davon „besonders profitieren“.

Der Rottacher Startplatz sei besser als der in Wiessee

Michael Unger hatte als professioneller Ballonfahrer einen Wermutstropfen für Wiessee parat. Er glaube, dass der neue Startplatz für die etwa 20 Piloten besser geeignet sei, als die Wiesseer Seepromenade. Er kenne die Oswaldwiese im Ortsteil Wolfsgrub. „Dort waren die Anfänge der Montgolfiade“, so Unger.

Der Vorteil der Wiese sei, dass sie „wesentlicher größer und nach allen Seiten vom Wind her offen ist“. Sie sei weder für den Bergwind noch den Ostwind anfällig und nirgendwo von Häusern und Hotels beengt. Das wäre bei späteren Startzeiten in Wiessee problematisch gewesen, da der Startplatz „windanfällig war“. Aus seiner Sicht als Ballonfahrer sei dies „eine gute Erweiterung für die Montgolfiade“. Allgemein eigne sich das Tal durch die morgendlichen Bergwinde besonders für Ballonfahrten, da sie diese nach Norden treiben würden, wo ohnehin bessere und sichere Landeplätze wären.

Unger hält den Zug für die aufflammende Diskussion um Wiessee im nächsten Jahr für abgefahren. Eine solche Veranstaltung brauche einen enormen Vorlauf. Angesichts des enormen Aufwands musste „irgendwann eine Entscheidung getroffen werden“, pflichtete auch Kausch bei. „Es ist ein wahnsinnig organisatorischer Aufwand“. Es gehe um die Steuerung vieler Menschen und um „viel Geld“. Mehr wollte Kausch zu den Kosten nicht verraten, nur so viel, es sei ein “niedriger fünfstelliger Betrag“. Das Gesamtbudget der Veranstaltung sei noch nicht freigegeben.

Und hier der Link zum Programm der Montgolfiade.

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