Naturerlebnispfad eröffnet in der SWM Trinkwassergewinnung

Seit vielen Jahrzehnten setzen sich die SWM gemeinsam mit der Städtischen Forstverwaltung inzwischen mehr als 170 „Ökobauern“ und weiteren Partnern in der Region für den Naturschutz ein. Sichtbare Auswirkungen sind besonders artenreiche Wiesen und vielfältige Mischwälder. Erlebbar ist der Einsatz täglich am Wasserhahn: Die gemeinsamen Bemühungen schützen auch das Grundwasser und somit die Quellen von Münchens „Lebensmittel Nummer 1“.

Rainer List (li.) und Wolfgang Rzehak eröffnen den Naturerlebnispfad

Um die vielfältigen Lebensräume, die durch dieses Engagement entstanden sind, auch für Besucherinnen und Besucher des Wasserschutzgebiets erlebbarer zu machen, haben die SWM einen Naturerlebnispfad eingerichtet. Gefördert wurde er durch das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz. Die Stationen sind zum Teil zusammen mit dem Bund Naturschutz, Kreisgruppe Miesbach, entwickelt worden.

Jetzt wurde der Naturerlebnispfad zusammen mit dem Miesbacher Landrat Wolfgang Rzehak eröffnet, der betonte: „Ob Ausflügler, Touristen oder Menschen aus der Region – es ist für uns alle wichtig, den Blick wieder stärker auf unsere Umwelt zu richten. Dieser Pfad ermöglicht es Kindern und auch Erwachsenen, die heimische Pflanzen- und Tierwelt besser kennen zu lernen. Ich bin mir sicher, jeder entdeckt dabei Lebewesen oder Lebensräume, die er noch nicht gekannt hat.“

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Rainer List, Leiter der SWM Wassergewinnung: „Teils interaktive Stationen sollen die Besucherinnen und Besucher motivieren, ihre Umgebung zu erforschen, einen Blick hinter das Offensichtliche zu werfen. Dabei wird auch die Notwendigkeit des Trinkwasser- und Naturschutzes verständlich gemacht. Die Tafeln erklären die vielfältigen Maßnahmen und deren Wirkung auf Flora, Fauna und Trinkwasser.“

Naturerlebnispfad ergänzt M-Wasserweg

Der Naturerlebnispfad ergänzt den M-Wasserweg, den Rad- und Wanderweg zu den Quellen des Münchner Trinkwassers. Die SWM haben ihn vor 16 Jahren eingeweiht. Seitdem sind ihm unzählige Münchnerinnen und Münchner entlang der Isar, durch den Hofoldinger Forst und weiter durch das idyllische Mangfalltal bis nach Gmund am Tegernsee gefolgt. Auf dem M-Wasserweg geben die SWM an 20 Stationen Einblick in die Wasserversorgung der Millionenstadt. Ein Einstieg ist auch an BOB- und S-Bahn-Stationen (z.B. Holzkirchen, Kreuzstraße, Darching, Gmund) sowie mit den RVO- Buslinien möglich. Mehr Informationen gibt es auf www.swm.de/m-wasserweg.

Trinkwasserschutz Hand in Hand mit Partnern in der Region

Die SWM sind verantwortlich für die sichere und zuverlässige Trinkwasserversorgung von mehr als 1,5 Millionen Menschen in München. Dabei sind sie auf die Gewinnungsgebiete in der Region angewiesen. Aus dem Mangfalltal (Landkreis Miesbach) kommen rund 75 Prozent des Münchner Trinkwassers, aus dem Loisachtal (Landkreis Garmisch-Partenkirchen) rund 20 Prozent und 5 Prozent aus fünf Spitzenförderwerken in der Schotterebene.

Ausschlaggebend für die hervorragende Qualität des Münchner Trinkwassers ist die enge Kooperation verschiedener Akteure: SWM, Städtische Forstverwaltung und Ökobauern.

Im engeren Einzugsbereich der Trinkwassergewinnung besitzen die SWM viele Grundstücke, die sie gewässerschonend bewirtschaften und unter strengen Auflagen verpachten. Da hier nicht gedüngt und nur ein- bis zweimal im Jahr gemäht wird, konnte sich im Mangfalltal eine beeindruckende Flora entwickeln. Im Wasserschutzgebiet befinden sich zudem zwei Fauna-Flora-Habitate (Auenlandschaft entlang der Mangfall und Waldbereiche am Taubenberg).

Mehr als 1.800 Hektar Wald im Bereich des Taubenbergs und in der Münchner Schotterebene sind im Eigentum der SWM. Die Forstverwaltung der Landeshauptstadt pflegt die Bestände im Auftrag der SWM ökologisch und vorsorgend unter besonderer Berücksichtigung des Grundwasserschutzes. Aus der ursprünglichen Monokultur wurde über Jahrzehnte ein gesunder und lebendiger Mischwald entwickelt. Er besitzt eine große Widerstandskraft gegen Stürme und Schädlinge. Das hält die Böden und ihre Filterwirkung stabil und schützt somit das Grundwasser.

1992 haben die SWM zudem die Initiative „Ökobauern“ ins Leben gerufen, mit der sie gezielt den ökologischen Landbau im Wassereinzugsgebiet Mangfalltal fördern. Mehr als 170 Landwirte haben seither ihren Betrieb auf eine boden- und gewässerschonende Landwirtschaft sowie artgerechte Tierhaltung umgestellt. Gemeinsam bewirtschaften sie heute eine Fläche von rund 4.000 Hektar – eines der größten ökologisch bewirtschafteten Gebiete Deutschlands. Massentierhaltung, Gülleflut, Überdüngung der Felder und die damit verbundene Belastung des Grundwassers sind dank der Zusammenarbeit aller Akteure hier ausgeschlossen. Die SWM stehen im Mangfalltal schon immer in engem Kontakt und Dialog mit den Verantwortlichen z.B. in den Kommunen sowie mit der Bevölkerung. Sie versuchen gemeinsam, den Trinkwasserschutz und die regionalen Belange in Einklang zu bringen. Sie haben Verständnis für die Fragen und Befindlichkeiten der Bürger und wollen zeigen, dass das, was die SWM tun, nicht nur rechtens ist, sondern sich auch mit den Vorstellungen vor Ort verträgt.

Regionales Engagement weit über das Schutzgebiet hinaus

Die SWM übernehmen sämtliche Kosten im landwirtschaftlichen Bereich, die aus schutzgebietsbedingten Auflagen entstehen. Ihr Engagement in der Region und für die Region reicht noch weiter – über das Schutzgebiet und über reine Vorsorgemaßnahmen hinaus.

So kooperieren sie mit Molkereien für BIO-Produkte (Unser Land, Berchtesgadener Land, Andechser), um ihre Vertragslandwirte beim Absatz ihrer Produkte zu unterstützen. Sie führen auch Infoveranstaltungen für diese durch zu Themen aus der ökologischen Praxis. Darüber hinaus unterstützen sie
– bauliche Maßnahmen und Anlagenumstellungen zur Sicherung des Trinkwasserschutzes
– Anlagenumstellungen zur Sicherstellung des Trinkwasserschutzes
– bei der Beantragung individueller bzw. situationsgerechter Ausnahmegenehmigungen unter Berücksichtigung des Trinkwasserschutzes
– die ökologische Landwirtschaft im Grundwassereinzugsgebiet Mangfalltal (Fördermittel: über 1 Million Euro pro Jahr)
Die SWM unterstützen zudem auch Menschen und Betriebe, die Wasserschutzmaßnahmen bei sich umsetzen möchten.

Im Bereich des Wassergewinnungsgebiets schaffen die SWM Nistplätze, etwa für Turmfalken, sowie Standorte für Bienenstöcke und errichten Fledermaus- und Insekten„hotels“. Zudem tragen der Erhalt von Magerwiesen, der Unterhalt ökologischer Ausgleichsflächen und die verspätete Mahd auf SWM eigenem Grund aktiv zur Förderung der Artenvielfalt in der Region bei.

Weitere Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen der SWM

Wassergewinnung sind die fortlaufende EMAS-Zertifizierung (Eco-Management and Audit Scheme; Instrument zur Verbesserung der Umweltleistungen), das Energiedatenmanagement sowie der Einsatz von E-Autos und E-Bikes zur
CO2-Vermeidung.

Die SWM sind über diese Maßnahmen hinaus auch in der Kultur- und Wirtschaftsförderung aktiv, als Mitglied im Unternehmerverband Miesbach genauso wie im Rahmen der Öko-Modellregion Miesbacher Oberland. Sie unterstützen die Arbeit der örtlichen Feuerwehren und fördern Sportvereine sowie Jugendprojekte in der Region.

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