Omikron: Die Lage im Krankenhaus

Omikron beherrscht auch immer mehr den Landkreis Miesbach. Die neue Variante stellt alle vor neue Herausforderungen. Wie stellt sich die Lage im Krankenhaus Agatharied aktuell dar?

Wie ist die Lage auf den Stationen im Krankenhaus Agatharied?

Dr. Thomas Straßmüller ist Arzt aus Gmund und Leiter des Impfzentrums in Miesbach. In Sachen Corona-Pandemie hat er sich zu einem wichtigen Ansprechpartner für alle Belange rund um das Virus entwickelt. In einem Interview erklärte er jüngst die Auswirkungen der neuen Welle und wie gefährlich die neue Variante für geimpfte und ungeimpfte Bürger sein kann.

Entscheidend für das weitere Vorgehen im gesamten Freistaat ist aber in erster Linie die Auslastung der Krankenhäuser. Julia Jäckel, Mitarbeiterin der Unternehmenskommunikation im Krankenhaus Agatharied, klärt über die aktuelle Lage auf den Stationen auf.

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Wie aus anderen Ländern bekannt wurde, ist die Gefahr sich mit Omikron zu infizieren auch bei 2G und selbst geboosterten Personen sehr groß. Hat sich dadurch etwas bei den Corona-Einlassbeschränkungen für die Mitarbeiter geändert?

Julia Jäckel: Wir haben wegen Omikron keine erneute Einlass-Beschränkung für die Mitarbeiter beschlossen. Durch die von Bund und Ländern beschlossene 3G-Nachweiskontrolle am Arbeitsplatz im Dezember, müssen alle Mitarbeiter vor jedem Betreten des Hauses ihren jeweiligen 3G-Status nachweisen.

Das heißt alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen bei jedem Betreten des Krankenhauses ihren Mitarbeiterausweis vom Sicherheitsdienst scannen lassen, der überprüft, ob die Mitarbeiter geimpft, genesen oder tagesaktuell getestet sind. Das Betreten des Hauses ist zudem tagsüber nur noch über den Haupteingang möglich.

Gibt es nun tägliche Tests für alle?

Julia Jäckel: Alle Mitarbeiter können sich täglich im Haus testen lassen. Dafür gibt es im Haus verteilt verschiedene Testmöglichkeiten. Generell gilt auch für vollständig geimpfte bzw. geboosterte Mitarbeiter die Empfehlung, sich zweimal die Woche testen zu lassen. Als Außenstelle des Testzentrums des Landkreises Miesbach können Mitarbeiter im Haus auch einen PCR-Abstrich machen.

Wie ist allgemein die Stimmung in der Belegschaft – konnten die Mitarbeiter ein wenig Durchatmen über den Jahreswechsel?

Julia Jäckel: Ein Durchatmen war vielleicht kurz möglich, weil die Zahl unserer COVID-19-Patienten über die Feiertage deutlich abgenommen hat. Allerdings hat das medizinische Personal zwei Jahre Pandemie hinter sich, und wie es aussieht leider auch noch ein gutes Stück vor sich.

Damit bewegen sich viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, vor allem Pflegekräfte und Ärzte, am Limit ihrer Kräfte. Denn sobald die Kurve der COVID-19-Patienten runtergeht, geht die Kurve aller anderen Patienten wieder hoch. Damit lässt sich eher vom Durcharbeiten als vom Durchatmen sprechen.

Daran anschließend – wie gut ist man in Agatharied personell aufgestellt, falls sich wirklich viele Mitarbeiter mit dem Virus anstecken?

Julia Jäckel: Das kommt sehr auf den Bereich an. Diese Frage lässt sich deshalb pauschal nicht beantworten.

Existiert aktuell schon für diesen Fall ein Notfallplan des Krankenhauses/ der bayerischen Regierung?

Julia Jäckel: Wir haben seit Beginn der Pandemie einen Krisen- und Koordinierungsstab eingerichtet, der seit November wieder mehrmals täglich tagt und tagesaktuell Maßnahmen beschließen kann, etwa um Ressourcen für Covid-19-Patienten freizumachen. Täglich wird auf die Belegung der Stationen und die Krank- und Quarantänemeldungen unter den Mitarbeitern geschaut, um die Versorgung entsprechend anzupassen.

Die Aufrechterhaltung der Versorgung steht und fällt aber mit der Anzahl der einsatzfähigen Mitarbeiter. Sollte die Anzahl der Mitarbeiter, die sich selbst mit dem Virus infizieren, hoch sein, dann wird die Versorgungssicherheit vor allem von den Krankheitsverläufen und der Handhabung der Quarantäne- und Isolationsvorschriften abhängen. Zusätzliches Personal, das für diesen Fall einspringen können, gibt es nicht.

Omikron soll einen weniger heftigen Verlauf haben. Wird daher die Vorausplanung im Haus angepasst? Mehr Betten auf den Normalstationen und weniger im Intensivbereich?

Julia Jäckel: Unsere Kapazitäten auf der Intensivstation bleiben bestehen. Aktuell beraten wir tagesaktuell, ob wir die Kapazitäten für COVID-19-Patienten auf der Normalstation wieder ausweiten.

Die Fragen beantwortete Julia Jäckel, Mitarbeiterin der Unternehmenskommunikation, in Abstimmung mit Dr. Steffen Herdtle, Pandemiebeauftragter und Chefarzt der zentralen Notaufnahme sowie Stephanie Niemetz, stellv. Personalleitung.

Hier findet ihr weiter Informationen rund um die Omikron-Variante.

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