Obermüller und Hartl wollen nicht mehr

Eigentlich sollte nur in richtiger Weise nachgeholt werden, was schon längst entschieden hätte sein sollen: die Wahl des Vorsitzenden der Freien Wähler. Doch daraus entspann sich in Tegernsee wieder eine Diskussion über Grundsätzliches. Und am Ende wollten zwei gar nicht mehr.

Andreas Obermüller und Sepp Hartl – die Streithähne versöhnen sich – oder doch nicht? / Quelle: Archiv

Nachdem die Wahlen von Vorstandsvorsitzenden, Vorstandsmitgliedern sowie Delegierten der FWG Miesbach im März für ungültig erklärt worden waren, lud gestern Abend der immer noch amtierende Vorsitzende Andreas Obermüller zur Mitgliederversammlung ins Fischerstüberl nach Tegernsee ein. Hier sollte unter anderem ein neuer Vorstandsvorsitz gewählt werden.

Obermüller rechnete im Frühjahr noch fest mit seiner Wiederwahl. Doch es kam anders. Der überraschend angetretene Gegenkandidat und Waakirchner Bürgermeister Sepp Hartl wurde mit 8 zu 5 Stimmen zum Kreisvorsitzenden gewählt. Nachträglich wurden Ungereimtheiten bei der Wahl festgestellt, sodass sie annulliert wurde.

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Fehler des Vorsitzenden

Das Problem: Zum Termin im März war die Ehefrau eines Gemeinderates anwesend und wählte als scheinbares Mitglied den Vorstand mit, obwohl sie gar nicht in der Partei ist. Dieser Fehler des Vorsitzenden, der eigentlich für die Überprüfung der Wahlberechtigten zuständig ist, wurde auch bei der gestrigen Sitzung nochmal aufgebracht. Nach einem Schlagabtausch zwischen den damaligen Kontrahenten Sepp Hartl und Andreas Obermüller und der Frage Hartls, warum Obermüller denn keine Liste herangezogen hatte, um alles zu kontrollieren, musste dieser seine Schuld eingestehen.

Obermüller beteuerte jedoch, dass es in der Vergangenheit niemals Probleme gegeben habe mit der Feststellung der Mitglieder, und dass er eben geglaubt habe, jeder wisse selbst, ob er Mitglied sei oder nicht. Dieses Mal wollte man daher auch auf Nummer sicher gehen, so wurde ein juristisches Gutachten erstellt. Trotzdem war die Stimmung im Tegernseer Fischerstüberl am gestrigen Abend aufgeheizt.

Auch Hartl will nicht mehr

Einige Mitglieder zeigten sich enttäuscht über die mangelnde Transparenz der letzten Zeit. Eine Kritik, die direkt an den Politikstil des Vorsitzenden Obermüller gerichtet war. Dieser gab schließlich bekannt, dass er für die Wahl zum Vorsitzenden nicht mehr antreten wolle.

Nach langem Hin und Her konnte dann endlich die Wahl beginnen. Zunächst musste der Vorsitzende des Vorstands gewählt und dafür Kandidaten gefunden werden. Obwohl Sepp Hartls Name als erster fiel, lehnte dieser eine erneute Kandidatur ab. Hartl:

Ich stelle mich nicht mehr zur Wahl, da ich nun kein Vertrauen mehr in diese ganze Sache habe.

Somit wurde Gisela Hölscher als nächste und, weil keine weiteren Vorschläge mehr kamen, als einzige Kandidatin, vorgeschlagen. Mit 14 zu 9 Stimmen wurde die Waakirchner Gemeinderätin zur Vorsitzenden der Freien Wähler Miesbach gewählt. Als Stellvertreterin wurde danach Birgit Eibel gewählt, wobei auch sie die einzige aufgestellte Kandidatin war. Obwohl die Möglichkeit bestand, über bis zu vier Stellvertreter abzustimmen, gab es keine weiteren Kandidaten.

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