Packt die Wortkeulen ein!

Wir sammeln Wortkeulen. Wir tun es, weil uns das Argument zu schwach erscheint. Wir wollen keine Diskussion. Wir wollen „meinen“, nicht streiten. Da helfen solche Wortkeulen. „Gutmenschen“, „Nazi“ und immer gern genommen: „Rassismus“.

Die Bushaltestelle Steinmetzplatz in Tegernsee.

Ein Kommentar von Martin Calsow:
Ein Busfahrer in Tegernsee flippt aus, weil ein Fahrgast scheinbar nicht korrekt bezahlt hat. Mehr ist es nicht. Völlig egal, ob der Gast schwarz, grün oder haselnussbraun ist. Egal, ob der Fahrer aus Ostdeutschland oder der Türkei stammt. Man flippt nicht aus. Früher nannte man das „ungehörig“, es gab einen Verweis. Man bat hernach um Entschuldigung und wiederholte so ein Verhalten nicht. Sonst flog man eben raus. Einfaches Ding. Und für den Fahrgast gilt: Zahl einfach korrekt, dann gibt es keinen Stress.

Aber dann kommt der Begriff des Rassismus ins Spiel, und ratzifatzi wird es scheinbar politisch. Das Wort ist nicht nur eine Keule, es ist ein intellektuelles Minenfeld, weil es ideologisch extrem belegt wurde, weil es unklar ist. Weil es einen ganzen Sack voller Thesen zur Definition gibt, eine konstruierter als die andere. Zudem ist Rassismus heute gern einmal „gefühlt“ und wird damit schnell zu einer „gefühlten Wahrheit“.

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Doch zum Triebabbau eignet es sich hervorragend, man kann wieder mal jeden Vorrat an irren Thesen loswerden. Der Nazi-Busfahrer, der Migrant, der uns ausnimmt. Ist natürlich Käse. Braucht kein Mensch. Einfach um Entschuldigung bitten, die Hand reichen. Und für die andere Seite gilt: Erst zahlen, dann fahren. Immer. Wir mögen es eben gern ordentlich. Schon ist der Drops gelutscht. Hallo, RVO, hallo Fahrgast? Versteht Ihr das?

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