Öffnungen mit QR-Code im Landkreis Miesbach?

Einen Schnelltest in einer Apotheke oder beim Arzt machen und mit negativem Testergebnis mehr Freiheiten genießen. Das ist das große Ziel des Landkreises Miesbach. Klappen soll das Ganze mit einem flächendeckenden Testangebot und einem QR-Code. Das System wurde nun am Osterwochenende getestet – mit klarem Ergebnis.

Vertreter der Initiatoren (v.li.): Dr. Martin Mihalovits (Vorstandsvorsitzender Kreissparkasse), Dr. Thomas Straßmüller (Vorsitzender Ärztlicher Kreisverband), Michael Guggemoos (Kaufmännischer Direktor Krankenhaus Agatahried), Dr. Fritz Grasberger (Vorstandmitglied des Bayerischen Apothekerverbandes), Landrat Olaf von Löwis und Dr. Florian Meier (Ärztlicher Koordinator im Landkreis). / Quelle: LRA

Sich auf ein Feierabendbier mit seinen Freunden treffen, beim Lieblingsitaliener essen oder wieder mal ins Kino. Das ist der große Traum. Im Landkreis Miesbach soll das mit einem großflächigen Testangebot und einem QR-Code-System klappen. „Die Politik hat angekündigt, dass Öffnungen künftig an ein engmaschiges Testkonzept geknüpft wird“, erklärt Sophie Stadler, Pressesprecherin des Landratsamts Miesbach.

Der Landkreis, das Krankenhaus Agatharied, die Stiftung der Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee „Corona – Mia helfn zam für den Landkreis“, der Ärztliche Kreisverband, der Bayerische Apothekerverband und die Gemeinde Hausham haben deshalb gemeinsam in eine Software investiert, die Schnelltest-Ergebnisse zeitnah und einfach per Smartphone zugänglich machen soll.

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350 Schnelltests am Wochenende durchgeführt

Diese Software wurde nun über das lange Osterwochenende im Miesbacher Testzentrum getestet. „Dort war sie ein voller Erfolg: 350 Landkreisbürger nutzten das Angebot an den vier Ostertagen für ein Stück Sicherheit vor dem Besuch bei der Familie“, berichtet Stadler. Spitzenreiter sei der Ostersonntag mit 113 Schnelltests gewesen, gefolgt vom Ostermontag mit 100 Schnelltests. Stadler betont in diesem Zusammenhang:

Nur ein einziger Schnelltest am Wochenende war positiv.

Ab dem heutigen Dienstag werde das Konzept nun auf den gesamten Landkreis ausgedehnt. „In den kommenden Tagen und Wochen werden sich zahlreiche niedergelassene Ärzte und Apotheken anschließen, um die flächendeckende Verfügbarkeit von Schnelltests sicherzustellen“, so die Sprecherin.

QR-Code statt Zettelwirtschaft

Das Konzept sei ähnlich wie bei der Stadt Tübingen: Künftig soll sich jeder regelmäßig per Schnelltest testen lassen können. Ein negativer Schnelltest erlaubt dann Besuche beispielsweise in Restaurant oder im Kino. Wichtig hierbei ist allerdings: Dieses Konzept kann erst dann eingeführt werden, „wenn die rechtlichen Voraussetzungen von der Staatsregierung dafür geschaffen wurden“, so Stadler deutlich.

Im Gegensatz zur Stadt Tübingen setzt der Landkreis nicht auf Papierausdrucke, die dem Bürger nach einer etwa 15-minütigen Wartezeit an den Teststationen in die Hand gedrückt werden. Im Landkreis Miesbach gibt es ab sofort für jeden bayerischen Bürger folgendes Angebot:

  • Registrierung auf www.reihentestung.de
  • QR-Code wird generiert
  • Alle Teststationen im Landkreis, die teilnehmen, werden angezeigt – inklusive Öffnungszeiten, Adresse und Routenplaner
  • QR-Code wird in einer der teilnehmenden Teststationen gescannt
  • Alle für den Test erforderlichen Daten sind an der Teststation verfügbar, es müssen keine Dokumente mehr ausgefüllt werden
  • Zustellung des Testzertifikats automatisch per Mail nach ca. 15 Minuten (kein Warten notwendig)
  • Positive Schnelltestergebnisse werden automatisch an das Gesundheitsamt gemeldet

Für die angeschlossenen Teststationen entfalle damit viel Bürokratie (aktuell wären es vier DIN A4-Seiten zum Ausfüllen). „Auch für die Bürger ist die Software eine große Erleichterung: kein Papierkram, kein langes Warten, viel Flexibilität“, so das Versprechen des Landratsamts. Senioren oder Personen ohne Smartphone können künftig aber weiterhin einen Schnelltest samt Ausdruck beim Hausarzt oder der Apotheke erhalten.

Alles hängt vom Okay der Staatsregierung ab

„Ursprünglich wurde die Software mit dem Krankenhaus Agatharied entwickelt, um die Dokumentation der Testergebnisse und deren Abrechnung zu erleichtern“, erklärt Stadler. Gemeinsam mit der Stiftung der Kreissparkasse, dem Ärztlichen Kreisverband, dem Bayerischen Apothekerverband sowie der Gemeinde Hausham entschied man sich spontan, in die Software zu investieren und damit die Infrastruktur für schnelle, flächendeckende Tests zu schaffen.

Insbesondere für die krisengeplagten Unternehmen im Landkreis will die Initiative mit der QR-Code-Lösung eine Perspektive bieten.

Wann Unternehmen im Landkreis wieder öffnen können, hänge jedoch weiterhin von den Vorgaben der Staatsregierung ab. „Leider kann sich der Landkreis oder eine seiner Kommunen nicht als Modellregion für Öffnungen mit Testkonzept bewerben, weil diese nur für große Kreisstädte und kreisfreie Städte erlaubt sind.“ Die QR-Code-Lösung sei aber prädestiniert für ein landkreisweites Testkonzept, das zeitnahe und sichere Öffnungen möglich macht.+

 

Infos zur Schnelltestung
Das Schnelltestangebot mit QR-Code wurde über das Osterwochenende so gut im Testzentrum am Zuchtverband in Miesbach angenommen, dass das Angebot bis mindestens zum Ende der Osterferien fortgeführt wird.

Es ist keine vorherige Terminbuchung, aber eine Registrierung mit QR-Code auf www.reihentestung.de notwendig.

Getestet wird bis Freitag, 09.04.2021, von 13.00 bis 15.30 Uhr und am Wochenende von 09.30 bis 12.00 Uhr.

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