Kein Erfolg für Verbot im Landkreis

Die Tal-Bürgermeister haben einen Brief an Ilse Aigner geschickt, mit der Bitte die Ausgangsbeschränkung auf den eigenen Landkreis zu minimieren. Doch es sieht schlecht aus. Auch der Landrat will Möglichkeiten prüfen.

Seit Freitag sind immer wieder Camper im Tal zu finden …

Update – 24.03.2020 – 13.48 Uhr

Wie der BR aus internen Kreisen erfahren hat, wurde Aigners Antrag im Katastrophenstab nicht gut aufgenommen. Man werde die Allgemeinverfügung nicht ändern, hieß es aus Teilnehmerkreisen. Die Allgemeinverfügung regelt, dass seit Samstag das Verlassen der Wohnung nur noch aus triftigen Gründen erlaubt ist. Dazu zählen auch Sport und Bewegung an der frischen Luft. Ilse Aigner appelliert nun an die Menschen:

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In dieser Situation kann ich nur an den gesunden Menschenverstand appellieren. Das heißt: zu Hause bleiben! Und Spaziergänge möglichst wohnortnah unternehmen und dabei frequentierte Orte vermeiden, um keine Gruppen zu bilden. Auf Wandertouren in die Berge oder aufs Standup-Paddeln bitte ganz verzichten: Denn auch Wasserwacht, DLRG oder Bergrettung sollten in dieser Situation möglichst nicht beansprucht werden müssen.

Auch Landrat Wolfgang Rzehak weiß um die Problematik. “Tatsächlich bleibt die Allgemeinverfügung in diesem Punkt leider sehr ungenau. Sport und Bewegung an der frischen Luft ist erlaubt und es gibt keine räumliche Beschränkung”, so Pressesprecherin Sophie Stadler. Weiter erklärt sie: “Unsere Juristen prüfen gerade, inwieweit hier eine Einschränkung durch das Landratsamt möglich und sinnvoll ist.”

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Update – 23.03.2020 – 15.40 Uhr

Nach dem Brief der Talbürgermeister an Ilse Aigner kommt jetzt die Reaktion. Auch Aigner habe “absolut kein Verständnis für diese Art von Freizeitgestaltung.” Natürlich solle man auch weiterhin vor die Tür gehen dürfen. Ausflüge in andere Landkreise sollen das aber ihrer Meinung nach nicht sein.

Damit würden ja die entsprechenden einschränkenden Maßnahmen, die eine Verbreitung des Virus eindämmen sollen, konterkariert. Das Thema soll schon heute im Krisenstab besprochen werden. Eine entsprechende Regelung soll gefunden werden.

Ursprünglicher Artikel vom 23. März 2020 mit der Überschrift: „Münchner, bleibt’s daheim“

„Geht an die Luft. Das ist gesund.“ So in etwa empfahl es der Innenminister vergangenen Freitag, als er gefragt wurde, ob Menschen auch im Wald spazieren gehen könnten. Das habt ihr in München in den falschen Hals bekommen. Das heißt nicht, aus dem Haus zu gehen, sich in das Auto zu setzen (mit Hund, Kind und/oder Frau/Mann) und sich dann in unseren Wäldern herumzustromern. Warum nicht? Wenn zu viele kommen, wird es sehr, sehr eng.

Auf Parkplätzen, Hütten (Ja, manche setzen sich auch davor, obwohl diese geschlossen sind) etc. Wenn dann noch auf der Heimfahrt im hiesigen Supermarkt munter geshoppt wird, macht das bei uns schlechte Laune. Weniger wegen der Verknappung, aber kein Mensch braucht hier zusätzliche Virenschleudern. Das ist jetzt nicht schwer zu verstehen. Ihr habt doch die Isar, den Englischen Garten, Nymphenburger Park und was weiß ich. Aber hier und heute, braucht es keine Ausflügler. Tegernsees Bürgermeister Johannes Hagn hat das so formuliert:

Es ist nicht hilfreich, wenn in dieser Situation zugelassen wird, dass Besucher aus dem Großraum München an den Tegernsee kommen dürfen. Wir sollten dies auf jeden Fall vermeiden… Seitens der Talbürgermeister sind wir bereits dran und hoffen, dass eine entsprechende Allgemeinverfügung erlassen werden kann.

Jede Ansteckungsgefahr von außen, also ein zusätzliches Risiko muss vermieden werden. Da geht es nicht um Befindlichkeiten gegen Städter. Es hat konkrete Auswirkungen auf unser Leben. Hagn betont: „Die Verwaltungen um den See müssen auch in zwei Monaten noch einsatzfähig sein. Insbesondere wenn unsere Mitarbeiter im Falle einer Ausgangssperre Versorgungsfahrten übernehmen müssen, oder mit anderen Tätigkeiten beschäftigt sind. Unsere Rettungsdienste müssen entlastet werden, Bergwachtleute werden noch woanders gebraucht. Darum: Bleibt´s daheim!“

Die Talbürgermeister wollen von der Staatsregierung dafür auch eine Erweiterung der Beschränkung. Sie fordern in einem Brandbrief an Ilse Aigner, „dass die Allgemeinverfügung so weit eingeschränkt wird, dass Spazierengehen und Sport nur noch im eigenen Landkreis möglich sein sollen. Das erleichtert auch die Arbeit der Polizei bei ihren Kontrollen.“

Auch die TS sagt es noch einmal deutlich und mit viel Blumen in der Sprechblase: Wenn der Spuk vorbei ist, könnt ihr gern wiederkommen. Aber noch einmal: Jetzt ist das nicht cool, sondern schlicht unsolidarisch.

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