Wenige Ereignisse innerhalb der letzten Jahrzehnte haben unsere Art zu leben so sehr verändert wie die Erfindung des Computers, des Internets und des Smartphones. Schon jetzt verbringen wir im Schnitt zweieinhalb Stunden pro Tag am Handy. Dabei fällt lediglich ein Bruchteil auf das Telefonieren. Wir sind in sozialen Netzwerken, schreiben über WhatsApp, shoppen online oder “googeln” nach der nächsten Sparkassenfiliale oder einem netten Griechen für den Hochzeitstag.
Diese Entwicklung hin zum „Homo digitalis“ birgt enormes wirtschaftliches Potential – auch für regionale Unternehmer und Gewerbetreibende. Einer der sich mit diesem Thema besonders auskennt, ist der Holzkirchner Webdesigner Alexander Varro.
Wie bedeutend ist ein Webauftritt?
„Ein solider Internetauftritt ist das Wichtigste. Was früher die Annonce in den lokalen Printmedien war, ist heute die Homepage. Nur dass diese eine wesentlich höhere Erreichbarkeit garantiert,” davon ist Alexander Varro überzeugt. Ein guter Webauftritt erleichtert vieles. “Ich kann sämtliche Informationen von meinem Smartphone aus einsehen und je nach Art des Gewerbes direkt buchen. Im Idealfall unkompliziert pert App“, so der Holzkirchner.
Was zunächst als seit Jahren gelebte Selbstverständlichkeit klingt, ist im Landkreis noch ausbaufähig:
Je weiter wir uns von München heraus bewegen, umso ausbaufähiger werden die Webauftritte. Hier sehe ich definitiv Entwicklungsbedarf. Oftmals sind die Internetseiten auf altem Standart und funktionieren so vielleicht noch am PC, auf dem Handy ist die Darstellung jedoch teils mangelhaft.
In einer Zeit, in der das Smartphone in Sachen Nutzung den klassischen Rechner überholt hat, sei eine Anpassung an die mobile Nutzung nicht nur ratsam, sondern “kriegsentscheidend”.
Wie unterscheiden sich die jeweiligen Anforderungen?
“Im Mittelstand ist ein professioneller Auftritt Pflicht. Hier geht es um überregionalen Wettbewerb und der will gemeistert sein. Je nach Größe, kann neben einer adäquaten Internetseite ein Imagefilm und ein Social Media Auftritt von Vorteil sein. Ziel sollte sein, sich von der Konkurrenz abzuheben.” Dabei müssen derartige Lösungen individuell besprochen und geplant werden. Kein Auftrag gleicht dem anderen.
Überschaubarer werde es laut Varro dagegen bei kleineren Gewerbetreibenden. Doch auch hier ist eine Präsenz im Internet unabdingbar. “Heutzutage finden wir unseren Friseur, Klempner oder Elektriker über das Internet. Wer dort eine ansprechende Webadresse aufweisen kann, ist klar im Vorteil”, weiß Varro.
Noch wichtiger ist eine solche in Branchen, die von ausländischen Touristen leben – allen voran Gastronomie und Hotellerie. „Folgendes Beispiel: Ich mache Urlaub im Tegernseer Tal. Als Fremder google ich erst einmal in welches Hotel ich möchte, welche Restaurants da sind usw. Da ist es natürlich sehr von Vorteil bei den Treffern weit vorne zu stehen. Denn dort buche ich – und dort lasse ich mein Geld.“
Anzeige
Die Preisspanne richtet sich nach Professionalität und Umfang. Do-it-yourself Baukästen finden sich zahlreich im Internet. Fällig werden dabei nur Kosten für die Domain und Servernutzung in Höhe von rund 40 Euro. Sollten Webdesigner oder Programmierer engagiert werden, sei es ratsam sich zunächst immer mehrere Angebote mit Kostenvoranschlag einholen. Dabei sollten auch Folgeleistungen berücksichtigt werden.
„Mir sind Fälle bekannt, bei denen die Webseite günstig erstellt wurde aber bei notwendigen Nachbesserungen oder Änderungen ordentlich abkassiert wurde“, betont Varro. Alles in allem liegt die Preisspanne für kleinere Unternehmen bei professioneller Bearbeitung bei 500 bis 3.500 Euro. Bei Mittelständern können sich solche Leistungen im fünf bis sechsstelligen Bereich bewegen.
SOCIAL MEDIA SEITEN