Bezahlbarer Wohnraum – auch für anerkannte Asylbewerber

Bezahlbarer Wohnraum – im Tal mittlerweile eine Ausnahme. Was für Rottach-Egern, Bad Wiessee, Kreuth oder Tegernsee gilt, ist auch in Gmund nicht anders. Dort will die Gemeinde nun aber Gegensteuern. Der Grund liegt auch in den Flüchtlingen, die in Gmund leben.

An der südlichen Verlängerung des Bauhofes in Gmund sollen zwei Wohnhäuser auf Gemeindegrund entstehen.
An der südlichen Verlängerung des Bauhofes in Gmund sollen zwei Wohnhäuser auf Gemeindegrund entstehen.

Ein Wohnbauprojekt, das Gmund noch nicht gesehen hat. Die Gemeinde plant die Bebauung eines eigenen, rund 2.200 Quadratmeter großen Grundstücks an der Hirschbergstraße mit zwei Wohnhäusern für sozial schwache Mitbürger und anerkannte Asylbewerber, die Anspruch auf Wohnraum haben. Denn laut Gesetz steht ein Asylbewerber, der vom „Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf)“ anerkannt worden ist, nicht mehr unter der Obhut des Landratsamtes – zumindest was die Unterbringung betrifft. Somit liegt die Zuständigkeit bei der Gemeinde, die eine gewisse Verpflichtung gegenüber „Wohnungslosen“ hat.

Doch günstiger Wohnraum ist in Gmund auch schon vor der Flüchtlingskrise knapp bemessen. Südlich des Bauhofs sollen unter anderem für diesen Bedarf insgesamt vierzehn Wohneinheiten entstehen, für die Gmund bereits 600.000 Euro im Haushalt eingeplant hat.

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Lange Warteliste

Rund 3,4 Millionen soll das Vorhaben kosten. 22,86 mal 12,50 Meter misst jedes Haus in der Grundfläche. Entstehen sollen so auf zwei Stockwerken jeweils sieben Wohnungen. Gmund hofft von einem Förderprogramm des Freistaats profitieren zu können und hat den ersten Planentwurf bereits an die Regierung von Oberbayern geschickt. Der Ausschuss gestern befasste sich mit der Aufstellung eines Bebauungsplanes. Zum Zeitplan des Projekts erklärt Baureferatsleiterin Christine Lang auf Nachfrage:

Voraussichtlich stellen wir im Mai den Bauantrag. Dann hängt es davon ab, wie schnell die Baugenehmigung erteilt wird und wie zügig die Ausschreibung erfolgen kann.

Der erste Spatenstich sollte spätestens im Herbst erfolgen. Mit der Fertigstellung rechnet Lang Ende nächsten Jahres. Dabei sollen nicht nur anerkannte Flüchtlinge einziehen. Auch sozial schwächer gestellte Bürger können auf günstigen Wohnraum hoffen.

Erst dann wird sich die bereits lange Warteliste auf eine Gemeindewohnung etwas entspannen lassen, denn bezahlbarer Wohnraum ist knapp, sofern es ihn überhaupt im Tegernseer Tal gibt.

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