Allmählich neigt sich die Fastenzeit ihrem Ende entgegen, denn mit dem Palmsonntag beginnt die Karwoche vor dem Osterfest. Auch im Tegernseer Tal werden an diesem Tag in den katholischen Kirchen wieder Palmbuschen gesegnet, um sie als Schutzbringer nach Hause zu tragen.
Vor allem aber erinnert dieser Feiertag an den Einzug von Jesus in Jerusalem, das damals von den römischen Besatzern mit harter Hand regiert wurde. Das Passah-Fest sollte bald beginnen, viele Juden waren in die Hauptstadt gekommen und so lag Aufruhr in der Luft. Genau in dieser gereizten Stimmung zieht Jesus auf einem Esel ein. Die Menschen damals verstanden seine Botschaft sofort, nämlich die des Friedens. Hätte er Aufstand und Krieg symbolisieren wollen, hätte er ein Streitross gewählt. Und quasi als Antwort darauf, legen ihm viele Menschen Palmzweige zu Füßen, Sinnbild der Heiligkeit, der Königsherrschaft und Geschenk an siegreiche Soldaten und Athleten.
Manche Bibelhistoriker sagen, dass aus politischer Sicht genau diese Friedensbotschaft Jesus das Leben gekostet hat. Denn viele Menschen wollten stattdessen mörderischen Widerstand und Gewalt. – Eine Geschichte, die auch fast 2.000 Jahre später nichts an ihrer Aktualität und Brisanz eingebüßt hat. Denn sie stellt heute und hier die Frage nach dem Umgang mit Unterdrückung, Ungerechtigkeit und Krieg. Und sie verbindet mit der Segnung der Palmbuschen die Hoffnung, dass wir mit ihnen nicht nur Schutz, sondern auch Frieden in unsere Häuser und in diese Welt bringen.
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