Ergänzung vom 26. Juli / 9:50 Uhr
Vor einem Monat noch als touristische Attraktion gepriesen, scheitert der Eisplatz jetzt wohl schon in der Planungsphase.
Nach einer Ortsbesichtigung von Geschäftsführer Josef Brummer zusammen mit einem Verantwortlichen der Eisplatzfirma ist klar: Die Parkplätze am Kurpark und am Seeforum sind für diesen Zweck nicht geeignet.
Sie sind zu klein, und außerdem ist das Gefälle zu groß. Zusätzlich spricht gegen den Parkplatz am Kurpark auch die fehlende Bewirtung. „Ohne diese läuft so ein Eisplatz nicht“, wusste Brummer aus dem Gespräch mit dem Experten zu berichten.
Auf dem Rückweg habe dieser dann jedoch noch eine neue Idee gehabt. Man könnte über den Max-Josef-Weg eine Eisbahn legen. Die hätte dann eine Breite von circa 3,50 Meter. „Eisbahnen“, so versicherte Brummer, „sind jetzt der neue Renner.“
Schwimmbecken müssten gesichert werden
Allerdings sähe man sich dann mit einer Reihe von Problemen konfrontiert. Für die Bahn müsste eine Absperrung errichtet werden, und zwar über die gesamte Länge. Dies würde natürlich den Preis in die Höhe treiben.
„Ich denke da nur an unsere Schwimmbecken“, merkt Bürgermeister Franz Hafner an: „Da kann man nicht einfach irgendwas hinbauen, die müssen richtig gesichert werden.“
Preis für 45 Tage im Jahr zu hoch
Ohne Eigenleistung läge der Preis für solch eine Bahn bei circa 45.000 Euro. Hinzu kämen noch Personalkosten sowie der Unterhalt. „Alles in allem kommen wir wohl auf rund 100.000 Euro. Jetzt müssen wir entscheiden, ob uns das für 45 Tage im Jahr wert ist“, sagt Hafner.
Die Entscheidung fiel dem Gremium offensichtlich leicht. Einstimmig wurde entschieden, sich in diesem Winter von den Erfahrungen anderer Gemeinden wie beispielsweise Garmisch leiten zu lassen, um dann im nächsten Jahr eine endgültige Entscheidung treffen zu können.
Ursprünglicher Artikel vom 2. Juli / 9:34 Uhr
Einen geeigneten Standort für einen Kunsteisplatz zum Schlittschuhlaufen in Rottach zu finden, gestaltet sich schwieriger als erwartet. Unklar sind nicht nur die Kosten, sondern auch der genaue Ort. Nach der Auffassung des Gemeinderats sollte dieser zentrumsnah und in unmittelbarer Nähe eines Bistros gelegen sein.
Aufgrund dieser Kriterien scheiden einige freie Flächen auf dem Gemeindegebiet bereits jetzt aus. Übrig bleiben eigentlich nur der Parkplatz am Kurgarten oder der vor dem Seeforum. Wobei beide Vor- und Nachteile haben.
Grundsätzlich steht der komplette Rottacher Gemeinderat hinter der Idee des Tourismusausschusses, noch bis zum kommenden Winter alle Fragen rund um einen möglichen mobilen Eisplatz zu klären.
Dabei geht es derzeit in erster Linie darum zu klären, was die Gemeinde ein solches zusätzliches Angebot im Winter kosten würde. Denn an den Kosten war die Idee schon einmal in der Vergangenheit gescheitert.
Eisplatzangebot für 472 Euro am Tag
Bisher liegt der Verwaltung nur ein einziges Angebot vor. Daraus geht hervor, dass das Mieten der mobilen Eisfläche für 77 Tage von November bis Januar 36.354 Euro kosten würde. Aus dem Angebot werde derzeit allerdings nicht ersichtlich, welche genauen Maße die Eisfläche hat. Im Sinne der Gemeinderäte wäre ein Zeitraum von Mitte Dezember bis Anfang März sowieso geeigneter.
Nun ist die Verwaltung damit beauftrag worden, weitere Anbieter anzuschreiben, um Vergleichsangebote zu dem bereits vorliegenden mit entsprechenden Details einzuholen. Auf Nachfrage bei Rottachs Zweitem Bürgermeister Hermann Ulbricht (FWG) sind bis zum heutigen Tag bereits mehrere Dienstleister angeschrieben worden. „Die Antworten stehen aber noch aus“, so Ulbricht.
Parkplatz am Seeforum oder beim Kurgarten?
Neben den Kosten beschäftigte den Gemeinderat bei seiner letzten Sitzung aber vor allem die Frage nach einem geeigneten Standort. In die engere Wahl schafften es letztlich zwei Plätze. Die Parkplätze am Kurgarten und vor dem Seeforum.
Andere Standorte wie der Parkplatz hinter dem Rathaus oder der Kurgarten selbst schieden vorab aus. Denn der Untergrund müsse unbedingt plan sein. Andernfalls bestehe die Gefahr, dass die Eisfläche durch Schlittschuhfahrer zum Schwingen gebracht werden würde, wodurch laut Franz Hafner Risse entstehen könnten.
Für den Parkplatz am Kurgarten war beispielsweise Gabriele Schultes Jaskolla (FWG), der ihrer Meinung nach „mehr Charme“ hätte als der am Seeforum. Ein Grund: An der Kuranlage ist laut Schultes-Jaskollas mit deutlich weniger Lärmbelästigung durch den Straßenverkehr zu rechnen. Ein Pluspunkt, der allerdings dadurch wieder ausgeglichen wird, dass in der unmittelbaren Nähe kein Verkaufsstand vorhanden ist.
Bauamtsleiter Walter Hübsch machte die Räte auch darauf aufmerksam, dass durch den Eisplatz die Zufahrt zu Anliegerparkplätzen blockiert sein könnte. Was letztlich ein Ausschlusskriterium für den Parkplatz am Kurgarten darstellt, sollte die Verwaltung hier keine geeignete Lösung finden.
Ein Problem, das für den Parkplatz am Seeforum nicht existiert. Außerdem habe die Nähe zur Straße auch den Vorteil, dass Vorbeifahrende sehen, dass dort etwas geboten ist. Dazu ist für Ende dieses Jahres nach kostspieligen Umbau- und Sanierungsarbeiten die Wiedereröffnung des ehemaligen Kur- und Kongresssaals geplant. Und im Zuge dessen würde dort auch ein passendes Speise- und Getränkeangebot entstehen.
Eine endgültige Entscheidung, wo letztlich der geeignetste Standort ist, wurde allerdings vertagt. Ulbricht ließ auf Nachfrage aber zumindest durchblicken, dass derzeit doch eher der Parkplatz vor dem Seeforum favorisiert wird.
Eines ist in jedem Fall schon heute klar: Eine Nutzung für Eishockey oder Eisstockschützen ist auf der Eisfläche nicht vorgesehen.
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