Münchner stürzt am Halserspitz in die Tiefe

Am Samstagabend wurde die Rottacher Bergwacht zur Halserspitz in Kreuth alarmiert. Ein junges Paar aus München war gerade auf dem Rückweg, als der Mann plötzlich den Halt verlor und in die Tiefe stürzte. Der Einsatz dauerte mehrere Stunden. Die Bergwacht hat nun einen dringenden Appell an alle Wanderer.

Bergwacht-Einsatz an der Halserspitz: schwer verletzter 25-Jähriger gerettet. / Quelle li.: Bergwacht Rottach, re.: Martin Calsow / Archiv

Am Samstag, den 14.05.2022, gegen 19.30 Uhr wurde die Bergwacht Rottach-Egern zur Nordseite der Halserspitze alarmiert. Ein junges Pärchen, beide Mitte 20, aus dem Münchner Norden stieg gerade von der Halserspitze Richtung Kreuth ab. Plötzlich verlor der Mann den Halt und rutschte durch ein felsdurchsetztes Altschneefeld 50 bis 80 Meter ab.

Erst nach zirka 50 bis 80 Metern blieb der junge Mann schwer verletzt liegen. Zufällig beobachteten zwei andere Wanderer das Unglück und alarmierten sofort die Rettungskräfte über die Notrufnummern 112.

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Wie die Bergwacht berichtet, verschaffte sich der Einsatzleiter zunächst einen Überblick und sammelte seine Rettungskräfte an der Rettungswache. Nachdem alle Informationen eingeholt waren, alarmierte der Einsatzleiter umgehend den Rettungshubschrauber Christoph Murnau.

Hubschrauber und mehrere Bergretter im Einsatz

Der Hubschrauber flog die Unfallstelle direkt an, um den Verletzten schnellstmöglich zu versorgen. Nach dem Absetzten der medizinischen Crew beim Verletzten holte der Hubschrauber sofort zwei an der Rettungswache bereitstehende Flugretter ab, die dann zur unverletzten Partnerin geflogen wurden.

Nach einer kurzen Erstversorgung wurde der schwer verletzte 25-Jährige in eine Klinik gebracht. Derweil kümmerten sich die beiden Bergretter um die Partnerin. „Nach Absprache wurde noch der Bergwacht Kriseninterventionsdienst hinzugezogen, um die unter Schock stehende Partnerin anschließend im Tal zu betreuen“, heißt es weiter.

Nachdem der Verletzte an das Klinikum übergeben wurde, flog der Hubschrauber Christoph Murnau zurück zur Einsatzstelle und holte die Partnerin mit den beiden Bergrettern ab. Nach einer kurzen Betreuung im Tal wurde die Partnerin durch den Kriseninterventionsdienst einer Freundin übergeben. Im Einsatz waren insgesamt sieben Bergretter bis 23.00 Uhr im Einsatz.

Mehrere Einsätze innerhalb einer Woche: Bergwacht spricht Warnung aus

Erst eine Woche zuvor wurden die Rettungskräfte zu einer abgerutschten Person am Altweibersteig zur Tegernseer Hütte alarmiert. Auch hier sei die Mannschaft der Bergwacht Rottach gefordert gewesen, da massiver Nebel an der Einsatzstelle herrschte. Erst als die Wolkendecke aufbrach, konnte ein Hubschrauber der Polizei die leicht verletzte Wanderin bergen und in ein Krankenhaus bringen. Die Bergwacht betont:

An diesem Tag leisteten die BergretterInnen zusammen mit der Besatzung eine höchst professionelle Zusammenarbeit. Die Crew der Polizei leistete eine fliegerische Höchstleistung bei den widrigen Bedingungen.

Am darauffolgenden Sonntag wurden die Retter zu einer verletzten Wanderin auf der Forstraße zur Galaun alarmiert. Diese hatte sich beim Abstieg am Handgelenk verletzt. Die Dame wurde durch die Bergwacht versorgt und dem Rettungsdienst übergeben.

Im Zuge der Einsätze in der vergangenen Woche hat die Rottacher Bergwacht erneut einen dringenden Appell: „Wir bitten alle BergsteigerInnen die aktuell herrschenden Bedingungen in den Bergen nicht zu unterschätzen. Es liegen teilweise noch großflächig vereiste Schneefelder an manchen Stellen, die zur Gefahr werden können.“

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