Es ist weg. Am Lücken-Radweg, zwischen Finsterwald und Gmund, flattert nur noch ein Klebestreifen im Wind. Eine weitere Lücke, die es zu schließen gilt.
Es ist viel zu früh verschwunden. Und deshalb räumen wir dem Stück Blech, das seiner Bestimmung nach nur einen kurzen Moment an der für ihn vorgesehenen Stelle verweilen durfte, eine Gedenkminute ein – und spekulieren:
Hat der Chef selbst bei seinen Werktätigen angerufen und die Anweisung gegeben: “Machts des Graffl weg!”? Oder waren andere Spezi am Werk und haben das Schild bei Nacht und Nebel vom Pfahl genommen? Warum verschwinden Dinge spurlos?
Es ist schade. Denn nun müssen wir wieder unser Gedächtnis anstrengen, um Erinnerungslücken zu vermeiden. Und das, wo wir doch mit jeder Erschütterung auf unser Gehirn zu kämpfen haben, während wir eher stolpernd als radelnd über die zwei Wiesenstücke zwischen den Asphaltstreifen kurven.
Er ist weg. Wenn wir das im kommenden Jahr über den Gmunder Bürgermeister Georg-von-Preysing sagen, flattert uns vielleicht auch ein Klebestreifen um die Ohren. Einer, der uns daran erinnert, dass nichts ewig bleibt und alles irgendwo und irgendwann einmal aufhört. Vielleicht auch unser Kopfzerbrechen. Dann stellen wir vielleicht fest:
Es ist wieder da. Das neue Hinweisschild auf den Vater des Weg-Debakels, dessen Inschrift uns den Weg weist mit: “Vorsicht, Preysing-Lücken folgen” oder “Nicht perfekte Straßenführung voraus” oder “Radweg in Verhandlung”…
Wer weiß.
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