Neues Bahnhofsgelände für fast 4 Millionen Euro

Gestern tagte der Gmunder Gemeinderat. Viel war zu besprechen. Der Fokus lag auf der Neugestaltung des Bahnhofareals in der Ortsmitte. Neue Zahlen kamen auf den Tisch, zudem übte man sich in „neuer Schlichtheit“.

Städtebaulicher Rahmenplan für das Bahnhofsareal in Gmund. / Quelle: Lars Consult, Memmingen

Der Rahmenplan zur Umgestaltung des Gmunder Bahnhofsareals wurde in der letzten Gemeinderatssitzung erneut behandelt. Erst vergangene Woche geriet das Thema wieder in den Fokus, als der Abriss des alten Schuppens begann (wir berichteten).

Seit knapp sieben Jahren ziehen sich die Planungen nun hin, wie Bürgermeister Alfons Besel (FWG) dem Gremium einleitend berichtete. „Es ist an der Zeit, dass wir uns noch einmal alle vor Augen führen, was wir eigentlich im Detail vorhaben in unserer Dorfmitte“, führte der Bürgermeister weiter aus.

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Projekt Umbau Bahnhofsplatz befindet sich in der “Entwurfsplanung”

Nach der langen Planungszeit, ergänzte Besel, sei das verständlicherweise nicht mehr so präsent. Daher habe man sich entschieden Herrn Beck vom zuständigen Planungsbüro Lars Consult einzuladen, damit er alle Gemeinderatsmitglieder, aber auch die Öffentlichkeit über das städtebauliche Konzept auf den aktuellen Stand bringt.

In einem mehr als einstündigen Vortrag erklärte der Planer den im Mai 2020 beschlossenen Rahmenplan für den Umbau des Bahnhofsareals an der Wiesseer Straße. Zuerst erklärte der Experte in welchem Entwicklungsabschnitt man sich derzeit bei dem Projekt befinde:

Aktuell haben wir die Vorentwurfsplanung abgeschlossen. Jetzt befindet sich das Projekt in der Entwurfsplanung.

Anschließend erläuterte Beck die einzelnen Planungsbereiche. Und in der Zwischenzeit hinzugekommene Bereiche, wie zum Beispiel bei den Ladestationen für E-Busse und der Trafostation für den E-Zug der Zukunft.

Park & Ride, Radservice Station und ZOB

Westlich vom denkmalgeschützten Bahnhof entstehen ganz am Rande des großen Areals 34 „Park & Ride Parkplätze“, dazu zwei Behindertengerechte Stellflächen. Zudem seien in diesem Bereich 68 Fahrradständer sowie eine Radservicestation geplant, beschreibt Beck was auf den Plänen dargestellt ist (Pläne hier im PDF).

Der Busbahnhof (ZOB) mit sechs gleichzeitig anfahrbaren Haltestellen entstehe auf der großen freien Fläche Richtung Bahnhofsgebäude. Außerdem sollen auf der Begrenzung Richtung Wiesseer Straße noch drei Landestation für zukünftige E-Busse eingeplant werden. Darum hatte das E-Werk im Vorfeld gebeten, erklärt er die Neuerung zu der Planung von 2020.

Das Tor zum Tegernsee

Im östlichen Bereich entstehe der eigentliche „Bahnhofsvorplatz“, mit kleinen Bäumen, Blühflächen, Staudenbeeten, einem kleinen Brunnen und diversen Sitzgelegenheiten. Beck nennt es einen Ort, der den Reisenden am Ort begrüßt – den eigentlichen Aufenthaltsbereich. Das Tor zum Tegernsee.

Abgeschlossen werde dieser Bereich wieder von Stellplätzen für Autos und Räder. Zusätzlich sei noch die Einbeziehung der Außenfläche der Konditorei Wagner in das Gesamtkonzept geplant. Zudem berichtete Beck über die Planungen im Bereich der Bundesstraße, wo es noch Abstimmungen mit dem Straßenbauamt in Rosenheim und den betroffenen Grundstückeigentümern geben werde.

800.000 Euro Mehrkosten in zwei Jahren

Richtig interessant wurde es allerdings, als Beck zu den Kosten des Projektes kam. In der Vorentwurfsplanung sei man in einer groben Schätzung auf Kosten von 3,1 Millionen Euro gekommen. Nun aber, in dem bereits mit 160 Positionen “vertieften Kostenvoranschlag” liegt die Kalkulation bei rund 3,9 Millionen Euro für die Gemeinde (4,5 Millionen vor Abzug der Straßenbaukosten), was Beck so begründet:

Allgemein gibt es seit 2020 eine Kostensteigerung im Bau von 20 Prozent, in ihrer Region liegt dieser Wert noch einmal um fast zehn Punkte höher – aktuell bei bis zu 30 Prozent.

Zudem seien einige Flächen in dem zu entwickelnden Areal im Laufe der Zeit zur ursprünglichen Planung hinzugenommen. In diesem Zusammenhang sprach er über das Trafo-Häuschen und die E-Busladestationen, die auf Bitten des E-Werks in Tegernsee integriert wurden. Der Planer betonte aber auch, dass es sich bei den 3,9 Millionen Euro für die Gemeinde immer noch um eine Schätzung handle. Belastbare Zahlen können erst nach dem Abschluss der Gesamtplanung genannt werden.

Nach der Präsentation bedankte sich der Bürgermeister bei Beck und seinem Unternehmen. Er bat ihn auch noch zu bleiben, um sich die neuesten Planungen für die Überdachung des Busbahnhofsbereiches anzuhören. Ein Beschluss zum städtebaulichen Rahmenplan wurde nicht gefasst, dort laufen die Arbeiten weiter. Die nächste Stufe stellt dann die Ausführungsplanung dar, in der es konkret um die Baumaterialien und die Möblierung des Areals gehe.

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