Von der Eis-Tonne in die Lederhosn

Es ist Sommer und die Menschen aus Nah und Fern zieht es zu uns ins Tal. Einmalige Stippvisiten, dauerhafte Ansiedlung oder Abo-Besucher. Wir treffen uns mit Menschen zum Gespräch, die die Welt kennen und den Tegernsee lieben. Den Anfang macht Bundesliga-Profi und See-Dauergast Patrick Herrmann!

Patrick Herrmann – der ewige Gladbacher. Der Bundesligaprofi ist zum neunten Mal im Trainingslager in Rottach-Egern.

Egal, ob Größen aus dem Showbizz, dem Sport, der Politik oder gern der normale Malocher aus dem Pott – es zählt nur die Liebe zum Tegernsee, um es bei der TS in den Sommer-Talk zu schaffen. In die neue Interviewreihe starten wir mit Bundesligaprofi Patrick Herrmann. Seit 2008 steht der Saarländer im Dienst des Traditionsvereins Borussia Mönchengladbach.

Herrmann lebt mit seiner Frau und seinen zwei kleinen Jungs in Mönchengladbach. Wir treffen uns mit dem Bundesligaprofi in der Lobby des Hotels Überfahrt in Rottach-Egern, während des neunten Sommertrainingslagers seiner Mannschaft.

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Hallo Herr Herrmann. Ich hätte gedacht, Sie kämen zum TS-Interview mit einer Rottach-Medaille um den Hals: 10 Jahre Tegernsee.

Patrick Herrmann:
(lacht) Ich habe hier schon im Hotel nachgefragt, ob ich nicht langsam eine „Dauergast-Karte“ bekomme. Aber es ist erst das 9. Mal

Ja – aber nur wegen der Pandemie. Waren Sie schon mal woanders im Trainingslager mit den Profis von Gladbach?

Herrmann: In den beiden zurückliegenden Jahren haben wir unser Trainingslager in der Klosterpforte in Harsewinkel-Marienfeld bezogen. Ansonsten war ich im Sommer immer hier am Tegernsee.

Sie sind auf dem Weg zum „ewigen Borussen“. Mit 17 sind Sie zum Verein gekommen. Gerade wurde Ihr Vertrag bei den Fohlen um zwei weitere Jahre verlängert. Die Gladbach-Fans freuen sich riesig über die weiteren Jahre mit Ihnen, wie mir die Anhänger hier beim Trainingslager erzählt haben.

Herrmann: Das habe ich auch gehört. Doch ganz ehrlich – mich hat das noch viel mehr gefreut. Ich habe ja nie ein Geheimnis draus gemacht, dass ich in Gladbach bleiben will.

So können Sie auch im nächsten Jahr wieder an den Tegernsee kommen. Sind sie auch schon mal privat hier gewesen?

Herrmann: Ja zweimal. Einmal mit meiner Frau und Freunden und dann in diesem Jahr mit ein paar Kumpels.

Und was haben Sie hier alles unternommen?

Herrmann: Beim ersten Mal waren wir ein paar Tage im Urlaub hier. Zum Relaxen und Genießen. Da war vorne in der Seestraße ein Fest. Findet das hier öfter statt?

Im Sommer wird eigentlich jede Woche irgendwo rund um den See ein Fest gefeiert. Sie waren dann bestimmt auf dem Rottacher Seefest.

Herrmann: Das war wirklich sehr schön. Da hat dann auch eine Musikkapelle gespielt und wir haben uns auf eine Bank gesetzt. Echt cool. Wir vier hatten eine absolut gute Zeit hier am See und im Hotel. Mit den Kumpels waren wir vor ein paar Wochen zum Golf spielen hier.

Auf welchem Platz?

Herrmann: Oben am Magarethenhof. Ein toller Platz. Eigentlich wollten wir noch in Bad Wiessee eine Runde spielen, aber das haben wir dann doch nicht mehr geschafft.

Aber Ihren Sommerurlaub haben Sie in diesem Jahr in Griechenland verbracht, zusammen mit der Familie Ginter?

Herrmann: Ja. Ein toller Urlaub war das. Meine Schwiegermutter war auch mit dabei. Wir haben ja zwei kleine Kinder, da ist Unterstützung immer gut. Zumal das letzte Jahr sehr stressig war mit der langen und sehr intensiven Saison. Und dann haben wir noch ein Haus gebaut und sind dort eingezogen. Da waren die 10 Tage Entspannung dringend nötig. Gutes Essen, schönes Wetter – das hat gut getan.

Zurück ins Tal: Waren Sie denn während des Trainingslagers heuer schon im See?

Herrmann: Ich war tatsächlich schon zweimal im Tegernsee schwimmen – gestern und heute.

War’s nicht zu kalt?

Herrmann: Es geht. Ich bin eher so die „Eis-Tonne“ bei uns im Team. Die Eiswanne im Stadion ist bedeutend kälter (lacht). Ich habe gerade gelesen, dass der See 18 Grad hat. Das ist für die Beine super nach einer intensiven Trainingseinheit.

Sie haben schon auf vielen Plätzen gespielt. Sehen die Fußballplätze nicht überall gleich aus, halt so wie hier am Birkenmoos?

Herrmann: Das stimmt schon. Aber wenn ich hier beim Training mal Zeit habe, den Blick schweifen zu lassen – die Kulisse mit den Bergen – das ist traumhaft.

Sind Sie mit der Mannschaft schon auf einen Berg gewandert? Ohne Seilbahn versteht sich.

Herrmann: Ne, das sind im Moment einfach ein paar Höhenmeter zu viel für uns. (lacht) Aber damals im Urlaub waren wir auf dem Wallberg. Ok, mit der Seilbahn – aber der Ausblick war einfach grandios. Mit dem Team haben wir das noch nicht gemacht, aber so eine Bergtour wäre tatsächlich eine gute Idee. Muss ich mal vorschlagen. So von ganz oben runterschauen – ein Perspektivwechsel. Hat was.

Bei den Herrmanns war es im letzten Jahr bestimmt etwas lauter mit dem Nachwuchs. Da ist es am Tegernsee ruhiger, oder?

Herrmann: Ja. Ich habe mal etwas länger schlafen können. Allerdings haben wir Doppelzimmer. Ich teile meines mit Jonas Hofmann. Als Nationalspieler hatte er ein paar Tage länger frei und kommt erst morgen in Rottach an.

Einige denken vielleicht: “Haben die es gut, ein Trainingslager am Tegernsee.” Aber ist das wirklich so?

Herrmann: Naja. Die Tage sind äußerst intensiv und anstrengend. Als ich privat hier war, konnte ich es wirklich genießen, aber im Moment ist es harte Arbeit für uns Profis. Jedoch ist das Hotel super-cool. Nach neun Jahren kennt man hier alles und das Essen ist einfach überragend.

Apropos Essen – was ist Ihre Rottacher Leibspeise?

Herrmann: Hier im Hotel wünsche ich mir immer die Brokkoli Suppe. Die gab es sogar gerade zum Mittagessen, davon ist noch etwas übrig (lacht). Nicht bayerisch, ok – aber das Essen hier in der Überfahrt ist schon einmalig gut, wir freuen uns immer total drauf, wenn wir herkommen.

… und Ihre bayerische Leibspeise?

Herrmann: Weißwürste esse ich echt gern, das muss ich sagen, und Leberkäs mit Spiegelei und Kartoffelsalat, das hatten wir damals oben auf dem Wallberg.

Nach neun Jahren Tegernsee haben Sie doch bestimmt auch eine Lederhose?

Herrmann: Die habe ich wirklich. Aber nicht fürs Trainingslager. Wir waren ein paarmal auf dem Oktoberfest. Ohne Lederhose kann man da doch gar nicht hingehen. Aktuell hängt sie daheim ganz hinten im Schrank. In Gladbach trage ich die weniger.

Beherrschen Sie denn nach den vielen Aufenthalten am See die Sprache der bayerischen Berge und des Tals?

Herrmann: Klar: Ja mei! Das war es leider schon. Saarländisch kann ich besser.

Vielen Dank für das Gespräch, Herr Herrmann, wir wünschen Ihnen und dem Team viel Erfolg für die neue Saison.

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