Der neue Bauherr, Thomas Hofer aus Salzburg, hatte im Gemeinderat bei seiner Vorstellung zum neuen Konzept des ehemaligen Brenner Parks kein leichtes Spiel. Bei einigen Räten besteht noch immer Unbehagen über die Wiedergeburt des Brenner Parks. Denn an der Bausubstanz mit acht edlen Häusern ändert sich nichts. Auch der Wellnessbereich, das Häuschen für den Concierge und ein Restaurant sind weiterhin geplant.
Diskurs über Antragsteller
Bevor Thomas Hofer und Felix Radmer ihr abgeändertes Konzept überhaupt vorstellen konnten, beantragte Rolf Neresheimer (ranBW) eine Vertagung des Beschlusses. Seine Begründung: „Der Antragsteller, Herr Radmer, ist nicht Eigentümer und nicht Projektentwickler.” Der vorliegende Antrag sei aber eine weitere Konzession an die exklusive Wohnbebauung, die vom Eigentümer im Rahmen eines projektbezogenen Bebauungsplanes gemeinsam mit der Gemeinde Bad Wiessee erstellt werden sollte, so Neresheimer weiter.
Die gemachten Angaben und ihre Auswirkungen auf das Baurecht seien im zu vage. Deshalb beantrage er eine Verschiebung des Beschlusses. Unterstützung bekam Neresheimer von Kurt Sareiter, dem Fraktionssprecher der CSU: „Herr Radmer hat mit der Sache nichts mehr zu tun“. Wer eigentlich Antragsteller ist, wollte man bei den Christsozialen wissen. Und bei der SPD meinte Robert Huber, er hätte schon ganz gerne die Planungen gesehen, „erst dann sollten wir entscheiden“.
35 statt 28 Wohnungen
Doch Bauamtsleiter Helmut Köckeis stellte klar, dass sich am bekannten Bebauungsplan nichts ändern würde. „Es werden in den acht Gebäuden statt 28 nun 35 Wohnungen entstehen. Dafür müssen in den Gebäuden geringfügige Änderungen vorgenommen werden“, verdeutlichte Köckeis, „deshalb brauche man aber kein neues Genehmigungsverfahren“. Offen sei einzig die Stellplatzfrage mit 115 Tiefgaragenplätzen.
Letztlich einigte man sich am Ratstisch auf Birgit Trinkls (FWG) Vorschlag: „Wenn Planquadrat schon einmal da ist, sollten sie auch ihr Konzept vorstellen“. Dazu kam es dann durch Hofer und Radmer: „Wir haben etliche Wohnungen verkleinert, damit weitere entstehen können. Es gibt Alleinstehende, die nicht in 150, sondern lieber in 80 Quadratmetern leben wollen“.
Brenner Park scheiterte an zu hohen Betriebskosten
„Das ursprüngliche Konzept Brenner Park ist wohl an den exorbitant hohen Betriebskosten von etwa 15 Euro pro Quadratmeter gescheitert“, glaubt Thomas Hofer als neuer Bauherr, „der Zwang zum Service hat uns nicht gefallen. Unser Motto dagegen ist: Alles kann, nichts muss“. Eine Betreibergesellschaft für den Service habe man schon, „denn vermutlich zieht da ein älteres Publikum ein“, so Hofer. Deshalb bleibe auch das Rundum-Wohlfühl-Paket vom Wellnessbereich bis zum Restaurant.
Bernd Kunze-Fechner (SPD) wollte wissen: „Was ist, wenn das Restaurant nicht zustande kommt?“ Dann müsse der Bebauungsplan neu beschlossen werden, entgegnete Hofer. Beate Meister (parteifrei) sorgte sich um genügend Erstwohnsitze. Hofer: „Ja, diese Anfragen gibt es. Das hat uns überrascht. Auf Grund der Berichterstattung auch in der Tegernseer Stimme gibt es Interesse in der ganzen Bundesrepublik“.
Nur knappe Mehrheit für Tegernsee Villen
Nach diesem Frage- und Antwortspiel hatte Neresheimer mit seinem Antrag auf Verschiebung des Beschlusses schlechte Karten. Die meisten Ratsmitglieder am Tisch fühlten sich offenbar ausreichend informiert. So unterlag Neresheimer mit 12:3 Stimmen.
Dennoch wurde es für den von Köckeis vorgelegten geänderten Beschluss knapp. Die Haltung von etlichen Gemeinderäten zum Projekt Brenner Park scheint nach wie vor unverändert.
Nur mit 8:6 Stimmen nahm das Papier zur Planänderung am Ende die Hürden. Mehrheiten für ein solches Unterfangen sehen anders aus. Dennoch nimmt das Projekt nun seinen Lauf. Schon im Frühjahr soll der erste Spatenstich sein.
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