Patenschaften für Blühwiesen?

Noch sind sie überschaubar und eine Novität: die ausgeschilderten Blühwiesen im Tegernseer Tal. Auf der Homepage der Tegernseer Tal Tourismus GmbH (TTT) sind gerade mal neun Flächen und vier Orte benannt. Doch nach dem Volksbegehren „Rettet die Bienen“ sollen nun weitere öffentliche Flächen bienenfreundlicher werden.

Damit es noch mehr blüht und summt im Tal: Neue Beschilderung von Blühwiesen / Foto: Klaus Wiendl

Immer mehr Landwirte stellen ihre Äcker gegen Zahlung als Blühwiesen zu Verfügung. Durch Stilllegungsprämien der EU, Fördergelder und “Patenschaften” lohnen sich Blühwiesen auch für konventionelle Bauern, sagt der Bauernverband. Verbraucher haben somit die Möglichkeit, sich mit einer Blühpatenschaft für die Artenvielfalt einzusetzen. Interessierte können sich mit einem bestimmten Betrag je Quadratmeter engagieren. Der Landwirt verpflichtet sich im Gegenzug dazu, auf der vereinbarten Fläche eine Blühmischung auszubringen und diese Fläche nicht anderweitig zu nutzen. Für seinen Beitrag erhält der Blühpate eine Urkunde oder ein Zertifikat. So ist es vielerorts in Bayern.

Im Tal dagegen fehlt es für solche Patenschaften wohl an Flächen. Denn meist werden diese für Weiden genutzt. Doch Nischen gibt. Hier will nun die TTT aktiver werden und mit „Kommunikationsmaßnahmen“ das Tal bienenfreundlicher machen. Mit Schildern soll der Betrachter darauf hingewiesen werden. „Das Tegernseer Tal blüht und summt“. Vorrangig stehen die Tafeln mit „talweit einheitlichem Design“ noch an öffentlichen Beeten und Bepflanzungsflächen.

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Mähen oder nicht Mähen?

„Da auch die Standort-Marketing-Gesellschaft (SMG) an einer landkreisweiten Kommunikation innerhalb der Öko-Model-Region arbeitet, haben wir die Koordination der Schild-Bestellung für alle fünf Talgemeinden übernommen“, erklärt Thomas Baumgartner von der TTT auf Nachfrage. „Der grafische Auftritt der Beschilderung ist landkreisweit bis auf Ortsnamen und kleinere Details gleich und stammt von der SMG“.

Nach Kenntnis von Baumgartner haben alle Talgemeinden Blühwiesen angepflanzt oder sind derzeit dabei, diese für das nächste Jahr vorzubereiten. Wie viele Flächen dies sind, könne er nicht genau sagen. Denn nicht an all diesen Wiesen werden Schilder stehen. „Es geht am Ende doch mehr um die Sache, als um die Darstellung“. Die Schilder würden eine „schöne Aktion“ ergänzen und den ein oder anderen für das Thema Natur und Artenschutz sensibilisieren. Dennoch solle man sich nicht wundern, so Baumgartner, wenn diese Schilder an gemähten Wiesen stehen. „Blühwiesen müssen auch irgendwann mal gemäht werden, allerdings in einem anderen Turnus.“

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