Die Absicht der Otterfinger Gemeinde ist klar: Sie wollen um jeden Preis den geplanten LKW-Parkplatz an der Autobahn im Hofoldinger Forst verhindern. Für diesen hatte Anfang des Monats die Regierung von Oberbayern das Planfeststellungsverfahren eingeleitet. „Am 23. September beginnt die öffentliche Auslegung“, gab Bürgermeister Jakob Eglseder am Dienstag bekannt.
Schon seit einigen Wochen organisiert der Bund Naturschutz eine Unterschriftensammlung, in der sich Bürger gegen das Vorhaben aussprechen können. Der Bund befürchtet, dass neben der Rodung von drei Hektar Wald sich auch die Lärmbelästigung für die Anwohner enorm steigern würde.
„Bis jetzt haben wir 600. Bis Ende Oktober hoffen wir auf insgesamt tausend Unterschriften“, berichtet der dritte Bürgermeister Karl Einwanger (Grüne). Eglseder weist allerdings darauf hin, dass die Unterschriften zusammen mit den Einwänden der Gemeinde verschickt werden müssen. „Sonst bringt das nichts“, glaubt der Bürgermeister.
Wälder unterscheiden sich kaum
Neben den Einwänden gegen das Verfahren wollen sich die Otterfinger jedoch auch noch auf andere Weise wehren. So soll die Ausweisung eines Landschaftsschutzgebietes die Pläne der Autobahndirektion stoppen.
Hintergrund ist folgender: Auf Sauerlacher Gebiet wäre eine geeignete Alternative für den Bau des Parkplatzes vorhanden. Dort besteht jedoch schon ein Landschaftsschutzgebiet. Daher stuft die Autobahndirektion das Gebiet in Sauerlach als schützenswerter ein. Ein Unterschied zwischen den Wäldern gibt es de facto jedoch kaum.
„Unser Bannwald, wie der Fachausdruck heißt, ist ein ähnlich geschützter Wald wie der in Sauerlach“, erklärt Eglseder. Dies bestätigt auch Stefan Pratsch von den Bayerischen Staatsforsten. Die beiden Gebiete gehen ohnehin nahtlos ineinander über.
Otterfing will eigenes Schutzgebiet
Daher will nun auch Otterfing ein Landschaftsschutzgebiet ausweisen lassen. Argumentiert wird mit der Fortführung des bestehenden Landschaftsschutzgebietes in Sauerlach. Zudem diene die Maßnahme dem Klimaschutz, dem Schutz des Landschaftsbildes sowie dem Erhalt und Schutz bestimmter wildlebender Tier- und Pflanzenarten.
Der Wald sei bekanntlich ein Rückzugsraum für seltene Arten wie die Kreuzotter oder die Haselmaus, erklärt der Bürgermeister. Diese würden immer wieder von Bürgern gesichtet und der Gemeinde gemeldet. Zudem sei der Wald auch als Naherholungsgebiet wichtig.
Die Entscheidung obliegt nun dem Landratsamt Miesbach. Um das Verfahren um den LKW-Parkplatz noch beeinflussen zu können, bittet Otterfing die Behörde darum, das Verfahren baldmöglichst einzuleiten.
Eine Garantie für eine Planungsänderung der Autobahndirektion ist das Landschaftsschutzgebiet im Übrigen nicht. Eglseder will daher einen Zusammenhang der beiden Projekte nur indirekt zugeben: „Ich bin mal ganz vorsichtig und sage, dass sich das auch auf andere Bereiche positiv auswirken könnte.“
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