Nur einer kommt hoch

Heute Abend startet die 19. Montgolfiade in Bad Wiessee, wo sie auch hingehört. Die ersten Teams haben den Mittwochmorgen schon einmal zu den ersten Flugstunden nutzen wollen. Am Ende schaffte es aber nur einer in die Lüfte.

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Halbneun, Bad Wiessee. Die ersten Ballonfahrer, zwei Gruppen aus Westfalen, kommen mit ihren Anhängern auf das Gelände neben der ehemaligen Spielbank. Der Himmel ist bedeckt, frische minus vier Grad. Für den Laien ist die Kälte das Problem, für den Experten ist es der Wind. Der bläst munter vom Süden und pumpt den rotweißen Windsack am Rande des Platzes immer wieder auf. Will der Wind nicht mitspielen?

Michael Unger, selbst Ballonfahrer (der Bräu Ballon!) und heimischer Experte für lokale Bedingungen, klärt die Teams über die heutigen Konditionen auf. „Könnt heute ein wenig unangenehm werden. Es kommt von Westen eine Front auf uns zu, die schiebt einen Druck vermutlich vor sich her. Wird beim Start wohl etwas bucklig werden. So sind bei uns nur der Wind und die Frauen.“ Lachen hilft gegen Kälte.

Gestern waren schon die ersten in der Luft über den See und durften die Bedingungen der Gegend kennenlernen. Ein Pilot landete im Quercherfeld, nur wenige Meter von den Häusern auf der Straße. „Das war gewollt“, betont er an diesem Morgen und zeigt, dass alles, was der Laie so von der Luftfahrt zu verstehen glaubt, meist nicht stimmt.

Anglühen heute Abend

Während die anderen drei Teams ihr Equipment aus den Anhängern ziehen, die Körbe aufstellen, die Brenner testen und die Hüllen ausbreiten, startet der erste Ballon. Und das ist eine Show: der starke Wind, teils böig, schiebt das Gefährt schnell und recht schräg in die Höhe, der Korb mit dem Team schwangt erheblich. Nichts für schwache Nerven. Aber nach wenigen Sekunden holprigen Aufstiegs liegt der Ballon wieder ruhig, zieht erst nach Westen, um dann auf Höhe von Gmund eine andere Luftströmung zu erwischen und Richtung Schliersee zu fahren.

Die Ballone hatten es heute schwer in Wiessee / Foto: Martin Calsow

Dieser Start und der nicht nachlassende Wind lässt die am Boden stehenden Teams etwas ratlos zurück. Die Truppe aus dem westfälischen Telgte gerät beim Aufziehen der Hülle in bedrohlichen Kontakt zu Büschen und Bäumen, gibt kurz darauf auf. So machen es auch die anderen Fahrer. Michi Unger versteht das. „Man muss es nicht herausfordern, und es ist ja auch erst der Anfang der Montgolfiade.“

Heute Abend treffen sie noch einmal alle zusammen und präsentieren sich beim obligatorischen Anglühen: Die Ballone stehen, die Brenner zünden und man kann in Ruhe die stillen Riesen betrachten. Die Fahrer freuen sich auf Besucher und die Fragen.

Die Teams versuchten sich auf den Start vorzubereiten – am Ende ging nur einer in die Luft / Foto: Martin Calsow

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