„Nur Affen gaffen“

Schon Ende Mai hatte sich ein Anlieger des Tegernseer Seestegs über mangelnden Schutz vor den neugierigen Blicken der Spaziergänger beklagt. Ferner hatte er angekündigt, eine Sichtwand zu errichten.

Im Tegernseer Rathaus waren die Bedenken groß. Die Sichtwand aus Holz wurde abgelehnt. Nun provoziert ein Schild Fußgänger und Stadt.

Mit diesem Schiild provoziert ein Anwohner derzeit Stadt und Fußgänger.
Mit diesem Schild provoziert ein Unbekannter derzeit Stadt und Fußgänger.

„Nur Affen gaffen.“ Ein Schild aus Pappe mit der entsprechenden Aufschrift begrüßt derzeit alle, die den Tegernseer Seesteg vom Rathaus zur Länd entlanggehen. Ein Unbekannter hat es an den Zaun eines der vom Seesteg betroffenen Grundstücke gehängt, um auf den Mangel an Privatsphäre hinzuweisen, den viele der direkten Anlieger des Seestegs in seinen Augen genießen.

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Bislang hatte der Besitzer des Hauses, an dessen Zaun das Schild hängt, den Spaziergängern des Seestegs mit einer grünen Plane die Sicht auf sein Grundstück versperrt. Eigentlich wollte er zwei vier Meter lange und 1,80 Meter hohe Sichtschutzwände aus Holz als Abgrenzung zum Seesteg errichten. Doch das ist nicht mit der Tegernseer Ortsgestaltungssatzung vereinbar.

Stadt schlägt Bepflanzung vor

Die Stadt Tegernsee regte daher eine Bepflanzung entlang der gesamten Grundstücksgrenze an. Bis diese die zulässigen 1,80 Meter erreicht hat, war die Stadt zudem bereit, einen Kompromiss einzugehen. „Bis dahin kann er die beantragte Holzwand provisorisch für ein Jahr errichten. Allerdings nur in einer Höhe von 1,60 Metern“, merkte Bettina Koch aus dem Tegernseer Bauamt Ende Mai an.

Laut dem Anwohner wurde die Hecke bereits gepflanzt. Trotzdem hängen noch immer die Plastikplanen als Schutz vor allzu neugierigen Blicken. Wie der Eigentümer in einer Email an die TS-Redaktion erklärt sei das nur eine Art Bauzaun, der “als Sichtschutz dient, solange die Renovierungsarbeiten am Haus andauern.”

Darüber dass nun auch noch ein Schild aus Pappe die Vorrichtung ergänzt, ist man im im Tegernseer Rathaus allerdings wenig begeistert. Man wolle den Anlieger in einem persönlichen Gespräch bitten, das Schild zu entfernen. Weigert er sich, kann die Stadt jedoch nichts machen. Da es sich um ein Privatgrundstück handelt, hat die Tegernseer Verwaltung keine Handhabe.

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