Ohne die Besten am Start

Dieses Wochenende ist es wieder soweit: Die Disziplinen Schwimmen, Radfahren und Laufen warten auf die Teilnehmer des Tegernseer-Tal-Triathlons. In diesem Jahr haben sich die Veranstalter zusätzlich einen ganz besonderen Anreiz für die Athleten ausgedacht.

Doch das gilt nicht für alle. Denn den besten Sportlern droht eine Sperre, wenn sie beim Tal-Triathlon starten sollten.

Für Lizenz-Sportler gibt es beim diesjährigen Tal Triathlon nichts zu holen./Archivbild
Für Lizenz-Sportler gibt es beim diesjährigen Tal-Triathlon nichts zu holen.

Am kommenden Sonntag, den 6. Juli, fällt um 9 Uhr in Seeglas der Startschuss für den alljährlich veranstalteten Tegernseer-Tal-Triathlon. Im vorigen Jahr waren es trotz des bescheidenen Wetters an die 900 Teilnehmer, die sich der Herausforderung aus Schwimmen, Radeln und Laufen stellten.

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Doch für dieses Jahr sehen die Wetterprognosen um einiges besser aus: Bis zum Abend soll es sonnig bei etwa 22° C bleiben – also eigentlich ideale Bedingungen für den Triathlon, vor allem für die Teildisziplin Schwimmen.

Verleihung des Wanderpokals

Dabei gibt es auch in diesem Jahr für die Teilnehmer drei Möglichkeiten, den Wettkampf zu bestreiten. Zum einen der Kurztriathlon über die olympische Distanz, die sich aus 1,5 Kilometern Schwimmen, 40 Kilometern Radfahren und 10 Kilometern Laufen zusammensetzt. Beim Sprinttriathlon sind 600 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radeln und 5 Kilometer auf der Laufstrecke zu absolvieren. Und nicht zuletzt können sich die Teilnehmer in der Staffel die einzelnen Disziplinen aufteilen.

Der besondere Anreiz, am diesjährigen Triathlon teilzunehmen, ist die Chance auf den Landkreismeister-Titel. Aufgrund der Zusammenarbeit mit dem Sixtus-Schliersee-Alpen-Triathlon, der am 2. August stattfindet, wird nach beiden Veranstaltungen durch Zeitaddition der Landkreismeister mit dem Wanderpokal ausgezeichnet. Bis zum 3. Juli kann man sich auf der Homepage anmelden.

Wermutstropfen für lizensierte Athleten

Doch für so manchen Athleten hat der Tegernsee-Triathlon in diesem Jahr einen negativen Beigeschmack. Wie Veranstalter Peter Targatsch erklärt, habe es durch steigende Teilnehmerzahlen auf Seiten des Bayerischen Triathlonverbandes und der Deutschen Triathlon Union durch hohe finanzielle Forderungen immer mehr Probleme gegeben.

Der BTV und der DTU forderten am 23. Juni für eine Verbandszugehörigkeit einen Betrag von 7.000 Euro an Lizenz- und Veranstaltungsabgaben, sonst würden lizensierte Sportler beispielsweise aus Vereinen gesperrt werden. Dieser Betrag entspreche rund 25 Prozent des gesamten Veranstaltungsumsatzes und könne daher zu einer starken Erhöhung der Startgebühren führen. Für Veranstalter Peter Targatsch kommt das aber nicht in Frage:

Ein „Jedermann-Event“ wird auf diese Weise zu einem Elitesport, den sich nur noch wenige leisten wollen und können. Als Veranstalter können wir einfach nicht noch im Nachhinein von den Teilnehmer zusätzlich 16 Euro Startgebühr verlangen.

Die Veranstalter suchten daher nach einer Lösung, mit der auch die Verbände zufrieden sind. Doch der Vorschlag, im kommenden Jahr ein neues Finanzkonzept zu präsentieren, um damit die Mitgliedschaft zu finanzieren und dieses Jahr eine Ausnahmeregelung zu finden, wurde von den Verbänden abgelehnt: „Von Veranstalter-Seite haben wir wirklich alles versucht, eine Lösung zu finden“, so Targatsch wehmütig. Mit diesem Ausgang ist er alles andere als zufrieden.

Denn vor allem für einige der Athleten hat das negative Auswirkungen. Lizensierte Sportler, beispielsweise Mitglieder eines Triathlon-Vereins, sind für die kommende Sportveranstaltung gesperrt und können nicht teilnehmen. Targatsch ist wütend darüber, „dass das jetzt alles auf den Rücken der Sportler ausgetragen wird. Das tut mir wirklich leid.“

Keine Profis am Start des Tegernseer Tal Triathlons

Damit spricht er den betroffenen Sportlern aus der Seele: Auch der Schlierseer Triathlet Johannes Hinterseer, der im letzten Jahr den Sprinttriathlon für sich entscheiden konnte, ist enttäuscht:

Ich habe mich seit Monaten auf meinen Lieblingstriathlon am Tegernsee gefreut. Es ist einfach so schade, dass wir Athleten jetzt die Leidtragenden sind.

Der Gmunder Targatsch hofft nun darauf, dass man für nächstes Jahr eine Lösung findet, damit der Triathlon am Tegernsee weiterhin ein Sportereignis für jeden bleibt und sowohl Hobby- als auch Profitriathleten wieder teilnehmen können. „Die letzten zwei Jahre hat der Triathlon auch ohne Verband geklappt. Wir als Veranstalter hoffen jetzt auf einen erfolgreichen Triathlon und auf einen Kompromiss für das kommende Jahr.“

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