Parken in Wiessee – ohne Schranken, ohne Tickets?

Wiessee goes Modern: Auf dem Wanderparkplatz am Sonnenbichl wurde ein neues Parkraumsystem installiert. Das soll komplett ohne Schranken, Tickets und Kontrolleure funktionieren. Damit ist auch Schluss mit Schwarzparken.

Keine Schranken, keine Kontrolleure: Am Sonnenbichl gibt es künftig ein digitales Parksystem.

Der Sonnenbichl-Parkplatz ist eine der beliebtesten Anlaufstellen für Wanderer und Berggeher in Bad Wiessee. Bisher musste man dort ein Parkticket ziehen – damit ist nun Schluss. Aufgrund der hohen Frequentierung hat sich die Gemeinde für ein neues Parkraumbewirtschaftungssystem entschieden.

Das heißt: Auf dem Parkplatz wird es demnächst ein sogenanntes digitales Parkraummanagement geben. Betrieben wird das Ganze von der Firma Avantpark aus München. Auf der Webseite erklärt der Anbieter: „Laut einer Studie verbringt jeder deutsche Autofahrer 41 Stunden im Jahr damit, einen Parkplatz zu suchen. Dieser immense Aufwand verleitet zum Falschparken, was wiederum mehr Aufwand für Parkplatzbetreiber bedeutet.“

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Jedes Kennzeichen wird erfasst

Leichter soll es mittels Kennzeichenerfassung werden. Die Kennzeichen der Fahrzeuge werden künftig auch am Sonnenbichl bei der Einfahrt in den Parkplatz gescannt, um den Beginn der Parkraumnutzung zu registrieren. Bei der Ausfahrt gibt der oder die Fahrerin das entsprechende Kennzeichen bei einem Automaten oder in einer App ein – damit wird die genaue Parkzeit und damit die individuelle Gebühr ermittelt.

Die Preise sind nach Angaben der Gemeinde an die ortsüblichen Tarife angebunden. Durch das neue System gibt es zudem keine Möglichkeit mehr, zu schwindeln. Konnte man bisher auf ein Parkticket verzichten und somit auf gut Glück pokern, dass keiner kontrolliert, ist das Bezahlen der Parkgebühren künftig nicht mehr vermeidbar.

Denn: Verlassen Autofahrer den Parkplatz ohne zu bezahlen, wird der oder die Halterin mit einem erhöhten Nutzungsentgelt belangt. Schließlich wurde bei Einfahrt in den Parkplatz das Kennzeichen erfasst. Organisiert, installiert und betreut wird das neue System, aber auch die Gebühren durch Avantpark.

Gemeinde sieht Vorteile – auch für jeden Autofahrer

„Dieses neue System, welches wir nun erstmalig am Sonnenbichl testen werden, ist nicht nur ein wichtiger Schritt in Richtung Digitalisierung, sondern setzt zudem Kapazitäten frei, die wir dringend benötigen“, so Ordnungsamt-Leiter Maximilian Macco. Gemeint sei damit der dringende Wunsch aus der Bevölkerung, Falschparken zu ahnden – vor allem dann, wenn Rettungswege oder Feuerwehrzufahrten dadurch versperrt werden.

Auch Bürgermeister Robert Kühn zeigt sich im Hinblick auf die neue Technik optimistisch. „Ein Parkplatz, an dem man nicht nur digital bezahlen kann, sondern der auch noch digital kontrolliert wird, ist letztendlich auch für die Nutzer von großem Vorteil. Denn so bezahlt man ausschließlich für die Dauer des individuellen Aufenthaltes und läuft nicht Gefahr für ein abgelaufenes Parkticket einen Strafzettel zu bekommen.“

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