Otterfings Sorgenkind

Die Kreuzstraße wird wohl auch in nächster Zeit die Menschen in Otterfing beschäftigen. Während die Anwohner den starken Verkehr bemängeln, wollen andere die Straße sogar verbreitern. Grundproblem sind die verschiedenen Ausgangspunkte. Daran konnte auch ein jüngst veranstalteter Ortstermin nichts ändern.

Wenn sich zwei LKW auf der Kreuzstraße begegnen herrscht Stillstand
Wenn sich zwei LKW auf der Kreuzstraße begegnen, herrscht Stillstand.

Das Thema Verkehrsbelastung an der Kreuzstraße begleitet die Bürger in Otterfing schon seit geraumer Zeit. Die Grundproblematik hat sich seitdem nur wenig verändert: Der Schwerlastverkehr durch Kieslaster ist für die Anlieger ein Ärgernis.

Hohe Hürden für vorgeschlagene Maßnahmen

Besonders das Ausweichen der Laster auf den Bürgersteig führt zu gefährlichen Situationen, berichtet Sprecher Josef Killer. Doch dafür hatte man von Behördenseite beim Vor-Ort-Termin Anfang des Monats eine Lösung parat: Auf der gegenüberliegenden Seite des Gehwegs sollte mittels Granitsteinen die Fahrbahn verbreitert werden.

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So sollen die LKW künftig entgegenkommenden Fahrzeugen besser ausweichen können. Der Gehweg wäre aus der Gefahrenzone. Doch nicht alle Anwohner zeigen sich von dieser Maßnahme begeistert. Breitere Straße würde die Fahrer nur zu einer schnelleren Fahrweise animieren, hieß es aus den Reihen der Anlieger. Zudem ist diese Lösung aktuell wenig praktikabel. Kaum ein Anwohner ist bereit, für die Maßnahme seinen Grund an die Gemeinde abzutreten. Dennoch will Bürgermeister Jakob Eglseder demnächst mit den Anliegern verhandeln.

Auch die geforderte 30er Zone wird wohl auf absehbare Zeit nicht realisiert werden. Diese wird auf Kreisstraßen nur in Ausnahmefällen eingeführt, zum Beispiel wenn zu viele Unfälle passieren. Doch das ist laut den Experten von der Polizei nicht der Fall. Killer kritisiert hier allerdings, dass nur die Unfälle mit Personenschäden erfasst würden.

Zebrastreifen soll kommen

Ansätze von Anwohnern und Behörden drehen sich somit im Kreis. Einzig auf einen Zebrastreifen konnte man sich am Ende einigen. Zwischen Gasserweg und Dislweg sollen die Fußgänger demnächst ohne Probleme die Straßenseite wechseln können. Dies hatte Peter Schiffmann vom Landratsamt Miesbach vorgeschlagen.

Zudem sollen die Anwohner die Kennzeichen der Kieslaster aufschreiben. Mit diesen Daten würde Eglseder die betroffenen Firmen anschreiben und auffordern, nicht mehr über die Kreuzstraße zu fahren. Für Killer jedoch kein Lösungsansatz: „Wer soll die Einhaltung überwachen?“

Keine schnelle Lösung

Das Hauptproblem der Verkehrsbelastung wird sich langfristig kaum lösen lassen. Während die Anwohner von ihrem Eindruck auf eine zu hohe Geschwindigkeit schließen, gehen die Behörden von einem unterdurchschnittlichem Verkehrsverhalten aus. Laut Killer hänge das jedoch in erster Linie mit dem Zeitpunkt der Messung zusammen, welche während der Sperrung der Straßenbahnbrücke zusammenfiel. Somit sei die Messung nicht repräsentativ.

Auf eine absehbare Entspannung dürfen sich die Anwohner also nicht einstellen. Dafür geben die offiziellen Zahlen des Landratsamtes zu wenig Anlass. Und auch mehr Geschwindigkeitskontrollen scheinen utopisch. Denn für ein geeignetes Messgerät fehlen sowohl Otterfing als auch dem Landkreis die Mittel.

Verschärft werden könnte die Situation zudem, wenn das neue Sportzentrum an der Kreuzstraße entstehen würde. Um dies zu ermitteln hat die Gemeinde jedoch in ihrer jüngsten Sitzung ein Gutachten in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse stehen allerding noch aus.

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