Ein Erfolg für Toni Tremmel

Am Wochenende konnten heimische Sportfans gespannt vor dem Fernseher mitzittern. Für den Rottacher Toni Tremmel war das Weltcup Rennen die letzte Chance das Ticket für Olympia in China zu lösen. Wie lief es für den Lokalmatador?

Am vierten Februar beginnen in Peking die Olympischen Winterspiele. Fünf Sportler aus dem Landkreis Miesbach haben ihr Ticket bereits in der Hand, darunter: die Miesbacher Ausnahmeathletin Natalie Geisenberger, Langläufer Lucas Bögl (Holzkirchen), Biathletin Vanessa Hinz (Schliersee), Snowboarderin Annika Morgan vom SC Miesbach und Skicrosser Florian Wilmsmann (Holzkirchen).

Beim Hahnenkamm Weltcup-Slalom in Kitzbühel hatte am Samstag der Rottacher Toni Tremmel die Chance, sich ebenfalls für Peking zu qualifizieren. Zwar hat es dafür letztlich nicht gereicht, wie schon davor vermutet wurde, trotzdem kann sich Tremmel über einen Erfolg freuen: mit dem hervorragenden 17. Platz holte sich der 27-Jährige sein bestes Ergebnis im aktuellen Slalomweltcup im Olympiawinter.

Knappe Qualifizierung für den zweiten Lauf

Zum ersten Mal schaffte Tremmel als Dreißigster des ersten Laufs knapp die Qualifizierung für den Finaldurchgang. Im zweiten Lauf fuhr der 27-Jährige nach eigenen Aussagen etwas zu defensiv und vorsichtig. Dafür aber erreichte er das Ziel, was vielen seinen Konkurrenten hingegen auf dem weniger einfach gesteckten Kurs im zweiten Durchgang nicht gelang. Der Skirennläufer aus Rottach verbessert mit diesem Ergebnis auch sein bisher bestes Resultat auf dem legendären Ganslernhang.

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Den Hahnenkamm Slalom gewann jedoch sensationell der 35-jährige Brite Dave Ryding, vor den beiden Norwegern Lucas Braathen und Henrik Kristoffersen. Mit Ryding haben die Briten nun zum ersten Mal einen Sieger in einem Slalomwettbewerb überhaupt – und das am prestigeträchtigen Hang in Kitzbühel. Damit schrieb der Brite Ski-Geschichte. Bester Deutscher wurde Linus Strasser als 14. im Gesamtklassement.

Ursprünglicher Artikel vom 21. Januar 2022 mit dem Titel “Olympia in Peking ohne Toni?”:

Auch wenn die Boykottaufforderungen für die Olympischen Winterspiele in China kaum zu überhören sind, ist doch die Teilnahme an Olympia für einen Leistungssportler ein Lebenstraum. Neben der Miesbacher Ausnahmeathletin und vierfachen Goldmedaillengewinnerin Natalie Geisenberger schafften es bisher vier weitere Sportler aus dem Miesbacher Landkreis ein Ticket für China zu lösen.

Im März 2021 wird Anton Tremmel Deutscher Meister. / Quelle: M. Schulte – S4ART.

Mit dabei sind Langläufer Lucas Bögl (Holzkirchen), Biathletin Vanessa Hinz (Schliersee), Snowboarderin Annika Morgan vom SC Miesbach und Skicrosser Florian Wilmsmann (Holzkirchen). Die Wettkämpfe in der Umgebung der chinesischen Hauptstadt beginnen am 04. Februar und dauern insgesamt drei Wochen.

Olympiateilnahme für Tremmel in weite Ferne gerückt

Leider werden wir unseren Lokalmatador Toni Tremmel aus Rottach-Egern wohl (aller Voraussicht nach) nicht am 15. Februar bei den olympischen Slalomwettbewerben am Start bewundern dürfen. Zu unglücklich lief bisher Tremmels inzwischen dritte Weltcup-Saison. Dabei waren die Hoffnungen für die Olympiasaison sehr hoch. Besonders nach seinem Titelgewinn bei den deutschen Meisterschaften 2021 am Götschen in Bischofswiesen.

Saison geprägt von Ausfällen

Doch in der Weltcup-Saison 2021/22 läuft es für den Rottacher wirklich nicht gut. Regelmäßig scheitert der 27-Jährige an dem Versuch, zumindest den zweiten Durchgang des Wettkampfes zu erreichen. Das schlechte Abschneiden ist dabei sowohl den hohen Startnummern im ersten Lauf als auch seinen wiederholten Fehlern zwischen den Stangen geschuldet.

Nicht verwunderlich, denn „einfach nur das Ziel erreichen“ reicht einfach nicht, um die Olympianorm zu knacken. Der Qualifikationsdruck im deutschen Alpinteam ist allgemein sehr hoch. Und selbst Sportler, die die geforderten Platzierungen erreichen, erhalten nicht automatisch für das Olympiaticket. Denn es dürfen nur sechs deutsche Skirennläufer disziplinübergreifend nach Peking reisen.

Neuer Anlauf am Samstag im Hahnenkamm Slalom

Am Samstag startet der Rottacher aber in jedem Fall im prestigeträchtigen Hahnenkamm Weltcup-Slalom in Kitzbühel auf dem Ganslernhang. Der Wettbewerb sollte eigentlich am Sonntag stattfinden, wurde aber nun witterungsbedingt auf den Samstag vorverlegt. Wir haben Tremmel beim Training in Kitzbühel erreicht und nach seiner Einschätzung für das Rennen befragt:

Da es die letzten Wochen nicht ganz so gut läuft bei mir wäre schon eine Qualifizierung für den zweiten Durchgang ein Erfolg für mich.

Natürlich klingt das nicht nach allzu viel Selbstvertrauen, aber das kann sich im Skirennsport ganz schnell ändern. Das durfte Tremmel beim Weltcup in Adelboden live miterleben. Am Fuße des legendären Chuenisbärgli löste Teamkollege Linus Strasser mit einem dritten Platz sein Olympia Ticket. Und der Österreicher Johannes Strolz errang mit einer hohen Startnummer völlig überraschend seinen ersten Weltcupsieg.

Daumen drücken für den zweiten Durchgang

Also warum soll nicht auch unserem Slalom-Ass am Samstag in Kitzbühel mal eine Überraschung gelingen. So schätzt der 27-Jährige selbst seine Chancen für Samstag ein:

Wenn ich in es in den zweiten Lauf schaffe, ergibt sich alles anders bei guter Leistung eh von allein.

Wir im Tal drücken dem Tremmel, Toni auf jeden Fall am Samstag ab 10:15 Uhr ganz fest die Daumen. Es muss ja nicht gleich Olympia sein – ein zweiter Lauf im Hahnenkammrennen wäre doch auch super. Und wir könnten den Rottacher live dabei beim zweiten Lauf ab 13:30 Uhr in der ARD anfeuern.

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