Nici geht es gut!

Nachdem unsere Leser über die Aufsteiger und Aufreger 2015 abstimmen durften, geht der erste Platz an die wohl mitreißendste Geschichte des Jahres: Der bewegende Überlebenskampf des tapferen Schülers Nici gegen seine Krebserkrankung:

Der 16-jährige Nici hat gezeigt wie Kämpfen geht - und den Krebs besiegt
Der 16-jährige Nici hat gezeigt wie kämpfen geht – und den Krebs besiegt.

Anfang des Jahres bewegte diese Geschichte unsere Leser: Nicolas Kutter ist 15 Jahre alt, wohnt in Schliersee und besucht die zehnte Klasse am Gymnasium Tegernsee. Zu diesem Zeitpunkt leidet er bereits seit drei Jahren an Leukämie – Blutkrebs. Und dabei setzen ihm bisherige Therapieversuche schwer zu: „In der ersten Therapie verlor ich durch die Nebenwirkungen der Chemotherapie drei Viertel meiner Bauchspeicheldrüse“, erklärte der Schüler im Interview.

Es bestand Hoffnung für Nici. Doch schon wenige Wochen später hatte der Schüler einen Rückfall und musste in Folge dessen zurück in die Klinik. Nach einer weiteren Chemotherapie wurde ihm Knochenmark transplantiert. Als Spender erklärten sich Nicis Vater und sein Bruder bereit. Doch nachdem auch dieser Therapieversuch keine Besserung versprochen hatte, musste eine Alternative gefunden werden.

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Zwar hätten die Ärzte einen weiteren Versuch wagen können – der wäre jedoch sehr gefährlich gewesen: „Die würde ich höchstwahrscheinlich nicht überleben“, so Nicolas im Gespräch. Eine der wenigen Alternativen für den krebskranken Jungen war eine neuartige Therapie in den Vereinigten Staaten. Das Problem: Die für die Behandlung angesetzten Kosten lagen bei rund 187.000 US-Dollar.

Ein lebensrettender Spendenaufruf

„Da für diese Kosten keiner aufkommen wird, bin ich auf Hilfe angewiesen“, betont Nicolas. Um auf sich und sein Schicksal aufmerksam zu machen, hatte er Anfang Januar eine Webseite eingerichtet. Dort schilderte der 15-Jährige fortan seine Situation in Form eines Blogs. Was folgte war ein bewegender Spendenmarathon um Nicis Leben zu retten.

Die Idee dazu hatte der Fotograf Chris Tille von der Tegernsee Art Gallery. Gemeinsam mit Nici wurde der Spendenaufruf gestartet. Dank tatkräftiger Unterstützung seitens seiner Klassenkameraden und vielen eifrigen Spendern aus dem Tegernseer Tal und darüber hinaus, konnte dann mehr als das Doppelte der notwendigen Summe eingenommen werden. Den Überschuss spendete Nici wiederum seinen Freunden auf der Krebsstation der Haunerschen Klinik in München.

Amerika, ich komme

Nun ging Nicolas’ Kampf gegen den Krebs in die nächste Runde. Am 17. Februar flog er zusammen mit seiner Mutter nach Seattle, USA um dort die neuartige Therapie anzutreten. Nach wenigen Tagen traten jedoch massive Probleme auf. Nici verlor für mehrere Tage das Bewusstsein und es folgte eine ungewisse Zeit auf der Intensivstation: „Bitte seid nicht böse, dass Nicolas länger nicht gebloggt hat. An seiner Stelle will ich das als Papa kurz nachholen.“ Mit diesem Satz beginnt Nicis Vater dieser Tage den Blog auf help-nici.com.

Wie der Vater des 15-Jährigen berichtete, war die weitere Entwicklung nicht abschätzbar. In den letzten Tagen war die Herzfrequenz des Jungen so niedrig, dass er außer Krämpfen und Schütteln keinerlei Reaktion gezeigt hatte. Auch seine Brüder hatte er nicht mehr erkannt. Nici hatte gefährliche Entzündungen im Gehirn.

Dann die Entwarnung Anfang Mai: Nici geht es wieder gut. Inzwischen absolvierte der 15-Jährige bereits ein umfassendes Aufbauprogramm. Ende Juni kam er zusammen mit seiner Mutter wieder zuhause an. Lange hat es nicht gedauert, da stand der tapfere Junge wieder auf Skiern. Fünf Tage lang war er mit seinen Brüdern und seinem Vater in Südtirol auf der Piste unterwegs. Der inzwischen 16-Jährige hat bewiesen, dass sich das Kämpfen lohnt. Er hat es geschafft und ist dabei eine Inspiration für viele Leidensgenossen.

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