Gleiches Recht für alle?

Juwelier Jakob Atzl hat seinen umstrittenen Anbau in der Tegernseer Rosenstraße fertiggestellt. Doch was sah man am vergangenen Wochenende neben dem Neubau? Einen weiteren Anbau.

Reges Treiben am vergangenen Wochenende auf Jakob Atzls Grundstück. Doch dieses Mal erweitert der Nachbar hangwärts um einen Anbau.

Juwelier Jakob Atzl – ehemaliger CSU-Stadtrat – hat im vergangenen Jahr seinen Wohn- und Geschäftsbereich in der Tegernseer Rosenstraße mit dem Anbau zweier Ferienappartements und einer ungewöhnlichen Dachkonstruktion erweitert. Wie sich erst später herausstellte, war die Genehmigung jedoch nicht rechtens.

Sein Vorhaben wich von der Gestaltungssatzung ab. Daraufhin verhängte die Bauaufsicht des Landratsamtes Miesbach Ende August vergangenen Jahres einen Bau-Stopp. Atzl ließ sich das nicht gefallen und reichte bei der Stadt Tegernsee einen Antrag auf nachträgliche Genehmigung ein. Doch überraschenderweise lehnte der Bauausschuss diesen ebenfalls ab. Das Landratsamt dagegen stellte fest, dass der Anbau durchaus mit der Tegernseer Satzung vereinbar sei.

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Neuer Anbau vom Nachbarn

Es setzte der Stadt eine Frist bis zum 28. Februar dieses Jahres, erneut darüber zu entscheiden. Sollte die Stadt weiterhin ablehnen, bekäme Atzl seine Baugenehmigung eben vom Landratsamt, teilte man ihm dort mit. Damit hatte er die Genehmigung auf dem Tisch. Als es die Temperaturen zuließen, baute Atzl weiter. Inzwischen sei „bei ihm alles erledigt“, wie er auf Nachfrage bestätigt.

Gleiches Recht für alle: Jetzt baut Jakob Atzls Nachbar an.

Doch was sah man am vergangenen Wochenende auf dem Grundstück? Bagger, Bauarbeiter und ein klaffendes Loch im Hang des Nachbarhauses. „Dieses Mal baut der Nachbar an”, so Atzl auf Nachfrage. Um den Rosengarten seines Nachbarn zu schützen, habe er ihm sein Grundstück für dessen Bauarbeiten zur Verfügung gestellt. Jetzt erweitere der Nachbar sein Wohnhaus hangwärts mit einem eingeschossigen Anbau, der zur Vergrößerung seines Obergeschosses dient. Der Anbau werde aber nicht mit dem von Atzl verbunden sein. Das sehe nur so aus. Bedenken der Stadt gab es keine.

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